Welcher Browser ist am besten? Teil 3: 10 kleine und unbekannte Webbrowser-Alternativen

K-Meleon
K-Meleon ist ein Browser, der zum Anzeigen von Webseiten die gleiche Engine wie Firefox verwendet, nämlich Gecko, hat jedoch nur die nötigsten Funktionen zum Betrachten von Websites. Im Gegensatz zu Firefox nutzt K-Meleon die native Windows-Fensterdarstellung und spart somit viel Speicher. K-Meleon kann auch erweitert und angepasst werden. Der unterstützt von Haus aus Mausgesten, mit deren Hilfe das Navigieren auf Webseiten erheblich schneller vonstatten geht. Außerdem sind ein Popup-Blocker und ein RSS-Reader integriert. K-Meleon schont den Speicher, läuft sogar auf Windows 95-Systemen und ist somit eine gute Browserwahl für „schwachbrüstigere“ Systeme.
Halbwegs schnell, anpassbar, Ressourcen schonend
Seamonkey
Wenn K-Meleon der kleine Bruder vom Firefox ist, ist die Seamonkey-Suite der große Bruder. Neben demselben Browser-Unterbau wie Firefox enthält Seamonkey noch einen HTML-Editor, ein E-Mail-Programm nebst News- und Feedreader, ein IRC-Chatprogramm und Tools für Webentwickler wie einen JavaScript-Debugger. Aufgrund der starken Verwandtschaft zu Firefox funktionieren in Seamonkey auch viele der beliebten Firefox-Add-ons, für diese gibt es eine eigene Sektion bei Mozilla Add-ons.
Da werden Erinnerungen an den Netscape Communicator wach
Arora
Arora ist, ähnlich wie K-Meleon, ein eher minimalistischer Browser. Er basiert auf der WebKit-Engine, die auch in Safari und Chrome werkeln, die Anzeige von Webseiten geht also sehr flott vonstatten. Man könnte Arora als Safari-Version ohne optischen Firlefanz betrachten. Leider ist die deutsche Übersetzung des Open Source-Projekts nicht immer perfekt („Suchmaschienen verwalten“), das macht aber im alltäglichen Gebrauch nichts. Ansonsten besitzt Arora kein herausragendes Feature, allenfalls die intgeriertem Entwicklerwerkzeuge sind zu erwähnen. Und natürlich das niedlichste Programm-Icon ever.
Der Browser mit dem Eisbär
Lunascape
Lunascape stammt aus Japan und ist ein Browser, der die drei wichtigsten Browser-Engines Gecko (Firefox), WebKit (Chrome/Safari) und Trident (IE) unter einem Dach vereint. Das heißt, man kann als Lunascape-Nutzer für jeden Tab wählen, in welcher Engine die Seite geöffnet wird, auch das Umschalten im Live-Betrieb ist möglich. Lunascape ist somit am besten geeignet für Webdesigner, -entwickler und Poweruser. Firefox-Addons sowie Internet Explorer-Plugins werden unterstützt. Lunascape ist nicht der performanteste Browser, verbraucht aber überraschend wenig Speicher.
Spiel, Spaß, Spannung und, äh - Internet Explorer
IEtester
Und noch ein Browser für Entwickler! Otto-Normal-Nutzer sollten sich diese geballte Ladung Internet Explorer höchstens aus Spaß an der Freude geben. IEtester vereint unter einem Dach alle Internet-Explorer-Engines seit dem IE 5.5. Wer seine Webseite auf maximale Kompatibilität trimmen will, hat mit IEtester das beste Werkzeug für diesen Zweck an der Hand. Ob das sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Derzeit verlautbaren immer mehr Web-Unternehmen, die Unterstützung von IE6 und älteren Versionen auf ihren Sites konsequent einzustellen (wir berichteten). Auf IE6funeral.com kann man sogar an einer Netz-Beerdigung des Browsers teilnehmen.
Alle IE-Engines seit Version 5.5 in einem Programm
Flock
Flock ist ein Abkömmling von Firefox, der gleichsam von Mozilla entwickelt wird, aber komplett auf die Integration von Web 2.0-Diensten und Social Networks getrimmt ist. Über Flock kann man leichter bloggen, erhält MySpace-, Facebook-, und Twitter-Updates von Freunden, kann Facebooks Chat-Funktion direkt im Browser nutzen, Fotos direkt bei Flickr hochladen und mehr. Flock kann auch mit vielen Firefox-Add-ons umgehen. Leider brauchen die Flock-Programmierer relativ lange, um lokalisierte Versionen herauszubringen, von der aktuellen Version 2.56 ist auch nach fast 2 Monaten noch keine deutsche Variante herausgebracht worden. Schade, denn für die Freunde des sozialen Webs ist Flock eigentlich der Browser der Wahl. Wer halbwegs Englisch kann, sollte definitiv hineinschnuppern.
Der Social-Browser
Maxthon
Maxthon war ursprünglich ein „Aufsatz“ für den IE, das heißt, er stellte Webseiten mit der Trident-Engine des Internet Explorers dar. Heute kann man aber wahlweise die Gecko-Engine vom Firefox verwenden, in der nächsten Version wird auch WebKit (Chrome, Safari) integriert. Maxthon erweitert den Funktionsumfang eines Standardbrowsers gewaltig: So bekommt der Nutzer Mausgesten, Skins zum Verschönbessern des Browsers, einen Popup-Blocker, einen Werbeblocker und RSS-Reader. Maxthon besitzt enorme Popularität in Asien und hat dort einen hohen Marktanteil.
IE deluxe
ChromePlus
ChromePlus basiert auf Chromium, der von Google quelloffen zur Verfügung gestellten Basis von Chrome. In ChromePlus fehlen die Funktionen, für die der „echte“ Google Chrome kritisiert wird, nämlich das Versenden von Daten über besuchte Seiten an Google. Hinzugefügt wurden die allseits beliebten Mausgesten, Unterstützung für externe Download-Manager, verschieden Komfortfunktionen für Tabs, die Möglichkeit, Tabs auch mit der Trident-Engine des IE zu öffnen. Alles in allem ist ChromePlus keine schlechte Alternative zu gängigen Browsern - vor allem durch die enorme Geschwindigkeit des Chromium-Unterbaus.
Schnell, zusätzliche Funktionen, funkt nicht nach hause
SRware Iron
Iron basiert, genau wie Google Chrome und ChromePlus, auf Chromium. Zielsetzung der Browser-Entwickler ist aber ausschließlich, eine Chrome-Alternative ohne mögliches Eindringen in die Privatsphäre durch Google zu sein. Das heißt: SRware Iron enthält keinerlei Gimmicks, der Funktionsumfang entspricht sonst dem von Google Chrome.
Privacy-Browser mit Chrome-Unterbau
Avant Browser
Noch ein Aufsatz für den IE, der in puncto Funktionsumfang so ziemlich alles in den Schatten stellt. Kein Wunder: Der Browser startete als OperaIE und sollte ein Klon des Opera-Browsers unter Verwendung der IE-Engine Trident sein. Neben Mausgesten, Werbe- und Popup-Blocker, RSS-Reader, der horizontalen oder vertikalen Anordnung von Mehreren Webseiten und vielen weiteren Features kann der Nutzer im Avant Browser auch mit wenigen Klicks Flash, ActiveX und JavaScript deaktivieren. Die Funktionsvielfalt erkauft sich das Programm mit einem ungewöhnlichen Aufbau, mit vielen Bedienelementen an den man sich als Nutzer erst einmal gewöhnen muss.
Der IE mit 'nem Hut auf
Das war unsere Übersicht zu unbekannten Browser-Alternativen. Man könnte noch ewig weitermachen, aber wir überlassen an dieser Stelle euch, den Lesern, das Feld: Haben wir einen wichtigen „kleinen“ Browser vergessen? Womit surft ihr im Netz und warum? Werden sich 3D-Browser durchsetzen, IE-Aufsätze aussterben? Was erwartet Ihr vom Internet Explorer 9? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare.
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