Die HBO-Serie „Welcome to Derry“ taucht tief in Stephen Kings Horrorwelt ein und die Zuschauer fragen sich: Gibt es Derry wirklich? Oder ist die Stadt, in der Pennywise sein Unwesen treibt, reine Fiktion? Wir verraten, was hinter dem Serien-Schauplatz steckt und wo ihr ihn in der echten Welt finden könnt.
Woher kommt Derry in „Welcome to Derry“?
Derry ist keine reale Stadt, sondern eine Erfindung von Stephen King. Sie liegt – zumindest laut seiner Bücher – im US-Bundesstaat Maine und taucht erstmals im Roman „ES“ (1986) auf. In „Welcome to Derry“ wird nun die Vorgeschichte erzählt: Wie entstand das Böse in der Stadt? King selbst stammt aus Portland (Maine), nahm sich jedoch die Stadt Bangor aus dem gleichen Bundesstaat als Vorbild:
Ich wollte Bangor, weil es ein harter Ort war, mit seiner Geschichte der Holzfäller, der Sache mit der Schießerei der Brady Gang und all diesen Kampfbars wie dem Silver Dollar, die früher unten am Wasser waren, (...) Außerdem schien die Lage zu stimmen. Also zogen wir nach Bangor, wo wir seitdem sind. Es war gut für das Buch und gut für uns.
(Quelle: Bangor Daily News, frei übersetzt von GIGA)
King betont dabei, dass Bangor eine reiche und auch harte Geschichte hat, sowie das passende Ambiente, nach welchem er gesucht hat. Wenn ihr also durch Bangor spaziert, bewegt ihr euch quasi durch das echte Derry – nur ohne Clown in der Kanalisation.
„Welcome to Derry“ wurde aber nicht in Bangor gedreht
Auch wenn die Handlung in Maine spielt, wurde „Welcome to Derry“ nicht dort gefilmt, sondern im kanadischen Port Hope (Ontario). Der Ort wurde bereits für die beiden „ES“-Filme (2017 & 2019) genutzt und nun erneut in Derry verwandelt. Viele Fans kennen die Straßen und Plätze bereits aus den Filmen, weshalb die Prequel-Serie jetzt auch hier gedreht wurde.
Port Hope bietet den Fans von Kings Verfilmungen auch eine Tour an, in der alle wichtigen Spots aus den Filmen und der Serie besucht werden können. Darunter das Rathaus, Beverlys Apartment und der Memorial Park. Solltet ihr also eine Reise nach Kanada planen, könnt ihr bei einem Spaziergang die Drehorte besuchen.
So hängt „Welcome to Derry“ mit „ES“ zusammen
„Welcome to Derry“ spielt in den 1960er-Jahren – also lange vor den Ereignissen aus „ES“. Die Serie zeigt, wie das Grauen in der Stadt seinen Anfang nahm und wie Pennywise zum Symbol des Bösen wurde. King-Fans erkennen viele vertraute Elemente wieder: die Kanalisation, die Bibliothek, die Kleinstadt-Idylle. Zugleich erweitert „Welcome to Derry“ das sogenannte „King-Multiversum“, in dem auch andere Orte wie Castle Rock oder Jerusalem’s Lot existieren. Diese Vernetzung ist typisch für King. Seine Geschichten spielen oft im selben literarischen Universum, verbunden durch subtile Hinweise und wiederkehrende Figuren.
Ohne Derry gäbe es kein Hawkins
Falls euch Derry in „Welcome to Derry“ an Hawkins aus Stranger Things erinnert, liegt ihr goldrichtig. Beide Orte wirken auf den ersten Blick wie perfekte Kleinstädte – doch unter der Oberfläche lauert etwas Furchtbares.
Die Duffer-Brüder, die Schöpfer von „Stranger Things“, haben selbst gesagt, dass Stephen Kings „ES“ zu ihren größten Einflüssen gehört. Die Serie wäre ohne Derry und Pennywise wohl nie entstanden. In gewisser Weise ist Derry also die Vorlage für Hawkins.
Für uns ist es wahrscheinlich „ES“. Das ist das eine Buch und „ES“ ist offensichtlich eine riesige Inspiration für die Show. (Quelle: The Hollywood Reporter, frei übersetzt von GIGA)
Mit Hawkins ist übrigens bald erstmal Schluss. Die finale Staffel von „Stranger Things“ erscheint – in Teilen – im November 2025.


