RAID 0 ist eine praktische Lösung um Zugriffe auf eure Festplatten zu beschleunigen. Bei der Anwendung gibt es allerdings einige Punkte zu beachten. In dem folgenden Artikel verraten wir euch diese und zeigen euch, wie ihr RAID 0 auf eurem Rechner einrichtet.
RAID 0 ist ein Festplatten-Controller, der mindestens zwei einzelne Festplatten zu einer Einheit zusammenfasst. Die Daten werden anschließend auf den gesamten Festplattenverbund verteilt. Ergebnis: die Zugriffsrate erhöht sich deutlich. Besonders bemerkbar macht sich das bei hardware-intensiven Anwendungen und Spielen. Der Einsatz von RAID 0 bietet sich darüber hinaus an, wenn euer Rechner große Datenmengen liest, z.B bei der Videobearbeitung.
RAID 0 - was brauche ich dafür ?
Um RAID 0 einzusetzen, benötigt ihr logischerweise mindestens zwei Festplatten. Wichtig: RAID 0 nutzt für die Berechnung des Gesamtspeichers den Speicherplatz der kleineren Festplatte. Habt ihr also eine Festplatte mit 250 GB und eine mit 100 GB setzt RAID den Gesamtspeicher mit 200 GB an (2 x 100 GB). Deswegen sollten die beiden Platten im Idealfall auch immer gleich groß sein.
Den RAID-Controller selbst gibt es als Hard- oder Software-Variante. Hardware-RAID ist in vielen modernen Chipsätzen bereits im Mainboard integriert. Bei Fragen zum Mainboard hilft euch unser Guide Welches Mainboard habe ich? So findet ihr es heraus. Alternativ könnt ihr euch auch einen dezidierten RAID-Controller holen - der Controller kommt in den PCI-Express-Slot eures Rechners und ist ab ca. 40 Euro erhältlich.
Bei Software-RAID übernimmt die Software und nicht das System die RAID-Funktionen – praktischerweise verfügen fast alle modernen Betriebssysteme (z.B. Linux und Windows ab Windows NT) über Software-RAID. Nachteil: Software-RAID eignet sich nur schlecht für schwächere Systeme, da sowohl Prozessor als auch System-Busse belastet werden.

RAID 0 Einrichten – so geht’s
Wenn ihr sichergestellt habt, dass euer System über die nötigen Komponenten verfügt, kann es auch schon mit der Installation von RAID 0 losgehen. Wichtig: Beim Erstellen eines RAID-Verbunds werden alle Daten auf den Platten formatiert. Macht deshalb vorher auf jeden Fall ein Backup!
- Startet euer System und geht mit F2 bzw. Entf-Taste ins BIOS
- Sucht nach einem Menüpunkt wie Onboard SATA Controller ,RAID-Mode oder Configure SATA
- Ändert den vorhandenen Eintrag (meistens IDE bzw. AHCI) zu RAID
- Speichert die Einstellungen und verlasst das Menü
Video: Erklärung der RAID-Level RAID 0 und RAID 1
RAID-Utility konfigurieren
Beim nächsten Neustart müsst ihr das RAID-Utility aufrufen, um eure Festplatten zu konfigurieren. Wir beschreiben den Vorgang anhand eines Intel-Mainboards, für AMD-Boards funktioniert es aber recht ähnlich.
- Drückt beim Hochfahren des Systems die Tastenkombination STG-I (Intel-Mainboards) bzw. STG-F (AMD-Mainboards)
- In dem Menü wählt ihr Option 1 Create RAID Volume und bestätigt mit Enter
- Gebt dem RAID-Verbund einen beliebigen Namen und wechselt mit der Tabulator-Taste zum nächsten Eintrag RAID Level
- Hier stellt ihr RAID 0 (Stripe) ein
- Wechselt zum nächsten Feld Disks und markiert mit Select Disks eure installierten Festplatten. Bestätigt den Vorgang mit der Enter-Taste
- Als Stripe Size stellt ihr 128 KB ein
- Wechselt jetzt zum letzten Punkt Create Volume und drückt auf Enter. Den Sicherheitshinweis, dass alle Daten überschrieben werden bestätigt ihr mit der Z-Taste.
- Verlasst das Hauptmenü mit ESC und startet den PC neu
- Das war`s – euer System ist jetzt RAID-fähig
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Bildquelle: Computer and technology repair via Shutterstock
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