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Nach etlichen Jahren habe ich mich meiner Angst vor Horror-Spielen endlich gestellt

Ich stelle mich endlich meiner Angst vor Horrorspielen. (© EA)

Seit Jahren schiebe ich es vor mir her, jetzt habe ich es endlich hinter mich gebracht – ich habe mich meiner Angst vor Horrorspielen gestellt! Doch war es das auch wert?

 
Dead Space
Facts 
Dead Space

Es ist nicht so, dass ich noch nie in meinem Leben über das Hauptmenü eines Horror-Spiels hinausgekommen bin. Mit Koop-Spielen wie Left 4 Dead hab ich sogar schon ziemlich viele Stunden verbracht, doch irgendwie ist das nicht dasselbe. Kürzlich haben ich mit den Entwicklern von GTFO ihren Hardcore-Survival-Shooter angespielt und hatte dort tatsächlich meinen Spaß.

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Resident Evil und Co. sind einfach nicht mein Fall

Es sind Spiele wie Resident Evil, Outlast, Phasmophobia oder Dead Space. Ein paar davon hab ich schon angefangen, ich bin aber nie sehr weit gekommen. Es ist erstaunlich, dass alle Menschen in diesen Spielen das Gleiche erleben, die einen aber unfassbar viel Spaß damit haben, während diese Erlebnisse mich einfach nur stressen.

Ich glaube, Koop-Horror-Spiele funktionieren für mich, weil ich dort nicht alleine bin. In allen anderen Horror-Spielen bin ich aber auf mich gestellt. Am meisten quälen mich die Spiele, in denen ich nur auf der Flucht bin und ich nicht wirklich kämpfen kann. Hilflosigkeit ist ein grausames Gefühl, das ich nicht auch noch aktiv suchen möchte. Es ist mehr der Kontrollverlust, den ich hasse, der aber für das Erzeugen von Angst nötig ist, als die dunklen Gänge und die widerlichen Monster selbst.

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Was für viele den Adrenalinrausch in Horror-Spielen bringt, ist für mich purer Stress. Die große Erleichterung, einen schweren Gegner besiegt zu haben oder einfach entkommen zu sein, stellt sich bei mir nicht ein. Mir geben diese Spiele irgendwie nichts Positives. Ich denke nur manchmal, dass ich vielleicht etwas verpasse. Deswegen werde ich jetzt Dead Space durchspielen. Zumindest ist das mein Plan. Denn alles, was ich bisher geschrieben habe, entstand vor dem Spielen. Also dann...

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Tolle Idee, danke!

Zunächst mal: Ich habe es durchgezogen und es war die Hölle. Trotz seines hohen Alters schockt Dead Space (2008) noch ziemlich gut und ich kann stolz behaupten, dass ich nicht geschrien habe. Vielleicht habe ich mir ein bis zwei Mal (oder auch 50 Mal) das Headset samt Brille vom Kopf gerissen – vielleicht. Das war aber auch ganz gut, dadurch hab ich weder etwas gehört noch gesehen.

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Mir wurde für das beste Erlebnis geraten, Dead Space nachts in einem dunklen Zimmer und mit lautem Sound zuspielen. Ich und mein neuer Schlafparalyse-Dämon sind uns einig: Tolle Idee, danke!

Dead Space: Nichtsdestotrotz ein gutes Spiel

Ich habe Dead Space auf dem PC gespielt und auch wenn ich kein Horror-Experte bin, kann ich sagen, dass Dead Space objektiv gesehen ein echt gutes Spiel ist. Das muss ich anerkennen, auch wenn ich mit dem Genre nichts anfangen kann. Das hat sich übrigens auch nach dem Spielen nur bedingt geändert.

Das Erlebnis war für mich nicht ganz so schlimm, da Kommunikationstechniker Isaac Clarke nicht komplett wehrlos ist. Er ist allerdings auch kein Soldat und teilt deswegen meine Angst, sich durch die Gänge des Bergbauschiffes USG Ishimura zu bewegen. Immerhin hat Isaac eine konkrete Aufgabe und versucht nicht einfach nur zu überleben. Das Spiel gibt mir etwas zu tun und auf dem Weg die blöde Antenne wieder grade zu biegen, hab ich die Möglichkeit, neue Waffen zu kaufen und diese wie meinen Anzug upzugraden.

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Durch diese RPG-Elemente hab ich das Gefühl, mich immer weiter zu verbessern und mein großes Problem mit der Hilflosigkeit ist nicht mehr so stark zu spüren. Das ändert natürlich nichts daran, dass die Necromorphs mir eine Heidenangst machen.

Die Atmosphäre von Dead Space packt mich schon ein wenig. Die Geräusche, die Isaacs Stiefel in den Gängen machen oder die Sound-Kulisse in den Spielabschnitten in der Schwerelosigkeit – wenn ich nicht hinter jeder Ecke ein deformiertes Monster erwarten würde, könnte ich es fast genießen. Tatsächlich gibt es einen Punkt, der es bedauernswert macht, Horror-Spiele nicht zu mögen – und das sind die Geschichten, die ich verpasse. Selbst die Story des 13 Jahren alten Dead Space will ich euch nicht spoilern, da sie mir so gut gefallen hat und ich niemandem von euch dieses Erlebnis nehmen möchte.

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Allerdings gibt es eine Sache, die mich an dem Genre unfassbar nervt und das sind Jump-Scares. Sie sind das IKEA-Billy-Regal der Horror-Effekte. Es ist supereinfach sie zusammenzubauen und dann erfüllen sie ihren Zweck, besonders einfallsreich und originell sind sie aber nicht. Es macht keinen großen Unterschied, ob ein Spiel mir von einem Frame zum nächsten einen schreienden Hamster ins Gesicht wirft oder oder irgendeine monströse Kreatur.

Noch immer kein Horror-Fan

Ich bin froh, endlich mal ein Horror-Spiel durchgespielt zu haben. Auch wenn es mir nur die Bestätigung gebracht hat, dass dieses Genre einfach nichts für mich ist. Videospiele sollen mich unterhalten und ich will am Ende auf das Spiel zurückblicken und froh sein, es gespielt zu haben. Für mich bleiben bei Horror-Spielen aber nur Stress und Unbehagen über. Ich freue mich jedoch für jeden, bei dem es nicht so ist. Ich glaube, ihr kommt in den Genuss einiger extrem guter Spiele.

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