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Wann kommt das autonome Fahren? Hürden & aktuelle Entwicklungen

Daddeln und Musik hören, während man vom Auto von A nach B kutschiert wird – ein Traum, der sich vermutlich erst nach den 2050ern erfüllt. (© IMAGO / Westend61)

In der Welt des autonomen Fahrens überschlagen sich seit einigen Jahren die Ereignisse. Es ist ein echtes Rennen zwischen Tesla, Mercedes, BMW und Co. Auch auch Technologie-Giganten aus Kfz-fernen Themengebieten wie Apple und Nvidia steigen mit in den Ring. Wie es um das autonome Fahren bestellt ist, von neueren Entwicklungen bis hin zu den größten Hindernissen, das lest ihr hier.

 
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Autonomes Fahren: Die spannendsten neuen Entwicklungen

Tatsächlich liegt technisch gerade keines der oben genannten Unternehmen vorne, viel eher bildet die US-amerikanische Google-Tochter Waymo die Avantgarde. Deutsche Unternehmen hinken noch hinterher, so zumindest die Meinung des ehemaligen VW-CEOs Herbert Diess.

Waymo testet bereits seit geraumer Zeit Robotertaxis in einem Vorort von Phoenix, Arizona. So sicher scheint die Technologie, dass mittlerweile sogar auf Menschen hinter dem Steuer verzichtet wird – zumindest teilweise. Nach altem amerikanischen Brauch wird damit in Form von „Ride Hailing“ sogar schon Geld gemacht: Online könnt ihr über die App des jeweiligen Anbieters ein Fahrzeug ordern, das euch zu eurem Ziel bringt. Perfekt ist die Technik allerdings noch nicht, das zeigt sich besonders dann, wenn der Computer nicht weiter weiß.

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VW will 2025 die Serienversion eines selbstfahrenden ID. Buzz vorstellen, die dann zuerst in Hamburg bei MOIA (ein Ride-Sharing-Service aus Berlin) eingesetzt werden soll. Dieses Jahr werden die Fahrzeuge – ausgestattet mit Lidar- und Radarsensoren, Kameras und Laserscannern – schon umfassend im Raum München getestet.

Die israelische Tochtergesellschaft der Chip-Schmiede Intel, Mobileye, will in Deutschland schneller sein. Das Unternehmen will bereits 2023 Robotaxis von Sixt durch München fahren sehen. Auf einen Fahrer am Steuer soll aber noch nicht verzichtet werden (Quelle: ADAC).

Technische Herausforderungen von selbstfahrenden Autos

Sensoren sind derzeit das dringendste Thema und ein einfaches Problem, das verhindern könnte, dass wir jemals Level 5 erreichen: Das Wetter macht nicht immer mit. Viele Hersteller wie Tesla testen in den Wüsten Arizonas oder Kaliforniens, doch was passiert, wenn die Fahrbahn dank Eis und Schnee selbst für menschliche Fahrer kaum sichtbar ist? Auch Starkregen und Nebel können die Funktionalität der Sensoren massiv einschränken (Quelle: tomorrow.io). Quintessenz ist, dass Menschen bei jedem Wetter ihrem System vertrauen können müssen.

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Doch selbst wenn erkannt wird, dass dringender Handlungsbedarf auf der Straße besteht, sind spontane Ausweichmanöver nicht immer automatisch möglich. Nvidia hat kürzlich ein Patent zur Erkennung von Notfallwägen angemeldet (Quelle: Screenrant). Sollte es hart auf hart kommen, können Menschen für die Rettungsgasse auf den die Fahrbahnen trennenden Grünstreifen fahren – der Computer nicht. Der Mensch fährt im Notfall ein Straßenschild oder einen Leitpfosten um – auch hier streikt der Computer. Das könnte die bisher größte Hürde darstellen, schließlich hängt die soziale Akzeptanz stark von der Sicherheit ab.

Ein dritter Kritikpunk betrifft TÜV und Konsorten: Wie können Machine-Learning, Softwareupdates und Upgrades over the Air zukünftig verifiziert, zertifiziert und reguliert werden? Diese Fragen bleiben noch offen.

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Autonomes Fahren: Wann erreichen wir Level 4?

Im Mai 2022 hat der Bundesrat einer Verordnung zugestimmt (20. Mai 2022, TOP 33), die die weltweit erste behördlich für den Alltag zugelassene vollautomatische Parkfunktion nach Level 4 erlaubt. Doch wann können wir die Funktion voraussichtlich erstmals selbst im Parkhaus beobachten? Die technischen Rahmenbedingungen stehen soweit, aber ob das Produkt auch vom Ottonormalverbraucher akzeptiert wird, das bleibt eine zentrale Frage für Hersteller.

Zudem könnte auch die mangelhafte Internetverbindung in Teilen Deutschlands ein großes Problem bei der Umsetzung hierzulande darstellen, besonders wenn die Anzahl von Nutzern dieser Technik in Zukunft steigt – flächendeckende 5G-Infrastruktur gehört zu einer der Grundbedingungen für autonomes Fahren (Quelle: Telekom). Eine Studie des Prognos-Forschungsinstitutes zeigt, dass wir vermutlich auch nach 2050 noch nicht mit vollständig autonom fahrenden Autos rechnen können (zur Studie).

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Verbesserungspotenzial für selbstfahrende Autos

Wir sind also schon relativ weit, was den technischen Stand angeht, selbst wenn noch einige Feinheiten ausgearbeitet werden müssen. Es fehlt noch der letzte Schritt: das Gesamtpaket. Die Branche muss alle verfügbaren Technologien – Sensoren, UX et cetera – zusammenbringen und robust genug gestalten, um den Verbraucher zu überzeugen. Das könnte der ausschlaggebende Grund für den Erfolg oder das Scheitern der Bestrebungen sein. Dafür müssten sich allerdings bittere Rivalen wie Tesla, Mercedes oder BMW im Rennen hin zum komplett autonomen Fahren zusammenschließen und an einem Strang ziehen.

Alleine gestaltet sich das Vorhaben komplizierter als gedacht:

Letztendlich kommt es jetzt für Hersteller auch darauf an, für soziale Akzeptanz zu werben. Zu den Zielgruppen gehören allerdings nicht nur die Kunden, sondern auch Fahrradfahrer, Fußgänger und weitere Verkehrsteilnehmer. Bis dahin könnte sich auch die Gesetzgebung bei Verordnungen hinsichtlich dem komplett fahrerlosen Auto auf Stufe 5 noch querstellen.

Schließlich hat autonomes Fahren auch seine Schattenseiten:

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