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Sony Xperia XZ Premium Verarbeitung und Design: Spieglein, Spieglein in der Hand


Beim ersten Herausziehen fragt man sich: Wo ist der SIM-Slot? Tatsächlich verbirgt sich dieser im Inneren und muss mit dem Fingernagel entfernt werden.
Beim ersten Herausziehen fragt man sich: Wo ist der SIM-Slot? Tatsächlich verbirgt sich dieser im Inneren und muss mit dem Fingernagel entfernt werden.
 
Sony
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Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären: Die Verarbeitung des Gerätes ist im Großen und Ganzen sehr wertig – außer der Schlitten für die SIM-Karte. Dieser muss vom Nutzer mühsam herausgezogen werden und besteht aus ziemlich dünnem Plastik. Sonderlich stabil erscheint die Konstruktion nicht, der undurchdachte Mechanismus wirkt in einem derart teuren High-End-Smartphone schlichtweg fehl am Platz. Da die meisten Nutzer ihre SIM-Karte aber nur sehr selten wechseln, ist dieser Schwachpunkt noch zu verschmerzen.

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Auch der seitliche Rahmen besteht komplett aus glänzendem Kunststoff. Die Beschichtung scheint zuverlässig vor Kratzern an der Seite zu schützen, dennoch hätte das Gerät sicherlich noch ein Stück hochwertiger gewirkt, wenn der gesamte Rahmen – und nicht nur der Rand oben und unten – aus Aluminium gefertigt worden wäre. Die Hardware-Tasten sind aus Kunststoff und besitzen einen angenehm knackigen Druckpunkt. Auch hier hätte etwas mehr Aluminium sicherlich einen wertigeren Eindruck hinterlassen.

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Bei der Verarbeitung leistet sich Sony schlussendlich keine Schnitzer: Das Gerät knarzt nicht, hat keine unregelmäßigen Spaltmaße und liegt durch und durch solide in der Hand. Immerhin ist es auch nach IP65/68 vor Wasser und Staub geschützt und sollte daher keine Probleme bei plötzlichen Regenschauern haben. Von Tauchgängen mit dem Xperia XZ Premium ist allerdings abzuraten. Gerade im täglichen Gebrauch, wo das Smartphone vielleicht aufgrund einiger Stürze – selbst wenn es von einem Case geschützt wurde – nicht mehr ganz so wasserdicht ist wie zu Beginn, ist das Gerät eher gegen Platzregen oder Badeunfälle geschützt und nicht zur ständigen Nutzung unter Wasser gedacht.

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Insgesamt ist das XZ Premium alles andere als filigran gebaut. Zwar ist es mit einer Tiefe von 8 Millimetern nicht übermäßig dick, liegt aber aufgrund der Gehäuselänge und des Gewichts nicht gerade kompakt in der Hand. Das ist insbesondere dem Omnibalance-Design von Sony zuzuschreiben, das an der Front wie schon bei den Vorgängermodellen eine ganze Menge Platz ober- und unterhalb des Displays übrig lässt. Auch der Rand links und rechts vom 4K-Display ist eher dick geraten. So kommt es, dass das XZ Premium trotz des nur 5,5 Zoll in der Diagonalen messenden Displays fast genauso groß ist wie ein Huawei Mate 9 mit einem 5,9-Zoll-Display – vom Samsung Galaxy S8 ganz zu schweigen, das gegen das XZ Premium grazil wie eine Feder wirkt und ebenfalls nach IP68 vor Wasser geschützt ist.

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An der Front und auf der Rückseite findet der Nutzer Glasoberflächen vor, die extrem anfällig für Fingerabdrücke sind. Gerade die Rückseite lässt sich nach einiger Zeit der Nutzung kaum noch ohne Reinigungsmittel säubern, fungiert sie doch ohne Probleme auch als Make-Up-Spiegel für schönheitsbewusste Nutzer. Fest steht: Die chromfarbene Variante des XZ Premium ist äußerst auffällig und extravagant. Wer in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit erregen oder auf einer Party immer im Mittelpunkt stehen möchte, ist mit dem Gerät bestens bedient. Für alle anderen gilt es, besser zur Version in der Farbe „Black Sea“  zu greifen. Die insgesamt sehr klobig anmutende Optik kann das Schwarz aber auch nur bedingt kaschieren.

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Das Display des Sony Xperia XZ Premium: 4K nicht nur für Virtual-Reality-Fans

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Ironischerweise hatte Sony als Display-Hersteller in der Vergangenheit immer wieder Probleme, die hauseigenen Smartphones mit qualitativ zufriedenstellenden Panels zu versorgen. Das Sony Xperia XZ Premium bricht glücklicherweise den Fluch: Die Farbqualität des 3.840 × 2.160 Pixel scharfen LCD ist brillant und dennoch außerordentlich natürlich. Eine nachträgliche Kalibrierung ist mit der integrierten System-App möglich, aber zumindest bei unserem Testgerät nicht notwendig.

Neben einem professionellen Modus für eine farbgetreue Wiedergabe nach sRGB-Skala gibt es bei Bedarf auch einen superlebendigen Modus, der Kontraste und Sättigung deutlich erhöht. Explizit für Videos lässt sich auch eine automatische Optimierung einschalten, was je nach Inhalt aber auch leicht unnatürlich wirken kann. Während eigene Videoaufnahmen von dem Effekt profitieren, wirken beispielsweise Kanten in animierten Filmen dadurch zum Teil sehr hart.

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Verwirrung um HDR-Modus und 4K in Streaming-Diensten

Der Genuss von hochauflösenden Fotos oder 4K-Videos ist auf dem Xperia XZ Premium ein fast schon surreal scharfes Erlebnis. Gerade im direkten Vergleich mit Smartphones, die nur ein Full-HD-Display besitzen, fällt die hohe Auflösung des Xperia XZ Premium positiv auf. Zudem unterstützt das Gerät theoretisch die Wiedergabe von HDR-Inhalten, wie zum Beispiel via Streaming auf Amazon Prime Video. Dadurch wird eine nochmals intensivere Bilddarstellung ermöglicht; der Unterschied erschien uns im Test in Sachen Farbdarstellung und Kontraste aber eher geringfügig. Es ist auch nicht eindeutig, wann der HDR-Modus aktiviert ist, da Sony anders als zum Beispiel LG keine entsprechende Benachrichtigung anzeigt. In der Netflix-App gibt es dafür eine entsprechende Markierung bei HDR-fähigen Inhalten, das XZ Premium unterstützt dies hier aber noch nicht. Dem Nutzer wird es aktuell dementsprechend schwer fallen, das HDR-Feature auszuprobieren.

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Dennoch gefiel uns das Display insgesamt außerordentlich gut – ein besseres wird man aktuell kaum finden. Einzig die starken Spiegelungen stören mitunter das Erlebnis, gerade bei Sonnenschein. Dafür verantwortlich ist jedoch weniger das Displayglas, sondern vor allem der spiegelnde Chromrahmen an der Front. Das Display an sich lässt sich dank hoher Helligkeit auch draußen im Sommer einwandfrei ablesen.

Lohnt sich ein 4K-Display, wenn man den Unterschied erst im direkten Vergleich mit anderen Smartphones sieht – und ausschließlich bei entsprechend hochauflösenden Inhalten? Schließlich speichern vermutlich nur die wenigsten Filme in 4K auf ihrem Smartphone ab oder können sich unterwegs 4K-Streaming leisten. Tatsächlich gibt es noch eine wichtigere Existenzberechtigung für das 4K-Panel: Im Vergleich zu Geräten mit WQHD- oder Full-HD-Auflösung ist der Einsatz des Sony Xperia XZ Premium mit einer Virtual-Reality-Brille ein außerordentlich scharfes Erlebnis. Einzelne Pixel lassen sich nur noch vage ausmachen, der Unterschied in der Bildschärfe ist gegenüber der Konkurrenz wirklich gigantisch. Allein das 4K-Display ist daher ein valider Grund auf Sonys neues Top-Smartphone zu setzen.

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