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Little Friends: Dogs & Cats hat mir die Lust auf ein virtuelles Haustier verdorben

Es gibt da draußen bestimmt viele Spieler, die sich über einen geistigen Nachfolger von Nintendogs freuen würden. Little Friends: Dogs & Cats klingt in dem Zusammenhang sehr vielversprechend – doch leider wird es dem Original nicht gerecht.

 
Nintendo
Facts 

Schade eigentlich, denn ich habe mich schon ein bisschen auf eine neue Haustier-Simulation gefreut. Ich habe Nintendogs vor Jahren nur gelegentlich auf dem Nintendo DS meiner Schwester gespielt, weil ich selbst keinen besaß.
Als Little Friends: Dogs & Cats angekündigt wurde, freute ich mich deshalb schon darauf, endlich mein eigenes Haustier-Spiel auf meiner Switch spielen zu können. Doch ich wurde bitter enttäuscht. So bitter, dass mir selbst die Lust auf ein virtuelles Haustier vergangen ist.

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Downgrade statt Upgrade

Ich würde Little Friends: Dogs & Cats eher als abgespeckte Version von Nintendogs beschreiben. Denn statt die Dinge des Originals zu übernehmen und zu erweitern, haben die Entwickler genau das Gegenteil gemacht: Dinge von Nintendogs übernommen und in ihrem Inhalt gekürzt. Das fängt schon bei der Grafik an, die so wirkt, als hätte sie den Stand der alten DS-Spiele. Zur Erinnerung: Das erste Nintendogs kam 2005 raus. Außerdem fehlen grundlegende Aktivitäten, wie beispielsweise das Waschen deiner Tiere oder das Aufsammeln von Häufchen beim Gassigehen.

Zumindest sei gesagt, dass der Einsatz der Joy-Cons der Switch hier eine wunderbare Alternative zum Eingabestift vom Nintendo DS ist, weil es dem echten Streicheln deutlich näher kommt und du sogar Feedback in Form von Vibrationen erhältst, wenn du gerade an einer Stelle bist, die deinem Tier besonders gut gefällt.

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© Imagineer – Noch eine witzige Sache, für die die Joy-Cons gut sind.

Gefühlslose Roboter mit Fell

Konkrete Gefühlsregungungen während der Streicheleinheiten darfst du bei deinen Vierbeinern jedoch nicht erwarten. Vielmehr kannst du dich auf einen immergleichen leeren Blick gefasst machen. Fast so, als wären es gefühlslose Roboter mit Fell. Auch reagieren Hunde wie auch Katzen überhaupt nicht aufeinander – ganz zu schweigen vom gemeinsamen Spielen. Überraschendes Verhalten ist hier ebenfalls Fehlanzeige, denn die Vierbeiner scheinen sich einfach nur nach vorgegebenen Mustern zu bewegen.

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Das Spiel gibt dir nicht mal eine Chance, dein Haustier zu tadeln. Das soll nicht heißen, dass ich darauf stehe, meine Tiere zu bestrafen, es zeigt vielmehr auf, dass die Tiere im Spiel keinerlei Persönlichkeit besitzen – Stichwort Roboter. Ich habe bisher keine Situation erlebt, in der sich mein Hund anders verhalten hat, als er sich verhalten sollte. Nur beim Gassigehen, wirst du durch eine Infobox über das Fehlverhalten deines Vierbeiners informiert, das du mit einem Knopfdruck lediglich abnickst. Wo bleibt hier der Anspruch? Wo bleibt ihr die Steigerung?

Apropos Anspruch: Die Tiere scheinen von Anfang an schon gut trainiert zu sein. Beim Werfen des Balls bringt dir dein Welpe den Ball brav wieder zurück, als hätte er dieses Verhalten einprogrammiert bekommen. Im Prinzip nimmt dir das Spiel also schon die ganze Arbeit ab.

Viel Achievement, zu wenig Haustier

Tricks kannst du übrigens nicht aktiv beibringen, sondern sie werden mit steigendem Freundschaftslevel freigeschaltet. Quasi eine Art Update auf der Roboter-Software.

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Das komplette Spiel basiert im Grunde auf dem Ziel, eine Liste von repetitiven Aufgaben à la „Füttere dein Haustier 50-mal“ oder „besitze 100 Spielzeuge“ abzuarbeiten. Das hat meiner Meinung nach nichts mehr mit einer Haustier-Simulation zu tun, sondern erinnert eher an monotones Achievement-Unlocking.

Weitere nervige Achievements git es hier:

Kein Herz – vor allem für Katzen

Eine große Lüge von Little Friends: Dogs & Cats verbirgt sich schon im Titel selbst. Dieser suggeriert nämlich, dass Hunde und Katzen gleichermaßen vertreten sind. Von wegen! Denn Stubentiger sind im Spiel deutlich unterrepräsentiert. Angefangen mit der geringeren Auswahl an Rassen bis hin zu fehlenden Aktivitäten und Wettbewerben. Hinzu kommt, dass du zu Beginn des Spiel ausschließlich Hunde zur Auswahl hast und erst im Verlauf des Spiels Katzen freischaltest. Und überhaupt habe ich den Eindruck, dass die Entwickler weitaus weniger Arbeit in das Design der Katzen gesteckt haben. Die drei zur Wahl stehenden Rassen sehen optisch nämlich nahezu gleich aus.

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Dass es dem Spiel genrell an Herz fehlt spiegelt sich nicht zuletzt darin wider, dass du ständig das Gleiche machst und nichts Unerwartetes passiert. Aber genau dieses Unerwartete macht den Reiz einer Simulation aus – und wie man letztendlich darauf reagiert. Kaum zu glauben, dass ich das mal sagen würde, aber: Ich würde mich echt mal darüber freuen, wenn mein virtueller Welpe ins Wohnzimmer pieselt – dann hätte ich zumindest endlich etwas zu tun.

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