Das Ende der Passwörter wird allmählich eingeläutet. Ein Zusammenschluss aus Großkonzernen rund um Apple und Google treibt die Einführung der Passkeys als Alternative an. Damit kann man sich bei Diensten ohne Kennwort einloggen. Wie sieht es mit den Passkeys für Android aus?

 
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Bei Apple-Geräten wird die neue Anmeldemethode mit iOS 16, iPadOS 16 und macOS Ventura eingeführt. Android-Nutzer müssen sich noch ein wenig länger gedulden.

Google arbeitet an Passkeys für Android und Chrome

Die Passkeys befinden sich auch für Android sowie den Chrome-Browser in der Entwicklung. Stand Oktober 2022 befindet sich die Login-Methode für das Android-System noch in einer Testphase. Für den Alltag sind die Passkeys also noch nicht freigegeben. Für das Jahr 2022 ist nicht mehr mit einer Einführung der sicheren Anmeldemethode zu rechnen. In diesem Jahr ist es aber noch geplant, eine API anzubieten, um das System in Android-Apps einzubinden.

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2023 könnte es dann aber losgehen. Voraussetzung ist dann, das sich genügend Dienste finden, die die Passkey-Methode für die Anmeldung ermöglichen. Derzeit ist die Anzahl an teilnehmenden Anbietern noch überschaubar. Mit PayPal hat aber bereits einer der größten Online-Dienste die Passkeys eingeführt.

So funktioniert Passkey bei Android

Die Login-Methode setzt sich aus zwei verschiedenen Schlüsseln zusammen, die per „Ende zu Ende“-Verschlüsselung gesichert sind. Ein öffentlicher Key ist bei dem jeweiligen Anbieter abgelegt, bei dem man sich einloggen will. Der private Schlüssel befindet sich ausschließlich auf dem eigenen Smartphone. Ein Login ist dann über das jeweilige Gerät möglich, wenn man es zum Beispiel per Gesichtserkennung oder Fingerabdruck entsperrt. Die Eingabe eines Passworts ist dann nicht mehr nötig. Das hat den Vorteil, das man sich einerseits nicht mehr für unzählige Dienste verschiedene Login-Kombinationen ausdenken und merken muss. Zudem können Betrüger Anmeldedaten nicht einfach per Phishing oder durch gehackte Datenbanken stehlen.

Hat man einen Passkey auf dem Android-Gerät angelegt, kann man sich auch auf einer anderen Plattform, zum Beispiel einem Windows-Rechner in dem jeweiligen Dienst anmelden. Der Login muss dann über das verknüpfte Smartphone freigegeben werden.

Die privaten Keys lassen sich in der Cloud speichern. So kann man auch darauf zugreifen, wenn man das Smartphone mit den privaten Schlüsseln verliert oder gerade nicht zur Hand hat. Hier liegen auch die Nachteile der ansonsten sicheren Passkey-Methode: Gelingt es jemandem, sich in die Cloud zu hacken, etwa in den iCloud-Schlüsselbund bei Apple-Geräten, gelangt man auch an die Login-Daten. Zudem ist man davon abhängig, dass die jeweiligen Cloud-Dienste dauerhaft funktionieren. Bei temporären Störungen wäre ein Login nicht möglich.

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