1. Öffnet das Startmenü, tippt Timeshift ein und öffnet das gleichnamige Programm. Sofern der Assistent sich nicht automatisch öffnet, klickt ihr auf den Button Assistent.
Falls Timeshift noch nicht installiert ist, könnt ihr es auf Debian-basierten Distributionen per Terminal-Befehle wie folgt installieren:
sudo apt-add-repository -y ppa:teejee2008/ppa
sudo apt-get update
sudo apt-get install timeshift
Alternativ findet ihr hier zugehörige DEB- und RUN-Pakete. In anderen Linux-Distributionen ladet ihr den .RUN-Installer herunter und führt danach im Terminal folgende Befehle aus:
- Für 64-Bit:
sudo sh ./timeshift*amd64.run
- Für 32-Bit:
sudo sh ./timeshift*i386.run
3. Wählt nun die Partition der Festplatte aus, auf der ihr eure Backups sichern wollt. Wenn ihr eine andere Partition auswählt, als die, wo Linux installiert ist, hat das folgende Vorteile:
- Euer System ist gesichert, auch wenn eure System-Festplatte ausfällt.
- Ihr könnt später andere Linux-Distributionen installieren und per Timeshift schnell wieder zurück auf die vorherige wechseln.
Ihr könnt allerdings nur Linux-Partitionen wie ext4 auswählen. Andere Formate wie NTFS werden beispielsweise nicht unterstützt.
4. Wählt nun aus, ob ihr automatische Sicherungen monatlich, wöchentlich, täglich, stündlich und / oder beim Systemstart erstellen lassen wollt. Wenn ihr beispielsweise täglich eine Sicherung macht und 7 einstellt, könnt ihr maximal den System-Zustand von vor 7 Tagen wiederherstellen, da Timeshift alle älteren Backups automatisch löscht, damit der Speicherplatz der Festplatte nicht voll läuft. Ihr könnt aber auch ein monatliches, ein wöchentliches und ein tägliches Backup machen und stellt mit den Zahlen einfach ein, wie viele der Backup-Arten ihr maximal behalten wollt.
Hinweis: Im Timeshift-Hauptfenster könnt ihr über den Erstellen-Button aber manuelle Backups anlegen, die bestehen bleiben, bis ihr sie selbst löscht.
7. Klickt auf den Reiter Benutzer. Standardmäßig sichert Timeshift NICHT das Root-Verzeichnis und NICHT euren Home-Ordner. Das heißt, dass durchgeführte Software- und Kernel-Updates über Timeshift nicht rückgängig zu machen sind. Es kann aber passieren, daß durch Updates euer System oder eine Software nicht mehr so funktioniert, wie es mal war.
Wir empfehlen daher die Konfiguration, wie im Screenshot oben.:
- Auf diese Weise wird auch das Root-Verzeichnis gesichert, und Software und Kernel-Änderungen können mit dem Backup rückgängig gemacht werden.
- Außerdem werden die versteckten Einträge im Home-Verzeichnis (robert) gesichert. In diesen Ordnern liegen eure Programm-Einstellungen. Damit ihr auch vor solchen versehentlichen Änderungen sicher seid, werden diese hier mit ausgewählt.
Falls ihr euch euren Home-Ordner (Eigene Dateien) sichern wollt, könnt ihr das letzte Häkchen auch noch setzen. Allerdings ist das meistens nicht gewollt, denn im Falle einer Wiederherstellung würdet ihr auch eure neuen oder geänderten Daten in euren privaten Dateien auf einen früheren Zustand zurücksetzen, wodurch neu hinzugekommene Daten wieder gelöscht werden. Um eure eigenen Dateien zu sichern, nutzt ihr am besten Grsync, wie wir im Hauptartikel beschreiben.
8. Im Reiter Filter seht ihr nochmal, welche Ordner explizit ein- oder ausgeschlossen sind. Ihr könnt also auch Ordner hinzufügen, die nicht im Backup aufgenommen werden sollen. Stellt dazu vorne pro Zeile das eingestellte Verzeichnis entweder auf + (ins Backup einschließen) oder auf - (nicht in Backup aufnehmen). Klickt nun oben rechts auf Schließen.
9. Timeshift wird Backups nun automatisch ausführen, sofern ihr das eingestellt habt. Ansonsten klickt ihr im Hauptfenster auf den Button Erstellen. In einem relativ frische Linux Mint mit SSD dauert das bei uns maximal 5 Minuten.
In der Spalte Schlagwörter wird angezeigt, ob das Backup manuell (O) oder beispielsweise Täglich (D) erstellt wurde. Bei uns waren die Kürzel noch nicht ins Deutsche übersetzt. D steht im Englischen für „Daily“, M für „Monthly“, W für „Weekly“ etc.
System-Backup wiederherstellen
1. Klickt auf den Wiederherstellen-Button, um euer Linux in einen vorherigen Zustand wiederherzustellen. Falls Linux in schwerwiegenden Fällen nicht mehr bootet, legt die zugehörige Live-CD eurer Linux-Distribution ein, wie etwa Linux Mint, und startet Timeshift aus der Live-Umgebung. Das Programm findet eure erstellten Backups in der Regel sofort und stellt sie für euch wieder her. Die nächsten Schritte sind identisch.
2. Nun könnt ihr einstellen, welche Partition wohin wiederhergestellt wird. Oben wird die Partition angezeigt wo Linux / Root installiert ist. Falls ihr ein UEFI-System habt, wird die zugehörige EFI-Systemparition automatisch gefunden. Standardmäßig sind die Einstellungen alle so richtig und ihr könnt auf Weiter klicken. Wer mag kann auf Bootloader-Optionen (Erweitert) klicken.
3. Wenn ihr auf Bootloader-Optionen (Erweitert) geklickt habt, seht ihr diesen Dialog. Grundsätzlich installiert Timeshift den Grub2-Bootloader und das -Menü erneut. Das sollte auch so belassen bleiben. Klickt auf Schließen.
4. Ihr seht eine Zusammenfassung, in der alle durchzuführenden Aktionen nochmal angezeigt werden. Bestätigt mit Weiter und das Backup wird wiederhergestellt. Währenddessen könnt ihr nicht am System arbeiten. Danach wird Linux neu gestartet.
Wie ihr zudem ein Datei-Backup eurer privaten Dokumente macht, erfahrt ihr im Hauptartikel.