PC-Sound aufnehmen: Mit Audacity das interne Audio mitschneiden (auch ohne Stereomix)
Jeglicher Sound, der auf dem PC läuft, kann mit Hilfe von kostenlosen Programmen einfach mitgeschnitten werden. Egal, ob man Samples oder Musik aus Games festhalten will, ein Gespräch aufnehmen oder was gerade aus dem Lautsprecher kommt. Wir zeigen am Beispiel des Audio-Alleskönners Audacity, wie es geht. Das Zauberwort heißt dazu „Stereomix“, oder auch „Waveausgang Mix“, oder auch „WASAPI“.

Das kostenlose Aufnahme-Programm Audacity kann natürlich noch einiges mehr als nur den PC-Sound aufnehmen. Auch für kleine Mehrspur-Mixe mit Mikrofon-Aufnahmen und diversen Effekten ist das Freeware-Tool eine intuitive und schnelle Wahl. Die Einstellungen, die für interne Audio-Aufnahmen vorgenommen werden müssen, hängen von der Soundkarte und den installierten Treibern ab. Auf meinem Laptop mit Windows 7 war z.B. zunächst kein „Stereomix“ verfügbar. Hier der prinzipielle Weg mit ein paar Hinweisen und Lösungen.
Sound aufnehmen mit Audacity
Audacity (auf deutsch: Verwegenheit, vgl. auch Barack Obamas Buch „The Audacity of Hope“) ist nicht nur ein komfortabler kostenloser Mehrspur-Recorder, sondern kann auch Streams speichern – als MP3, Wav oder Ogg.
Das Programm kann man hier kostenlos herunterladen, es liegt auch als portable Version vor, für die man keine Admin-Rechte braucht.
Hat man das Programm installiert und gestartet, wählt man oben in dem Pop-Up neben den Lautstärke-Balken als Aufnahme-Quelle die Soundkarte aus (heißt je nach System „Stereomix“, „Wave Ausgangsmix“ o.ä.):
Wenn man nun auf den roten Aufnahme-Knopf (oder die Leertaste) drückt, startet die Aufnahme in einer neuen Spur. Dann wird mitgeschnitten, was du gerade auf deinem Rechner anhörst.
Eventuell ist zunächst Mono als Standard angegeben. Unter „Bearbeiten“->“Einstellungen“ kann man auf Stereo wechseln.
Zum Stoppen der Aufnahme drückt man wieder Leertaste oder auf das Stopp-Quadrat oben. Dann kann als Mp3, Ogg oder Wav gespeichert werden. Beim Export-Vorgang können dann Titel, Informationen etc. eingegeben werden, damit der MP3-Player die Daten erkennen kann.
Wer noch vorne oder hinten etwas abschneiden will: Den Bereich markieren und die Entfernen-Taste drücken. Audacity kann auch ein- und ausfaden: Bereich markieren und im Menü „Effekte“ auswählen.
Wer die aufgenommene Musik noch auf die maximale Lautstärke bringen will, markiert den gesamten Track (z.B. mit Steuerung+A) und geht im Effekte-Menü auf „Normalisieren“. Voilá.
Audacity-Aufnahme: Kein Stereomix vorhanden?
Der Stereomix kann je nach Soundkarte und Konfiguration einen anderen Namen tragen oder zunächst auch gar nicht angezeigt werden (bis Windows XP eigentlich standard, bei Vista/Windows 7/Windows 8 muss es oft noch eingerichtet werden). Dafür geht man in die Systemsteuerung zu den Sound-Einstellungen.
Unter dem Reiter „Aufnahme“ wird oft nur das Mikrofon angezeigt. Dann mit Rechtsklick auf „Deaktivierte Geräte anzeigen“ gehen – oft wird dann auch der Stereomix schon angezeigt.
Unter Windows Vista, 7 und 8 übernimmt das Windows-WASAPI-Interface die Soundübertragung zwischen der Soundkarte und der Software. Auf meinem Laptop findet sich dieser schon automatisch in der Auswahl für das Aufnahmegerät:
Für Spezialfälle (z.B. für RealTek-Soundkarten) stellt Audacity auch eine weitere Anleitung auf Englisch bereit.
Die Hardware-Lösung: Klinkenkabel vom Kopfhörer ins Mikro
Falls das alles nicht zum Erfolg führen sollte, liegt vielleicht auch ein kleines Klinkenkabel* herum, das einen schnellen Hack ermöglicht. Ein Ende in den Kopfhörer-Ausgang stecken, das andere Ende in den Mikro-Eingang – als „Loop“. Das könnte für die schnelle Lösung schon ausreichen.
An anderer Stelle haben wir noch beschrieben, wie man Audio am Mac mitschneiden kann, und welche kostenlosen Sequencer sich für Aufnahmen am PC anbieten.