Der Hersteller AVM hat eine neue Beta-Version von FritzOS veröffentlicht. Kunden können die Software ab sofort auf ihren Fritzboxen testen. Insbesondere zur DSL-Geschwindigkeit und -Diagnose gibt es ein paar interessante Neuerungen. Wirklich schneller wird das Internet dadurch aber leider auch nicht werden.

 
FritzOS 7
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FritzOS 7.08: Schwachstellen bei DSL identifizieren

Mit der neuen Version FritzOS 7.08 für Fritzboxen und manche Mesh-Geräte bekommen Kunden ein paar neue Diagnose-Tools in die Hand gedrückt, mit denen die DSL-Leistung besser untersucht werden kann. Im Idealfall werden so versteckte Schwachstellen deutlicher, was sich bei Beseitigung wiederum positiv auf die Übertragungsrate der Daten auswirken kann. Um wirklich schneller zu surfen, reichen ein einfaches Software-Update und eine perfekt durchgeführte Diagnose aber leider nicht aus. Hierfür muss selbst Hand an die Kupferkabel gelegt werden, was Privatnutzer natürlich in jedem Fall den Profis der Provider überlassen sollten.

FritzOS 7.08 bringt eine neue DSL-Diagnose mit, über die Nutzer schnell feststellen können, wie es um die Länge der Leitung bestellt ist. Auch im Jahr 2019 kann die Leitungslänge einen oft unterschätzten Anteil an der zur Verfügung stehenden Surfgeschwindigkeit haben. Gerade bei älteren Verlegungen ist ein rapider Leistungsabfall ab etwa 4 Kilometern Leitungslänge zu spüren. Leider bietet auch die neue Firmware für Fritzboxen keine Möglichkeit, die Dicke der Kupferleitungen anzuzeigen. Die in Deutschland verlegten Kupferadern haben einen Durchmesser zwischen 0,25 und 0,8 Millimetern, je nach Entfernung zum angeschlossenen Haushalt.

Mit der neuen DSL-Diagnose kann zur Länge der Leitung immerhin ein Schätzwert ermittelt werden. Ist dieser zu lang, kennen Kunden zumindest einen der möglichen Gründe, warum nicht die versprochene Leistung bei ihnen ankommt.

Mehr Tipps für ein schnelleres Internet gibt es in unserer Bilderstrecke zum Thema:

FritzOS 7.08: Störungsfrei durch Drosselung

Die neue Labor-Variante von FritzOS bietet darüber hinaus noch die Möglichkeit, die DSL-Geschwindigkeit zu drosseln. Auch wenn es sich paradox anhört, kann eine solche Drosselung in manchen Fällen zu einer stabileren Internetverbindung führen. Falls eine große Diskrepanz zwischen dem Versprechen der Provider und der tatsächlichen Geschwindigkeit besteht, können so Störungen effektiver verhindert werden. Wer also zum Beispiel einen Vertrag über „bis zu 100 MBit/s“ abgeschlossen hat, in der Praxis aber nur etwa 50 Megabit pro Sekunde bekommt, der sollte die Option zur Drosselung zumindest mal ausprobieren – und sich dann natürlich weiter beim Provider beschweren.

FritzOS 7.08 ist laut golem.de ab sofort als Beta verfügbar und kann bei Bedarf auf Geräten des Herstellers installiert werden. Da es sich um eine Testversion handelt, geschieht die Nutzung wie immer auf eigene Gefahr. Mit etwas Geduld kann die finale Firmware in den kommenden Monaten auf allen kompatiblen Fritzboxen eingesetzt werden. Dazu gehören die Fritzboxen 4040, 6890 LTE, 7530, 7490 und 7590.