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Goldener Schnitt: Berechnen und anwenden - so geht's!

Der Goldene Schnitt ist sowas wie das große Geheimnis meisterlicher Bilder. Sowohl in der Malerei, wie der Fotografie. Wie sich ein Goldener Schnitt berechnen lässt und welche Auswirkungen er auf unsere Bilder haben kann, erfahrt Ihr hier.

 
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Gerade bei alten Meistern ist immer wieder von verschiedenen Aufteilungsprinzipien und Geheimnissen die Rede, die ein Bild eben zum Meisterwerk machen sollen. Da wird man von den Augen eines Bildes verfolgt oder der Blick des Betrachters wird unwillkürlich immer wieder zu einer bestimmten Stelle gelenkt. Nicht selten werden dabei von Fibonacci-Zahlen erwähnt oder man rät Fotografen dazu, den Goldenen Schnitt zu berechnen, um die Fotos zu etwas Besonderem zu machen. Was ist da dran?

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Den Goldenen Schnitt berechnen

Beim Goldenen Schnitt geht es im Wesentlichen darum wo die verschiedenen Motive eines Bildes auf dem Gesamt-Tableau angeordnet werden, um die beste Wirkung zu erzielen. Also muss man den Goldenen Schnitt berechnen und die wichtigen Motive entsprechend anordnen. Oder um es mit einfachen Worten auszudrücken:

Wenn man seine Freundin in die Landschaft stellt und die Kamera einfach draufhält, so dass sie in der Mitte des Bildes ist, dann ist das langweilig und 08/15!

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Doch wenn die Kamera so ausgerichtet wird, dass sich Gesicht und Oberkörper nicht zentral, sondern etwas nach rechts und unten versetzt befinden, dann entsteht angeblich eine besondere Wirkung, die das Bild besser macht.

Wichtig ist an diesem Punkt das Adjektiv angeblich. Denn kunsthistorisch gesehen unterliegt die Verwendung des Goldenen Schnitts verschiedenen Moden und es gibt keine irgendwie beweisbaren Belege dafür, dass ein Bild dadurch besser, ästhetischer, wertvoller oder professioneller wird. Hingegen hat die ewige Verwendung dieser Bildkomposition sicherlich bei den Menschen zu Sehgewohnheiten geführt, die unwillkürlich den Goldenen Schnitt erwarten, um ein Bild gut zu finden.

Soll man den Goldenen Schnitt berechnen, muss man etwas in die Mathematik einsteigen. Bei diesem Verhältnis, das auch Goldene Zahl genannt wird, geht es um Streckenverhältnisse. Teilt man eine beliebige Strecke (von Beispielsweise einem Meter) in zwei Teilstrecken auf, dann muss man es für den Goldenen Schnitt so tun,

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  • dass die Gesamtstrecke (a + b) zum größeren Streckenteil (a) das gleiche Verhältnis hat, wie
  • das größere Streckenteil (a) zum kleineren Streckenteil (b).

Klingt kompliziert? Ist es auch! Man könnte es anders ausdrücken: a passt so oft in a + b, wie b in a passt.

So etwas will kein Mensch berechnen, während er ein Foto schießt. Darum wird in der Fotografie wesentlich häufiger die Drittel-Regel als Faustform benutzt.

Goldenen Schnitt berechnen oder Drittel-Regel nutzen?

Das Ergebnis des Goldenen Schnittes kann man so beschreiben: Bilder wurden so angefertigt / fotografiert, dass das wichtigste Motiv sich ungefähr auf der Kreuzung zweier Linien befindet, die von einem horizontalen Rand und von einem vertikalen Rand etwa 2/3 der Gesamtstrecke entfernt sind.

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Moderne Kameras könnten gleich den goldenen Schnitt berechnen - doch sie arbeiten mit der Drittel-Regel
Moderne Kameras könnten gleich den goldenen Schnitt berechnen - doch sie arbeiten mit der Drittel-Regel

Wie man an dem obigen Bild sieht, wurde das Gesamtbild in Drittel unterteilt, so dass insgesamt neun Felder entstehen. Die Drittelregel entspricht mathematisch fast dem Goldenen Schnitt, nur muss man hier eben keinen Goldenen Schnitt berechnen. Und die allgemeine Auffassung ist nun, dass sich das Hauptmotiv auf einer der Kreuzungspunkte befinden sollte. Dann nämlich ist es immer zwei Drittel von einer und zwei Drittel von einer anderen Seite entfernt. Am beliebtesten ist jedoch, wenn sich das Motiv an dem Kreuzungspunkt rechts unten befindet.

Bildbearbeitung mit dem Goldenen Schnitt

Es gibt tatsächlich sogar Freeware-Grafikprogramme, die den Goldenen Schnitt oder alternativ die Drittel-Regel nutzen. IrfanView ist ein Grafik-Viewer mit einigen Bearbeitungsmöglichkeiten. Unter anderem kann man dort Markierungen setzen und Bereiche ausschneiden bzw. freistellen.

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In IrfanView muss man den goldenen Schnitt nicht berechnen - einfach nur anwenden
In IrfanView muss man den goldenen Schnitt nicht berechnen - einfach nur anwenden

Eine Markierung setzt man in IrfanView, indem man an irgendeiner Stelle mit der Maus klickt, die Maustaste gedrückt hält und die andere Ecke der Markierung aufzieht. Um nun entweder den Goldenen Schnitt oder ein Drittel-Gitter dabei einzublenden, geht man so vor:

  • Im Menü bearbeiten findet sich der Menüpunkt Gitter in Markierung zeichnen.
  • Standard ist hier Keines. Wahlweise können wir aber auch Goldener Schnitt oder Drittel wählen.

Diese Einstellung bleibt bestehen, bis wir sei wieder umstellen. Auch nach der Beendigung des Programms. Um ein Bild so zuzuschneiden, dass es den Regeln des Goldenen Schnitts entspricht, setzt man zuerst das entsprechende Gitter. Nun zieht man eine Markierung auf und passt sie so an, dass das Hauptmotiv auf der entsprechenden Kreuzung sitzt. Mit den Tasten Strg + Y wird das Bild nun so zugeschnitten, dass nur der Bereich in der Markierung übrig bleibt. So können wir unsere Bilder nachträglich interessanter machen, ohne dass wir den Goldenen Schnitt berechnen müssen.

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