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3G-Abschaltung: Millionen stehen bald ohne Netz da – das kann man tun!


Das 5G-Netz startet in Deutschland, aber es fordert seine Opfer: Für die erforderlichen Frequenzen wird der 3G-Standard dran glauben müssen. Das geschieht in einer Situation, in der Millionen Handy-Nutzer mit Discounter-Verträgen und unzählige Menschen auf dem Land nicht mal ins LTE-Netz kommen. GIGA erklärt, was nun auf euch zukommt und was ihr dagegen tun könnt.

Wie der Spiegel berichtet, können sich laut der Bundesnetzagentur schon jetzt nur rund 47 Prozent aller aktiven SIM-Karten mit dem LTE-Netz verbinden. Die verbleibenden 53 Prozent sind auf die deutlich langsameren Geschwindigkeiten von 3G angewiesen. Das ist Karten-abhängig und betrifft selbst Bewohner von Großstädten. Auf dem Land gibt es ohnehin weiter weiße Flecken, was die LTE-Abdeckung angeht. Wenn jetzt das 3G-Netz (auch UMTS genannt) stillgelegt wird, um den 5G-Standard auszubauen, wird für sehr viele Menschen das Internet komplett wegfallen. Zwar ist bis dahin noch etwas Zeit, aber man sollte jetzt schon beginnen, sich darauf vorzubereiten.

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3G-Abschaltung weil 5G kommt – warum und wann?

Das 3G-Netz war in Ordnung, als es die schnellste Verbindung war, doch spätestens mit der Einführung von LTE wurde der Standard obsolet. Trotzdem sind immer noch die meisten Deutschen darauf angewiesen, obwohl sie auf dem Land damit nicht einmal akzeptabel stabile Internetverbindungen aufbauen können.

3G ist veraltet und wird nun zugunsten von 5G aufgegeben. Die freiwerdenden Frequenzen sollen dann für den Ausbau von 5G genutzt werden. Das bedeutet aber nicht, dass dann auf einmal überall 5G verfügbar ist, wo es vorher nur 3G gab – die Hardware muss auch nachgerüstet werden.

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Die Telekom und Vodafone haben schon konkrete Termine für ihre 3G-Abschaltung:

  • Bis zum 31. Dezember 2020 können Telekom-Kunden noch UMTS nutzen.
  • Vodafone gibt den Abschaltungszeitraum unkonkreter an: Irgendwann 2020 oder 2021 soll 3G stillgelegt werden.

Die anderen Anbieter haben sich noch nicht dazu geäußert, werden aber sicher auch innerhalb dieser Zeiträume ihre Frequenzen freiräumen.

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Wegen 5G kommt jetzt eine 3G-Abschaltung. Das bedeutet sie für jeden:

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Wer ist betroffen und was kann man tun?

Laut der Bundesnetzagentur haben Ende 2018 mehr als die Hälfte aller aktiven SIM-Karten maximal ältere Verbindungsstandards wie 3G genutzt. Das hat vor allem 3 Gründe:

  1. Viele Discounter nutzen zwar die Netze der großen Player, haben aber keinen Zugang zum LTE-Netz.
  2. Zahlreiche alte Handys sind gar nicht in der Lage, schnellere Netze zu nutzen.
  3. Auf dem Land gibt es speziell in Randgebieten nach wie vor Ausbaulücken.

Es ist also nicht so, dass diese Menschen freiwillig im 3G-Netz festhängen – sie haben einfach keinen besseren Zugang. Die meisten Deutschen warten nicht auf das 5G-Netz, sondern wären schon froh, wenn sie endlich einen LTE-Zugang hätten. Wenn das 3G-Netz abgeschaltet wird und die betroffenen Personen sich kein anderes Gerät oder einen schnelleren Vertrag anschaffen, bleibt ihnen nichts anderes als der Rückfall in das 2G-Netz – das ist für moderne Internetseiten unbrauchbar und eignet sich nur für Telefonie oder SMS.

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Betroffen ist jeder Teilnehmer im deutschen Mobilfunknetz, dessen SIM-Karte, Handy oder Wohnort aktuell schon keinen Zugang zum LTE-Netz bietet. Im Fall der SIM-Karte oder des Geräts hilft ein Wechsel.

Was kann man tun?

Es ist damit zu rechnen, dass gerade die Anbieter von Discount-Verträgen, die bislang keinen LTE-Zugang boten, das in naher Zukunft tun werden. Andernfalls sind ihre Angebote ja wertlos, da man sie nicht mehr zu einem zeitgemäßen Internetzugang nutzen kann. Die einfachste Option dürfte also sein, bei seinem Provider wegen neuer Vertragsbedingungen nachzufragen.

ProblemLösung
Die SIM-Karte beziehungsweise der Vertrag ermöglichen keinen Zugang zum LTE-Netz.Falls der Provider keine LTE-Option anbietet, hilft hier nur ein Anbieterwechsel. Man kann selbst bei Prepaid-Verträgen die Rufnummer mitnehmen. In unserem Vergleich findet ihr eine Übersicht der aktuellen monatlich kündbaren Handytarife, die ein LTE-Datenvolumen enthalten.
Das Handy oder Smartphone ist nicht mindestens LTE-geeignet.Hier hilft der Austausch des Handys gegen ein moderneres Gerät, das mindestens LTE, besser noch 5G unterstützt. Wir haben geklärt, ob sich ein 5G-Handy jetzt schon lohnt.
Der Wohnort liegt in einer „Versorgungslücke“ mit unzureichendem Netzausbau.Es existiert eine Vorgabe der Bundesnetzagentur, bis Ende 2019 mindestens 98% der deutschen Haushalte eine Geschwindigkeit von 50 Mbit/s anzubieten. Möglicherweise führt die 3G-Abschaltung also auf dem Land zu mehr Geschwindigkeit.
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Generell dürfte spätestens 2020 reichlich Bewegung in den Markt kommen. Schon jetzt kann man sich für die ersten 5G-Verträge anmelden und möglicherweise bedeutet das auch eine Verbilligung von LTE. Sollte sich tatsächlich Daten-Traffic aufs 5G-Netz verschieben, werden auch Kapazitäten im LTE-Netz frei, die hoffentlich auch die Discounterverträge erreichen.

Wir haben ja schon berichtet, dass Vodafone das LTE-Netz für alle öffnet. Da werden die anderen sicher bald nachziehen. Diese Öffnung muss dann nur noch zu akzeptablen Preisen bei den Trittbrett-Fahrern mit den Discountverträgen ankommen.

Unterschiede 2G / 3G / LTE / 5G

Wer aktuell im 3G-Netz surft, ist mit 384 KBit/s unterwegs, das sind etwa 48 KB/s. Im 3G-Standard „UMTS HSPA+“ wären bis zu 42 Mbit/s möglich, was 5,25 MB entspricht – aber das ist für den Großteil der Deutschen nicht verfügbar.

Wenn 3G abgeschaltet wird, fallen die Geräte automatisch auf den Standard 2G zurück. Hier reden wir von 55,6 KBit/s oder 6,95 KB. Bei dieser Geschwindigkeit dauert selbst der Aufbau einfacher Seiten ewig.

Photo by Mika Baumeister on Unsplas

Im Vergleich dazu sind im LTE-Netz bis zu 300 Mbit/s möglich, was rund 37,5 MB/s entspricht. Möglicherweise werden die Discounterverträge so geändert, dass sie beim Wegfall von 3G auf die nächsthöhere Stufe springen. Das hilft aber weder den Nutzern in den Versorgungslücken noch den Besitzern alter Handys.

5G ermöglicht den Transfer hochauflösender Filme über das mobile Internet. Mit 1 Gbit/s (125 MB/s) wird das Internet raketengleich beschleunigt. Allerdings wird das seinen Preis und dieselben Probleme haben: Die meisten Handys unterstützen den Standard noch gar nicht, aus Preisgründen werden viele darauf verzichten und auf dem Land werden die Menschen noch ewig darauf warten müssen. Denn auch wenn die 3G-Frequenzen frei werden, reicht die verbaute Hardware für den Standard nicht aus.

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