Mac mini 2012: Videoreview und Test des kleinsten Desktop-Mac

Elegant, platzsparend und schnell — das soll der Mac mini (Baujahr 2012) sein. Ein günstiger Einstieg in die Welt der Mac-Rechner. Doch kann er wirklich eine ernsthafte Alternative zum iMac sein? Oder ist er eher was für Anwender mit geringen Ansprüchen? Wir zeigen, für wen dieser Mac mini geeignet ist und was er kann.
Design: Joni Ives Vorzeige-Mini
Zunächst das Offensichtliche, weil Augenscheinliche. Am Design hat sich seit den Core-2-Duo-Modellen zweiter Generation aus dem Jahr 2010 fast nichts geändert. Damals wechselte Apple vom weißen Exterieur auf ein graues Alu-Unibody-Gehäuse. 2011 musste dann das SuperDrive-Laufwerk seinen Hut nehmen, seit dem ist der Mac mini außen an drei von vier Seiten fast völlig glatt.
Allein die Front wird durch den Infrarot-Receiver und eine kleine weiße Status-LED unterbrochen. Im Vergleich zum Modell 2009 sind die Ober- und Unterseite des heutigen Mac mini zwar etwas größer, er ist dafür aber auch erheblich niedriger, was ihm insgesamt ein geringeres Volumen beschert. Beachtlich. Vor allem, wenn man bedenkt, dass das Netzteil nicht mehr draußen herum baumelt, sondern fein säuberlich im Inneren des Gehäuses versteckt ist.
Wer es noch nicht bemerkt hat: Ich bin ein bekennender Fan des Designs. Jonathan Ive hat meiner Meinung nach hervorragende Arbeit geleistet.
Hardware: Mac mini mit Quadcore-CPU
Durchbrochen wird das schicke Äußere durch die Anschlussleiste auf der Rückseite. Auf schwarzem Kunststoff findet man hier Steckplätze für Strom, Netzwerk, FireWire 800, HDMI, Thunderbolt, vier Mal USB 3.0, ein SD-Slot, sowie Audioeingang und Kopfhörerausgang. Zudem ist hier der Startknopf und ein Lüftungsschlitz angebracht. Im Lieferumfang befindet sich übrigens, neben dem üblichen Klimbim, ein Adapter von DVI auf HDMI.
In unserem Testmodell schlägt ein Intel Core i7 mit 2,3 Gigahertz und vier Kernen aus der Reihe „Ivy Bridge“. Hinzu kommen vier Gigabyte DDR3-Arbeitsspeicher mit 1600 MHz und eine Intel HD4000 Grafik. Apple bietet als Option ein Fusion Drive, bei dem 1 TB HDD um 128 GB Flash-Speicher ergänzt wird. Der Spaß kostet allerdings stolze 250 Euro Aufpreis. Mit wenig Aufwand kann man sich auch selbst einen Fusion Drive basteln.
Wir haben uns also für die herkömmliche 1-TB-Festplatte entschieden. Der Grund: Wir haben uns selbständig eine zusätzliche SSD besorgt, aber dazu später mehr.
Fürs Erste geben wir uns also mit dem einen Terabyte Speicherkapazität zufrieden. Auch die 4GB RAM sollen uns vorerst genügen — von einer Erweiterung des Arbeitsspeichers aus Apples eigenem Angebot raten wir ab. Das geht günstiger, zum Beispiel mit zwei 8GB-Riegeln von Kingston für aktuell nicht einmal 110 Euro. Zum Vergleich: Im Apple Store kostet die Aufrüstung von 4 auf 16GB stolze 300 Euro mehr.
Auch handwerklich ist das Upgrade kein Problem dank der einfach zu entfernenden Gummitür an der Unterseite des Mac mini. Leider erschöpft sich die Erweiterbarkeit aber beim RAM-Riegel. Viel tiefer kommt man nur unter Einsatz diverser Spezial-Schraubendreher. Das schließt auch die Festplatte ein, was viele Anwender mit Unverständnis quittieren.
Wie bereits erwähnt gibt es seit ein paar Jahren für den Mac mini kein Laufwerk für Wechseldatenträger mehr. Mit anderen Worten: Wer CDs digitalisieren oder DVDs ansehen möchte, muss auf ein externes Laufwerk zurückgreifen (und dieses natürlich dann auch kaufen).
Software: OS X 10.8 Mountain Lion
Ab Werk läuft auf dem Mac mini OS X Mountain Lion 10.8.3, die derzeit neueste Version. Zu diesem Thema haben wir uns schon an anderer Stelle ausgiebig geäußert — der Mac mini weist insofern keine Besonderheiten auf. Benachrichtigungsleiste mit Facebook- und Twitter-Anbindung bei Bedarf, Mission Control, Launchpad und alle anderen Nettigkeiten, die dieses Betriebssystem mit sich bringt, stehen natürlich auch auf dem Mac mini zur Verfügung.
Schwachstelle HDMI-Output: OS X 10.8.3 schafft Abhilfe
Solltet ihr, wie wir auch, eine mangelhafte Bildqualität unter Mac OS X 10.8.2 festgestellt haben, wenn ihr euren Monitor via HDMI mit dem Mac verbindet, empfehlen wir das neueste Update auf OS X 10.8.3. Es erschien am 14. März und beseitigte die Ausgabeschwierigkeiten des Mac mini 2012 in unserem Test völlig. Zuvor war es nur über den mitgelieferten DVI-Adapter möglich, ein akzeptables Bild hinzubekommen. Wahlweise konnte man auch Thunderbolt-Adapter nutzen und das Display über VGA verbinden. Diese Probleme sollten nun aber der Vergangenheit angehören.
Auf Seite 2 geht's weiter mit dem Leistungstest, meinem Fazit und einer Kaufempfehlung zum Mac mini 2012...
Dieser Test zum Mac mini 2012 wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von Saturn Berlin Europa-Center. Wenn ihr über aktuelle Angebote informiert werden möchtet, folgt bei Twitter: @SatEuropaCenter.