Der ISO-Wert in der Fotografie und was er bedeutet
Der ISO-Wert ist neben der Brennweite, der Blende und der Belichtungszeit ein eine der vier Säulen der Fotografie-Grundlagen und deshalb für die Handhabe der eigenen Kamera unerlässlich. Wir informieren euch in diesem Artikel darüber, wofür der ISO-Wert steht, welche es gibt und ob es Unterschiede für analoge und digitale Kameras gibt.
In ISO wird die Lichtempfindlichkeit angegeben. In der analogen Fotografie bezeichnet der ISO-Wert die Filmempfindlichkeit. Da man nur einen Film einlegen kann, kann man Bilder nur mit einem ISO-Wert machen. Bei einer digitalen Kamera kann man den ISO-Wert von Bild zu Bild verändern. Da eine Spiegelreflexkamera keinen Film hat, gibt der ISO-Wert die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors an. Prinzipiell gilt: Je empfindlicher der Film oder der Sensor sind, desto weniger Licht ist notwendig.
Der ISO-Wert einfach erklärt
Neben der Blende und der Belichtungszeit regelt die ISO-Einstellung die Lichtmenge und damit die Helligkeit des Fotos. Ein hoher ISO-Wert entspricht einer hohen Lichtempfindlichkeit und ein niedriger ISO-Wert eine niedrige Lichtempfindlichkeit. Da sich Blende, Belichtungszeit und ISO gegenseitig beeinflussen, kann folgende Relation aufgestellt werden: Bei gleicher Lichtmenge ist mit einem höheren ISO-Wert eine kürzere Belichtungszeit und eine kleinere Blendenöffnung notwendig als bei einem niedrigen ISO-Wert. Beispiel: Wenn man Bewegung fotografieren wollen sollte, empfiehlt sich die Belichtungszeit zu halbieren, also statt 1/50 1/100 s zu verwenden. Wenn die Blendeneinstellung dabei parallel gleich bleibt, muss man den ISO-Wert verdoppeln, um dieselbe Belichtung zu erhalten.
ISO-Wert-Tabelle
Bei den meisten digitalen Kameras wird der ISO-Wert automatisch eingestellt. Für den Fall, dass man das selbst in die Hand nehmen will, kommen hier ein paar Richtwerte:
Bedingung | ISO-Wert |
Blitzlicht | 100, 200, 400 |
Bewölkt, schattig | 200, 400 |
Zoom-Objektive | 400, 800 |
Schnelle Bewegung | 400, 800, 1600 |
Düster bis Dunkel | 800, 1600 |
Sonnig, hell | 100, 200 |
ISO-Werte ohne Rauschen
Weil die Formel „schlechte Lichtsituation + hoher ISO-Wert = tolles Bild“ auch zu einfach wäre, gibt es einen entscheidenden Haken: Die Bildqualität sinkt mit zunehmender Lichtempfindlichkeit. Man sprich in diesem Zusammenhang auch von „Rauschen“ – das Bild wird grobkörnig. Das geringste Rauschen hat man bei einem ISO-Wert von 100.
Lest hier, wie sich Systemkamera und Spiegelreflexkamera zueinander verhalten.
Bildquelle: sidmay, EpicStockMedia