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TV-Serie im Videospiel: Wie funktioniert Quantum Break?


Was passiert eigentlich, wenn ein Spiel seine eigene Spielmechanik unterbricht, um euch eine TV-Serie schauen zu lassen? Quantum Break ist der neue storylastige Titel von dem Studio, das vor ein paar Jahren Alan Wake gemacht hat – und ist mit seiner Mischung aus Spiel und TV das bislang einzigartigste Game-Projekt des Jahres. Nur eins ist es ganz und gar nicht: leicht zu verstehen. Ich erkläre euch deswegen in diesem Video, wie das mit der TV-Serie funktioniert und wie viel Spiel in Quantum Break überhaupt noch drin steckt.

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Remedy, also die Entwickler, die hinter Quantum Break stecken, wollen die Regeln der Erzählung aufbrechen. Deswegen liefern sie uns ab April nicht nur ein Spiel, sondern noch gleich eine ganze TV-Serie oben drauf. Ja, das klingt erstmal verwirrend. MUSS ich das gucken? Brauche ich dafür Netflix oder einen Fernseher? Das beantworte ich euch sehr gern. Aber dazu vielleicht erstmal das Allerwichtigste überhaupt:

Wie funktioniert Quantum Break?

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Die TV-Serie mit Shawn Ashmore (X-Men) ist ein wichtiger Teil von Quantum Break.

1. Das Spiel:

Zu Beginn spielt ihr in der Rolle von Held Jack Joyce (verkörpert von Shawn Ashmore aus X-Men) immer eine Episode des Spiels, in der ihr mehr über seine Sicht der Dinge und die allgemeine Geschichte von Quantum Break erfahrt. Schießereien und Zeit-Puzzles spielen hier die größte Rolle, dazu nachher mehr.

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2. Der Knotenpunkt:

Nach der Episode des Spiels, spielt ihr einen recht kurzen Abschnitt in der Rolle von dem vermeintlichen Bösewicht Paul Serene (verkörpert von Aiden Gillen aus Game of Thrones), Kopf hinter der vermeintlich bösen Organisation Monarch. In dieser Sequenz geht es fast ausschließlich darum, eine Entscheidung zwischen zwei Optionen zu treffen. Dazu erzählt euch Serene, welche Optionen und voraussichtliche Konsequenzen es gibt – und ihr entscheidet dann, wie das Spiel weitergehen soll. Das ist ein bisschen so, wie wenn ihr zwischen zwei Episoden von Until Dawn beim Psychologen Entscheidungen trefft – nur etwas direkter. Hier: Zeugen töten und kein Risiko eingehen, aber den Hass der Gesellschaft auf sich ziehen. Oder eine PR-Kampagne starten, aber die Zeugin am Leben lassen und damit gewisse Risiken eingehen. Den Effekt eurer Entscheidung seht ihr im nächsten Schritt.

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3. Die TV-Serie:

Nach der Entscheidung könnt ihr euch zurücklehnen und 20 Minuten feinstes TV anschauen. TV, das vor allem die Perspektive von Paul Serene und seiner Organisation Monarch deutlicher machen soll. Und da läuft nicht nur einfach irgendein Clip, sondern genau die Serien-Folge, für die ihr euch beim Knotenpunkt entschieden habt. Das sieht dann entweder so aus:

Quantum Break – Entscheidung für PR:

Quantum Break: PR (TV-Serie)
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oder so:

Quantum Break – Entscheidung für Hardline:

Quantum Break: Hardline (TV-Serie)
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Wenn ihr in der Spielsequenz sogenannte „Time Ripples“ gefunden habt, also irgendwelche Gegenstände gefunden, Items berührt oder Türen geöffnet habt, dann verändert sich die TV-Serie zum Beispiel in einzelnen Einstellungen oder kleinen Details noch zusätzlich. Insgesamt kommt ihr so auf über 40 Variationen der Serie und viel Wiederspielwert.

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Diese TV-Sequenzen sind übrigens ins Spiel integriert - einen Netflix-Account oder Fernseh-Anschluss braucht ihr dafür nicht - nur eine Internetverbindung. Wenn ihr euch die Episoden nicht ansehen wollt, dürft ihr sie auch überspringen oder vorspulen. Aber dann verpasst ihr halt viele Dinge, die das Spiel interessant machen und IHR SEID SELBST SCHULD, WENN DANN ALLES UNCOOL UND DOOF IST.

Insgesamt gibt es 5 Spiel-Sequenzen und 4 Serien-Folgen a 20 Minuten mit vorangehender Knotenpunkt-Entscheidung. Auf dieser Basis tippe ich auf eine Kampagne, die ca. 10-12 Stunden dauern könnte.

Das Gameplay von Quantum Break:

Mit Tastendruck schraubt Jack die Zeit zurück, um eines der Zeit-Puzzles zu lösen.
Mit Tastendruck schraubt Jack die Zeit zurück, um eines der Zeit-Puzzles zu lösen.

Wir haben ja eben bei Punkt 1 schon kurz darüber geredet, dass ihr in diesem Spiel auch tatsächlich etwas spielt. Und das gefiel mir bei einem so storylastigen Spiel besser als ich gedacht hätte. Denn interessante Spielmechaniken bauen, das kann Remedy definitiv – siehe die Bullet Time bei Max Payne oder die Taschenlampe bei Alan Wake.

Quantum Break ist ein Sci-Fi-Technologie-Thriller und dreht sich teils um komplexe Machtgefüge, teils um Zeitmanipulation. Genau diese Kräfte, über die unter anderem Hauptcharakter Jack Joyce verfügt, kommen beim Gameplay zum Einsatz.

Es erwartet euch eine Mischung aus Shooter-Passagen und Zeit-Puzzles. Beide sind schnell erklärt: Bei den Zeit-Puzzles zerstört ihr beispielsweise Hindernisse, die euch den Weg versperren und dreht dann die Zeit zurück, damit ihr von einer anderen Perspektive doch noch drüber hüpfen könnt. Oder ihr friert eine kaputte Hebebühne ein, damit sie sich nicht nach unten bewegt, wenn ihr sie als Brücke benutzen wollt. Das ist nett, aber alles noch nicht so nennenswert.

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Die Fähigkeit von Jack, die Zeit zu manipulieren, hat einen wesentlichen Einfluss auf das Gameplay.

Die Zeitmechaniken passen viel besser in die Schussgefechte. Time Vision lässt euch Gegner sehen und markieren. Aber richtig fetzig wird’s erst mit den anderen Fähigkeiten: Time Jump lässt euch quer über das Areal in eure Sichtrichtung dashen, Time Shield schützt euch mit einem Schild und besserer Selbstheilung vor allem im Nahkampf, und Time Stop wirft eine Art Zeit-Granate, die alles umliegende verlangsamt. Schießt ihr noch mehr Munition in diese Granate, macht sie bei der verzögerten Explosion haufenweise Schaden. Und – entschuldigt mein Französisch – aber das ist arschgeil, weil superschnell, abwechslungsreich und richtig spaßig.

Also, werden das Spiel und die TV-Serie jetzt gut, oder was?

Ja, ja und ziemlich wahrscheinlich ja. Remedy kann man dank Vorgängertiteln wie Alan Wake durchaus vertrauen – und wer das mochte, wird auch Quantum Break lieben. Hier zählen laut Remedy dann nämlich auch wieder „Feelings over Features“ – und ES HAT TROTZDEM AUCH NOCH FEATURES wie das gute Gameplay.

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Da war wirklich der einzige Knackpunkt, dass ich immer zu Beginn eines Kampfes die verdammte Pistole in der Hand hatte – auch, wenn ich vorher bereits eine SMG ausgewählt hatte. Und die Texturen sind in diesem Spiel jetzt auch nicht so geil. Aber das ist echt zweitrangig, wenn man dann von so Figuren-Beziehungen erzählt, bei denen man nie genau weiß, ob der Bösewicht wirklich der Bösewicht ist.

Die Episodenstruktur dieser Erzählung muss man halt mögen – aber ganz ehrlich: ich fand’s fantastisch. Nach knapp 2 Stunden Gameplay erstmal ordentlich Abendessen holen und eine Serie schauen, fühlte sich richtig entspannt an. Und in diesem Spiel gibt’s die Episoden ja auch auf einen Schlag – man muss also gar nicht mal auf irgendwas warten, wie bei den episodischen Spielen von Telltale so üblich.

Und obendrauf ist die Serie auch noch cool und wertig: Da seht ihr Littlefinger aus Game of Thrones, den Dude aus The Wire und Fringe und Dominic Monaghan aus LOST und Herr der Ringe. Mein heimliches Highlight war allerdings der IT-Guy Charlie Wincott, gespielt von Marshall Allman aus Prison Break.

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Hi, Littlefinger!

Nach 2,5 Stunden Spielzeit hatte ich jedenfalls wirklich Lust, Quantum Break weiter und weiter zu zocken - und ich würde sagen, dass das immer ein gutes Zeichen ist. Das Spiel erscheint am 05. April 2016 für Xbox One und PC – und ich habe Hoffnung, dass es endlich mal wieder perfektes Futter für die Story-Liebhaber unter uns Spiele-Fans, bzw. für die Spiel-Liebhaber unter uns TV-Fans ist.

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