Es gibt Smartphones, die haben ziemlich ausgefallene Features, ein ganz schön gewagtes Design oder fallen mit ihrem Konzept komplett aus der Reihe. Ganz gleich, ob es sich um ein Smartphone im Tablet-Format, ein Mobilgerät aus Bambus oder ein Handy mit zwei Displays handelt: Wir beleuchten die 10 kreativsten, wildesten und verrücktesten Smartphones der letzten Jahre.
10 verrückte Smartphones: ASUS FonePad
Brett am Kopf: Den Anfang in unserer Liste macht ASUS mit der FonePad-Reihe. Hierbei handelt es sich um Tablets mit Telefonie-Funktion, beziehungsweise ein Smartphone im Tablet-Format. Das im Bild zu sehende erste FonePad hat eine stolze Bildschirmdiagonale von 7 Zoll. Für Dauer-Telefonierer nicht unbedingt das bequemste Gerät – und auch nicht für Menschen, die keine Tasche mit sich herumschleppen, sondern bei denen alles in die Hosentasche passen muss. Zwar gab es unter anderem mit dem Huawei MediaPad X1 und dem Acer Iconia Talk S noch weitere Siebenzoller, die als Telefon verwendet werden konnten, das ASUS-Gerät war aber das erste und auch als Kompakt-Tablet ein eher klobiges Modell, sodass damit zu telefonieren noch ein bisschen bizarrer wirkt.
Motorola Flipout: Quadratisch, klappbar, hä?
Ganz schön ausgeflippt, das Motorola Flipout. Und mit seinem 2,8 Zoll in der Bildschirmdiagonale messenden Bildschirm, Auflösung 320 x 240, auch redlich klein – schon für damalige Verhältnisse. Ob der skurrile Aufschiebe-Mechanismus, mit dem man die vollwertige QWERTZ-Tastatur aus seinem Versteck zwingt, unbedingt so gut konzipiert war, muss jeder für sich entscheiden. Anfang Juni 2010 wurde das Motorola Flipout vorgestellt; ob irgendjemand es gekauft hat, ist uns nicht bekannt.
Samsung Galaxy Beam: Das Projektor-Telefon
Das Anfang 2012 vorgestellte Samsung Galaxy Beam sieht aus wie eine Fernbedienung mit Touchscreen, ist aber ein Smartphone mit eingebauten DLP-Projektor. Der Inhalt des 4-Zoll-Displays lässt sich im 50-Zoll-Format in der Auflösung von 640 x 360 an weiße Wände werfen. Eigentlich eine gute Idee, die Lenovo später mit seinen Yoga-Tablets aufgriff; das Beam war aber deswegen kaum erfolgreich, weil es schon zum damaligen Zeitpunkt Performance-seitig eher schwachbrüstig war und nur in dunklen Räumen richtig gut funktionierte. Samsung brachte 2014 noch einen Nachfolger, das Galaxy Beam 2 blieb aber dem chinesischen Markt vorbehalten. Seitdem ist es still in der Nische der Beamer-Smartphones. Warum eigentlich? Vielleicht, weil niemand so etwas braucht.
Kyocera Echo: Nur weil's klappt, muss es nicht funktionieren
Smartphone im Handheld-Format: Mit dem Kyocera Echo versuchten sich die Japaner 2011 an einem Smartphone mit zwei Displays, sozusagen ein faltbares Tablet. Die Bildschirme messen jeweils 3,5 Zoll und besitzen eine Auflösung von 800 x 480. Eigentlich eine nette Idee, um das Bild zu vergrößern – wenn nicht der fette Balken durch die Mitte verlaufen würde. Das Sony Tablet P versuchte sich 2011 auch an einem ähnlichen Konzept, scheiterte aber an ähnlichen Problemen.
Samsung Galaxy Round: Runder geht es immer wieder
Krummes Ding: Als eines der ersten Smartphones mit gebogenem Display präsentierte der südkoreanische Hersteller Samsung im Oktober 2013 das Galaxy Round, dessen Display an der Längsachse gebogen war. Das 5,7-Zoll-Smartphone besitzt Full-HD-Auflösung und besitzt zu damaligen Zeiten üppige 3 GB Arbeitsspeicher. Seit der Veröffentlichung des Geräts Ende 2013 hat Samsung jedoch die Finger von gebogenen Smartphone-Displays gelassen und überlässt diesen Sektor LG, der Hersteller pflügt das Feld seitdem mit den Smartphones der G Flex-Serie, deren Display aber an der Querachse gebogen sind.
Sony Ericsson Xperia Play: Das missratene PlayStation-Phone
Play it (not again), Sony: Mit dem Xperia Play versuchte sich der japanische Hersteller Anfang 2011 an einer PlayStation mit Android im Hosentaschen-Format. Wir waren seinerzeit erschüttert, wie schlecht Display und Handling waren und dass das „XPlay“ im anbrechenden Dual Core-Zeitalter immer noch auf einen einkernigen Chip setzte.
LG WineSmart: Wie jetzt, weinschlau?
Wem klappbare Featurephones Nostalgiegefühle auslösen und wer sich daher ein Smartphone in einem solchen Format zurückwünscht, wird am LG WineSmart möglichwerweise Gefallen finden: Das Smartphone besitzt zwar nur ein 3,2 Zoll-Display mit der mageren Auflösung von 480 x 320 Pixeln. Dafür ist jedoch auch eine vollwertige T9-fähige Tastatur integriert, das wir schließlich alle schmerzlich vermissen.
ADzero Bamboo: Das Keinholzhandy
Nein, Bambus ist kein Holz, sondern ein Gras. Trotzdem sah das ADzero Bamboo so aus, als ob es in einem Holz-Gehäuse stecke. Das 2012 vorgestellte Gerät mit dem Gehäuse aus dem schnell nachwachsende Rohstoff Bambus sollte den stolzen Preis von 700 US-Dollar besitzen und per Crowdfunding finanziert werden. Nach schweren Problemen mit der Bearbeitung des Bambus verzögerte sich das Gerät jedoch monatelang und kam über die Kickstarter-Finanzierungskampagne nie hinaus – das Unternehmen ADzero hat mittlerweile die Segel gestrichen.
Marshall London: Ein Handy wie ein Verstärker
Smartphone für Musikliebhaber: Das Marshall London zeichnet sich vor allem durch seine durchdachten Features für das Musikhören aus. Die Spezifikationen des Smartphones liegen zwar in der Einsteigerklasse, seinem Ruf als Musikexperte kommt das britische Unternehmen aber trotzdem nach: Ein Wolfson-DAC Soundchip soll für deutlich besseren Sound sorgen als bei anderen Geräten. Neben einem goldenen Lautstärkeregler-Rad (!) besitzt das Marshall London auch zwei Kopfhörer-Ausgänge. Möchte man über die Lautsprecher Musik hören, soll man sich auf das „möglicherweise lauteste Smartphone der Erde“ verlassen können. Das freut dann auch den Sitznachbarn in der U-Bahn. Kostenpunkt: 538 Euro.
Smartphone-Kuriositäten: Sharp Aquos Crystal
Wie Sie sehen, sehen Sie Bildschirm: Das 2014 erschienene Aquos Crystal von Sharp verfügt über einen sehr schmalen Rahmen um das Display, ist also nahezu randlos. Ob das praktisch sowie ästhetisch ist, muss jeder für sich selbst wissen, beeindruckend ist das Gerät aber durchaus: Telefonieren kann man über Vibrationen des Displays, die direkt an die Knochen im menschlichen Ohr übertragen werden. In Europa sind sowohl das Aquos Crystal als auch der Nachfolger Aquos Crytal 2 nicht verfügbar.