Im normalen Leben wird man nicht unbedingt eine Verschleierung seiner Herkunft und Identität benötigen. In unseren Breitengraden wird so etwas eigentlich nur verwendet, wenn der Anwender irgendetwas vorhat, von dem er weiß, dass es in einem demokratischen Rechtsstaat illegal ist. Doch in Ländern wie Syrien, Nordkorea oder anderen unterdrückten Staaten, kann das Verstecken hinter gefälschten Adressen und Servern lebenswichtig sein. Während der normale Opera Download auch die ganz normale, direkte Internetverbindung zwischen Webseite und Browser benutzt, greift Opera Tor dabei auf das weltumspannende Tor-Netzwerk zu.

Opera Tor als Einheit

Hinter „Opera Tor“ verbirgt sich nicht etwa ein Add-on für Opera, mit dem man ins Tor-Netzwerk eintauchen kann. Vielmehr handelt es sich um ein Programmpaket, das man downloaden kann. OperaTor ist sofort und ohne weitere Konfiguration direkt nach dem Start verwendbar.

 
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Opera Tor | winload.de

Mit Opera Tor kann man starten und sofort mit dem sicheren Browsen loslegen - ohne Vorkenntnisse

Man muss also weder irgendwelche speziellen Treiber installieren, noch besondere Netzwerkeinstellungen vornehmen, sondern sofort verschlüsselt mit der Reise durchs Web beginnen.

Tatsächlich ist es sogar so, dass man Opera Tor auf einem USB-Stick entpacken und nutzen kann. Auf dem verwendeten Rechner legt es keine zwischengespeicherten Daten ab und auch sonst verbleiben nirgends verräterische Spuren. Das Tor Netzwerk selbst gilt als sicher gegen Schnüffeleien und Ausspähversuche.

Man kann diese Kombination aber nicht nur zu illegalen Zwecken nutzen. Sie ist auch dann brauchbar, wenn aus irgendeinem Grund der Zugriff auf bestimmte Webseiten im Netzwerk gesperrt wurde. Egal, ob der Chef den Zugang zu Facebook sperrt oder man aus Deutschland auf bestimmte Videos nicht zugreifen kann, hier kann Opera Tor auch helfen. Da alle Netzbewegungen zuerst vom Rechner ins Tor Netzwerk und von dort dann zum Zielrechner geleitet werden, weiß dieser nicht, wo man wirklich sitzt. Und auf dem Rückweg passiert genau das Gleiche, so dass mit einfachen Mitteln der Anwender am PC nicht festgestellt werden kann. Aber das hat natürlich auch Nachteile.

Opera Tor - Man braucht Geduld

Damit die Anonymität des Tor Netzwerks nicht mit einfachen Mitteln ausgehebelt werden kann, kommen mehrere Techniken zum Einsatz. Und in ihrer Gesamtheit sorgen sie dafür, dass der ganze Spaß ziemlich langsam ist.

Zum einen ist man nie alleiniger Nutzer eines Tor Servers. Da greifen immer gleichzeitig Tausende zu und wollen ihre Daten übermitteln. Das allein sorgt schon für einen Flaschenhalseffekt. Und der tritt ja sogar mindestens zweimal auf. Einmal beim Senden der Anfrage und zum zweiten Mal beim Erhalt der Antwort.

Doch damit nicht genug, wechselt der verwendete Knoten im Tor Netzwerk auch noch in relativ kurzen Abständen. Damit soll verhindert werden, dass jemand am Anfang und Ende einer Verbindung Daten abgreifen und somit den Urheber ausspionieren kann. Also sprint man ständig im Netzwerk umher und wie beim Lotto ist es hier ein Glücksspiel, ob man einen relativ wenige frequentierten Knoten erwischt und wie lange man ihn behalten kann. Opera Tor ist also nichts für Ungeduldige. Dafür aber auf jeden Fall etwas für all jene, die absolute Anonymität im Internet zum eigenen Schutz brauchen.

Übrigens steht das Tor Netzwerk längst nicht allen zur Verfügung. Da das gesamte Netz der Tor Zugriffspunkte öffentlich ist und öffentlich sein muss, damit man es überhaupt findet, ist es für Diktaturen wie China ein leichtes, im ganzen Land den Zugriff auf das Netzwerk zu sperren. Dann nützt auch ein cleveres Paket wie Opera Tor nichts, um die Internetmauer zu durchstoßen.

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