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Orangene Karte im Briefkasten: Deshalb ist sie gefährlich

© Getty Images / LuckyBusiness
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Betrüger nutzten nicht nur den Weg per E-Mail, sondern auch noch den klassischen Postweg für ihre Aktivitäten. Immer wieder tauchen Berichte auf, nach denen Betroffene einen roten oder orangefarbenen Zettel im Briefkasten finden. Der Text auf der Karte fordert dazu auf, sich umgehend beim Absender zu melden. Mehr als eine Telefonnummer ist dort aber nicht hinterlegt. Was steckt hinter solchen roten Karten im Briefkasten?

 
Netzkultur
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Auf den Karten steht so etwas geschrieben wie:

Dringend. Leider habe ich Sie nicht angetroffen. Ich muss Sie in einer persönlichen zivilrechtlichen Angelegenheit dringend sprechen. Rufen Sie mich dazu bitte schnellstmöglich zurück oder senden Sie mir eine Nachricht“.

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Der Text und Signalfarbe der Karte können einen schnell verunsichern und Druck aufbauen. Hat man etwas falsch gemacht? Ganz gleich, wie dringend die Nachricht auf der roten Karte scheint: Man sollte nicht gleich zum Telefon greifen und die abgedruckte Nummer anrufen.

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Orange oder rote Karte im Briefkasten: Was steckt dahinter? Soll man zurückrufen?

Auch in Online-Zeiten nutzen Betrüger noch den klassischen Weg, Nutzer auf Papier zu verunsichern. Die rote oder orange Karte im Briefkasten ist eine Masche, die es schon seit Jahren gibt und immer wieder abgewandelt wird. So kann zum einen der Text anders lauten und zum anderen sind dort immer andere Telefonnummern hinterlegt. Auch das Anliegen hinter der Karte variiert. Meistens handelt es sich um zwielichtige Methoden, um Leute in Abo- oder andere Kostenfallen tappen zu lassen. Das könnte hinter den roten Karten stecken:

  • Ruft man die angegebene Nummer zurück, wird man zu einem „Datenabgleich“ aufgefordert.
  • Dabei soll man persönliche Informationen wie seinen Vor- und Nachnamen oder die Kontonummer angeben.
  • Vordergründig sollen damit zum Beispiel offene Forderungen durch ein Inkasso-Unternehmen geprüft werden.
  • Tatsächlich können Betrüger mit diesen Daten aber ein kostenpflichtiges Abonnement abschließen, zum Beispiel für Glücksspiele oder Zeitungen.
  • Bei anderen Fällen werden gleich offene Forderungen aufgeführt, die durch ein Inkasso-Unternehmen eingezogen werden sollen. Diese Schulden müssen aber nicht real sein. Es kann sich auch um erfundene Forderungen handeln, die Betroffene unter Druck begleichen sollen.
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Weitere Betrugsversuche an der Haustür werden im Video erklärt:

Dubiose Karten im Briefkasten: Nicht zurückrufen!

Seid ihr euch sicher, dass keine offenen Forderungen gegen euch vorliegen, ignoriert die Karte und schmeißt sie sofort weg. Meldet euch nicht bei der Telefonnummer, gebt keine persönlichen Daten an. Eure persönlichen Daten könnten zum Beispiel in die Hände von Datensammlern gelangen, die euch in kostenpflichtige Fake-Gewinnspiele locken wollen. Lasst euch nicht von der Warnkarte einschüchtern. Bei den meisten Erfahrungsberichten im Netz gibt es zu den angegebenen Nummern ausschließlich negative Kommentare und Berichte. Sucht zur Sicherheit einfach nach der jeweiligen Telefonnummer bei Seiten wie Tellows.de oder allgemein bei Google, um herauszufinden, ob es bereits andere Betroffene gibt. Bei Tellows finden sich unzählige Einträge zu der Masche mit verschiedenen Telefonnummern.

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Viele Nutzer berichten, dass sie die Karte einfach weggeworfen und nicht darauf reagiert haben. Konsequenzen haben sich dadurch nicht ergeben. Auf der Karte ist zwar der Hinweis angegeben, dass man persönlich nicht angetroffen wurde, einigen Berichten zufolge war man aber zum Zeitpunkt des Einwurfs in den Briefkasten zuhause. Ein direktes Gespräch, um das angebliche Anliegen zu klären, wäre also in vielen Fällen auch ohne Telefonanruf möglich gewesen.

Falls Schulden vorliegen, wendet euch zunächst direkt an den Gläubiger anstatt an die angegebene Nummer. Ohne den Namen eines Ansprechpartners oder des Unternehmens, das die Karte angeblich in den Briefkasten gesteckt hat, solltet ihr euch nicht auf Telefonate einlassen oder am Telefon ausgesprochene Forderungen begleichen. Gerichtsvollzieher und seriöse Unternehmen gehen in der Regel anders vor und lassen keine anonyme Postkarte im Briefkasten. Wird man vom Gerichtsvollzieher nicht erreicht, gibt es in der Regel ein offizielles Schreiben mit einem Stempel, bei dem ein Termin oder ein Rückrufwunsch geäußert wird. Gegebenenfalls solltet ihr bei einer Schuldnerberatung Hilfe suchen, zum Beispiel hier.

Fazit: In den allermeisten Fällen handelt es sich bei der orangenen Karte im Briefkasten um einen Versuch, ein Verbot für Telefonwerbung zu umgehen. Dienstleister, die euch nicht mehr zu Werbezwecken anrufen dürfen, versuchen so einfach den Spieß umzudrehen und euch zu einem Anruf zu bringen. Ignoriert die Aufforderungen und lasst euch von dem dringlich klingenden Text nicht einschüchtern. Liegen reale Forderungen vor, erhält man diese Informationen in der Regel auf einem anderen, seriösen Weg.

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