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6 Stunden meines Lebens verschwendet: Dafür verdient Netflix die Kündigung

Szene aus der Netflix-Serie Squid Game.
Netflix hat diesen Serien-Hit komplett gegen die Wand gefahren. (© Netflix / ZUMA Press Wire / IMAGO / Bearbeitung: GIGA)
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Squid Game Staffel 3 war eine absolute Katastrophe, Netflix.

Ein Kommentar von Gregor Elsholz

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Dieser Artikel enthält Spoiler zu Squid Game Staffel 3.

Squid Game 3 fühlt sich an wie ein Gruppen-Bungee-Jump mit zu laxen Sicherheitsvorkehrungen: Man springt voller Adrenalin von einer Klippe, merkt aber direkt, wie sich das Seil zuerst verheddert und dann komplett löst, weil es nirgendwo festgeknotet war.

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Was folgt, ist ein Fall ins Nichts, der wehtut. Und das auch noch Seite an Seite mit extrem nervigen Fremden (und einem CGI-Baby), die zwar viel rumheulen, dabei aber nicht interessanter werden.

Squid Game 3: Netflix setzt Finale in den Sand

Squid Game schmiert in seiner dritten Staffel vor allem deswegen ins Bodenlose ab, weil die Charaktere eine absolute Katastrophe sind. In der ersten Staffel haben sie den Netflix-Hit getragen, die Figuren waren komplex und interessant, mit nachvollziehbaren Motivationen und emotionalen Schicksalen.

In Squid Game 3 gibt es dagegen nur drei verschiedene Arten von Charakteren: Trittbrettfahrer, die mir emotional egal sind, grotesk überzeichnete Karikaturen und inkonstante Figuren, die in jeder Szene völlig anders auf ihre Umstände reagieren.

Die „guten“ Nebencharaktere können mit ihrer Sendezeit nichts anfangen. Das Mutter-und-Sohn-Duo, der Cop, die schwangere Frau (und ihr Baby) sowie die nordkoreanische Soldatin bleiben ohne jede Persönlichkeit.

Die „bösen“ Nebencharaktere entscheiden sich nach dem vorletzten Spiel innerhalb weniger Sekunden ein Baby zu töten. Sie steigern sich grotesk-geifernd vor Gier in diesen Plan hinein, als wären sie Dagobert Duck auf Crystal Meth – sie sind reine Cartoon-Figuren und nicht ernstzunehmen. Das Gleiche gilt auch für die reichen Zuschauer, deren nerviger Auftritt erneut nichts zur Serie beiträgt.

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Besonders bitter ist es aber, dass Protagonist Gi-Hun keinerlei Konsistenz und auch sonst wenig zeigen darf. Seine Motivation und Haltung gegenüber anderen wechselt willkürlich von mordend hin zu beschützend und wieder zurück.

Die Chance, den Frontmann zu töten, lässt er ungenutzt und unlogischerweise verstreichen. Die meiste Zeit hängt er bedröppelt und schweigsam in der Ecke herum. Er ist, ebenso wie der Frontmann, ein verschenkter Charakter. Was war denn nun eigentlich genau sein Ziel?

Netflix haut billiges Ende für Squid Game raus

Die gesamte Staffel hatte zudem mit abgekauten Handlungselementen zu kämpfen, die selbst in Soap-Operas altbacken wirken würden. Insbesondere das Baby 222, das völlig problemlos innerhalb weniger Minuten während eines Spiels geboren wird und danach ohne allzu große Aufwendung ruhig und entspannt herumgetragen wird, war einfach faules Storytelling.

Am Ende der Staffel opfert sich Protagonist Gi-Hun für das Baby, ohne dass es angesichts seiner eigenen Geschichte allzu großen Sinn ergibt – und ohne, dass es großartig viel verändert. Der Frontmann ist weiter da draußen, sein Bruder hat völlig umsonst nach ihm gesucht, die Spiele werden ausgesetzt, aber vermutlich nicht für allzu lange.

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Es ist ein Ende, das düster sein könnte, wenn die Staffel vorher nicht so billig, überzogen und unrealistisch gewesen wäre. So kommt es schlicht wie ein Edgelord-Emo-Ende rüber, das einen großen Kommentar zum Kapitalismus abgeben will – dessen Message aber die erste Staffel bereits besser ausgedrückt hat. Squid Game Staffel 3 hatte schlicht nichts Neues zu sagen.

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