Der Strombedarf beim Bitcoin-Mining ist längst ein Thema für Umweltschutzorganisationen und Politik geworden, wie das Beispiel Island zeigt. Dort verbrauchen die Computer bereits mehr Strom als die Menschen.
So wie Goldschürfer ganze Landschaften auf der Suche nach ihrem Glück verwüstet haben (und heute noch tun), schwingt sich die Kryptowährung Bitcoin zum neuen Umweltproblem auf – in globaler Größenordnung. Auf der Jagd nach den 21 Millionen Bitcoins, die es geben kann, werden gigantischen Mengen Energie verbraucht. Jede Transkation, die in die Blockchain geschrieben wird, erfordert immensen Rechenaufwand und somit entsprechend viel Strom – schätzungsweise 650 Kilowattstunden pro Transaktion. Die meisten Server sind in China zu finden, leider werden sie hauptsächlich von umweltschädlichen Kohlekraftwerken versorgt.
Etwas moderner geht es in Island zu, wo das Mining mit Geothermie, Wind- und Wasserkraft betrieben wird. Das ozeanisch kühle Wetter des nordischen Inselstaats bringt natürliche Vorteile bei der Kühlung der Serverfarmen mit sich. Und so kommt es, dass dort mittlerweile Krypto-Mining mit 840 Gigawattstunden pro Jahr die Einwohner Islands überholt hat – diese begnügen sich mit einem Jahresverbrauch von 700 Gigawattstunden für Beleuchtung, Waschmaschine, Toaster und so weiter.
Smári McCarthy, Abgeordneter der isländischen Piratenpartei, sieht den Boom kritisch und fordert eine Steuer auf die Gewinne von Bitcoin-Unternehmen aus der ganzen Welt, die auf Island tätig sind: „Wir verbrauchen Dutzende, vielleicht sogar Hunderte von Megawatt für die Produktion von etwas, das weder greifbar ist, noch einen wirklichen Nutzen für Menschen hat, die sich außerhalb des Reichs der Finanzspekulationen bewegen. Das kann nicht gut sein.“
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Quellen: Handelsblatt, Business Insider
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