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Lahmes Netz: Diese Internetanbieter sind langsamer als versprochen

© Deutsche Telekom

Welche Internetanbieter sind deutlich langsamer, als sie selbst von sich behaupten? Die Ergebnisse des neuesten Jahresberichts der Bundesnetzagentur geben die Antwort – selbst nachmessen kann man auch.

 
Bundesnetzagentur
Facts 

Fast jeder, der regelmäßig einen Festnetzanschluss nutzt, dürfte die Thematik kennen: Nur zwölf Prozent der Internetnutzer in Deutschland erreichten 2017 mit ihren Anschlüssen tatsächlich die volle Datenrate, die sie auch gebucht haben. Immerhin kommen 71,6 % der Nutzer auf die Hälfte der vereinbarten Datenrate.

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Hier einige interessante Eckpunkte aus dem aktuellen Bericht:

  • Flop: Bei der Telekom erreichen bei Festnetzanschlüssen nur magere 3,2 Prozent der Kunden 100 % der vertraglich vereinbarten maximale Datenübertragungsrate. Trostpflaster: Immerhin erreicht die klare Mehrheit der Telekom-Kunden (75,3 %) mindestens die Hälfte ihrer gebuchten Geschwindigkeit.
  • Flop 2: Schwach bei den großen Anbietern ist auch 1&1. Nur 2,6 % der Kunden erreichen die vertraglich vereinbarte maximalen Datenübertragungsrate zu 100 %. Auf 50 % Geschwindigkeit kommen 67,9 % der Nutzer – was im Umkehrschluss bedeutet, dass ungefähr jeder Dritte 1&1 Nutzer zuhause nicht mal die Hälfte der Datenrate abrufen kann, die sein Vertrag verspricht.
  • Top: Spitzenreiter ist Unitymedia, hier konnten 37,1 % der Nutzer das Maximum tatsächlich abrufen. Stark ist auch der in einigen Regionen aktive Anbieter Deutsche Glasfaser, hier kommen 35,6 % auf die Höchstgeschwindigkeit des gebuchten Pakets.
  • Beim Erreichen der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate für Festnetzanschlüsse schneiden M-net (20,8 %), Vodafone (19,5 %) und EWE (19 %) halbwegs gut ab.

Das Internet zu Hause ist also nicht immer so schnell, wie man es gerne hätte. Vor allem abends, wenn alle online sind, bricht die Leistung ein – das galt auch schon in den Jahren zuvor. Nicht immer ist jedoch der Provider schuld, manchmal sollte man einfach das heimische WLAN optimieren:

Wie funktioniert WLAN und wie kann ich meins optimieren? – TECHfacts #1
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Hier geht es zu unserem kritischen Kommentar zur Sachlage: Langsame Internetanschlüsse – wenn Abzocke nicht weiter stört

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Jahresbericht Breitbandmessung 2016/17: Es wird nicht besser in Deutschland

Für den aktuellen Bericht der Bundesnetzagentur wurden 437.192 Messungen an Breitbandanschlüssen berücksichtigt. Dazu kommen 245.143 mobile Anschlüsse. „Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Werte zum Teil deutlich verschlechtert,“ lautet die zentrale Feststellung des Berichts.

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Anteil der Nutzer, die min. 50/100% der vertraglich vereinbarten max. Datenübertragungsrate im stationären Breitband erhalten (Bildquelle: Statista)

Auch bei mobilen Anschlüssen zeigt sich ein Trauerspiel, denn hier erreichen gerade einmal 1,6 Prozent der Nutzer die vertraglich zugesicherte Datenübertragungsrate und nur 18,6 Prozent der Nutzer kamen auf mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten Höchstgeschwindigkeit. Hier am Beispiel O2 / Telefónica ist zu sehen, dass die mobilen Anschlüsse allenfalls in Großstädten wie Berlin die vereinbarten Datenraten erreichen:

Verhältnis der gemessenen mobilen Download-Datenübertragungsrate zur vertraglich vereinbarten maximalen Rate in % am Beispiel O2 / Telefónica (Bildquelle: Screenshot Bundesnetzagentur)

Ähnliches gilt auch für andere Anbieter wie die Telekom oder Vodafone. Wer selbst nachsehen möchte, kann das in der Kartenansicht der Daten tun, hier lassen sich zahlreiche Filter setzen.

Internet-Anschluss selbst messen: So geht's

Die Bundesnetzagentur bietet eine eigene App für Android und iOS an:

Breitbandmessung

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zafaco GmbH
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Wie zufrieden seid ihr mit eurer Internetgeschwindigkeit zuhause oder unterwegs? Schreibt es uns in die Kommentare und nennt uns euren Anbieter.

Quelle: Zweiter Jahresbericht Breitbandmessung (1. Oktober 2016 bis zum 30. September 2017, PDF)

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