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Gaming-Headsets mit 3D-Audio: So gut sind JBL Quantum ONE und Co. wirklich

© GIGA.

Immer mehr Gaming-Headsets versprechen atemberaubenden Surround-Sound. Eine gesteigerte Immersion sowie der entscheidende Vorteil in kompetitiven Matches gelten dabei als Hauptargumente für die Technologie. Doch was ist dran am virtuellen 3D-Sound? Wir haben verschiedene Kopfhörer ausprobiert und verraten euch, welche sich wirklich lohnen.

JBL Quantum ONE vs. Roccat Syn Pro Air

So gut wie jeder namhafte Hersteller hat inzwischen mindestens ein Gaming-Headset im Sortiment, das über ein noch recht neues Feature verfügt: 3D-Audio – also virtueller Raumklang oder Surround-Sound. Die beiden Headsets JBL Quantum ONE (bei Amazon ansehen) und Roccat Syn Pro Air (bei Amazon ansehen) verfügen über genau diese Technologie, unterscheiden sich in einigen Punkten aber dennoch ziemlich stark voneinander.

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Ich durfte beide Headsets über längere Zeit ausprobieren und habe mich dabei vor allem darauf konzentriert, wie sich der virtuelle Raumklang auf mein alltägliches Spielerlebnis auswirkt.

Durch entsprechende Knöpfe an der Ohrmuschel und dem zusätzlichen Bedienelement lässt sich der Sound sowie weitere Funktionen des JBL Quantum ONE ganz einfach per Knopfdruck konfigurieren. (Bildquelle: GIGA)

Gaming-Headsets mit 3D-Audio: Sinnvoll oder doch nur Spielerei?

Beide Gaming-Headsets versprechen mit ihrer jeweiligen Umsetzung des virtuellen Raumklangs das gleiche: Mehr Immersion beim Zocken und dabei gleichzeitig die Spielumgebung samt Gegnern besser wahrnehmen, um so den entscheidenden Vorteil im Eifer des Gefechts zu haben.

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Im Falle des JBL Quantum ONE nennt sich die Technologie „QuantumSPHERE 360“ – hier wurde der virtuelle Raumklang nämlich um Headtracking ergänzt, das ihr zuvor mittels eines mitgelieferten Mikrofons entsprechend kalibriert. Das kabellose Roccat Syn Pro Air wirbt außerdem mit sogenanntem „Superhuman Hearing“, was je nach aktiviertem Profil bestimmte Sounds im Spiel mittels Software verstärkt – euer ganz persönlicher Spinnensinn sozusagen.

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In beiden Fällen handelt es sich um virtuellen Raumklang, der mittels eingebauter Soundkarte und dazugehöriger Software simuliert wird. Was das genau bedeutet, habe ich mit dem Ego-Shooter Doom: Eternal, der Weltraumsimulation Everspace 2 sowie dem allseits bekannten MOBA League of Legends ausprobiert. Leider machte sich hier schnell Ernüchterung breit.

Virtueller Surround-Sound: Unnatürlich und ernüchternd

Mir war von Beginn an klar, dass simulierter Raumklang keineswegs mit dem einer richtigen Surround-Sound-Anlage mithalten kann. Und natürlich ist das Hörerlebnis ein sehr individuelles, meine Erfahrungen müssen also nicht bedeuten, dass ihr es exakt gleich empfindet. Doch egal welche Einstellung ich auch wählte, hörte sich das Endergebnis einfach nicht gut an. Der 3D-Sound wirkte oft total unnatürlich, sodass ich ihn meist direkt wieder deaktivierte. Das Entscheidende hierbei ist, dass mich in diesem Bereich beide Headsets gleichermaßen enttäuscht haben.

Dabei hatte ich gerade beim JBL Quantum ONE wirklich große Hoffnungen, zumal die Kalibrierung erstaunlich gut funktioniert hat. Umso größer war dann die Ernüchterung, als ich den Sound in Doom: Eternal oder Everspace 2 zum ersten Mal wahrnahm. Mir war so als würde ich aus der Ferne von Lautsprechern beschallt werden – leider auf die unangenehme Art.

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Meine Schrotflinte fühlte sich jetzt auch eher an wie eine zu groß geratene Nerf-Gun. Ähnliches habe ich in den Tiefen des Weltraums bei Everspace 2 erlebt. Das Headtracking stellte sich auch eher als Gimmick heraus. Ich bewege meinen Kopf beim Spielen üblicherweise kaum und fokussiere mich stattdessen auf einen Punkt, was die Funktion praktisch obsolet macht.

Mit der JBL QuantumENGINE lässt sich euer Headset individuell an eure Bedürfnisse anpassen. (Bildquelle: GIGA)

Vorteil für Online-Shooter? 3D-Audio eher störend als hilfreich

Das Roccat Syn Pro Air konnte mich mit seinem 3D-Audio-Erlebnis ebenso wenig beeindrucken. Letzter Hoffnungsschimmer lag daher beim zuvor erwähnten „Superhuman Hearing“, das gerade mich als Fan der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft wirklich neugierig gemacht hat. Grundsätzlich bietet euch die Software unterschiedliche Profile, die entweder Schritte oder Schüsse besser wahrnehmbar machen sollen. Glaubt man einer Studie, die Turtle Beach – zu denen inzwischen auch Roccat gehört – in Zusammenarbeit mit Real Industry veröffentlich hat, so soll euch dieses Feature sogar nachweislich besser machen und somit für bessere Statistiken sorgen.

In meinen Test-Sessions habe ich die Funktion aber eher als störend empfunden, da jetzt auch plötzlich zahlreiche weniger relevante Sounds deutlich lauter waren als sonst, und somit für Verwirrung statt für Klarheit gesorgt haben. Allerdings wurden in der Studie ausschließlich kompetitive Online-Shooter als Untersuchungsgrundlage herangezogen. Wer also primär Titel wie Apex Legends, Call of Duty: Warzone oder Fortnite spielt, könnte sich nach etwas Eingewöhnungszeit womöglich an einer derartigen Funktion erfreuen.

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Abschließend noch eine allgemeine Bemerkung: Features wie das integrierte Active Noise Cancelling des JBL Quantum ONE oder die verzögerungsfreie Verbindung des kabellosen Syn Pro Air habe ich bei der Beurteilung bewusst ausgeklammert. Grundsätzlich überzeugen aber beide Modelle in Sachen Klang, Verarbeitungsqualität sowie Tragekomfort.

Praktisch sind zudem die zahlreichen Zusatzfunktionen: abnehmbarer Mikrofonarm, austauschbare Ohrpolster oder hilfreiche Bedienelemente zur Steuerung der Lautstärke sowie der Chat-/Game-Balance. Lediglich das starre Kabel des JBL Quantum ONE hat mich ziemlich genervt.

Wer selbst ein Urteil fällen möchte, kann beide Headsets übrigens hier erwerben:

JBL Quantum ONE
JBL Quantum ONE
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 19.04.2024 12:02 Uhr
Roccat Syn Pro Air
Roccat Syn Pro Air
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 19.04.2024 08:23 Uhr

Fazit

Wer ein neues Gaming-Headset sucht, sollte in die Kaufentscheidung also neben Features wie 3D-Audio auch andere relevante Funktionen mit einfließen lassen. In den meisten Fällen tut es auch schon ein herkömmliches Stereo-Gaming-Headset, zumal neben dem Kopfhörer selbst noch viele weitere Schnittstellen existieren, die den Sound maßgeblich beeinflussen können. Angefangen bei der Soundkarte oder dem Verstärker bis hin zum Spiel selbst.

So schwärmte mein Kollege Stefan erst neulich vom absolut grandiosen Sounderlebnis in Horizon: Zero Dawn – und das nur mit ollen Stereo-Kopfhörern! Spaß beiseite, denn virtuell erzeugter Surround-Sound ist ja nicht in jedem Fall direkt schlecht, zumal Klang von jedem Menschen anders wahrgenommen wird. Dennoch wäre es ratsam, die Erwartungen im Vorhinein etwas runterzuschrauben und andere Faktoren ebenfalls in die Gleichung miteinzubeziehen.

Habt ihr bereits Erfahrungen mit virtuellem 3D-Sound machen können oder zockt ihr lieber mit einem herkömmlichen Headset? Vielleicht sind ja auch Lautsprecher eher euer Ding? Schreibt es mir gerne in die Kommentare.

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