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Vor 23 Jahren: Die kuriose Story hinter einem bekanntesten Namenswechsel der Showgeschichte

WWE vs. WWF
Vor 23 Jahren behielt die Organisation mit dem Panda die Oberhand gegen die Muskelpakete (© GIGA, KI-generiert)
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Vor allem Anfang der 90er-Jahre waren Namen wie The Undertaker, Bret Hart und Hulk Hogan vielen damals jungen Leuten ein Begriff. Die Wrestling-Liga mit den genannten Stars wurde unter dem Namen „WWF“ (kurz für: „World Wrestling Federation“) bekannt. Heute gibt es die WWF nicht mehr. Warum musste sich die Liga umbenennen?

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Von WWF zu WWE: Warum der Wrestling-Gigant seinen Namen ändern musste

Die Wrestling-Welt war Anfang der 2000er Jahre im Umbruch. Während sich die Branche von der legendären „Monday Night Wars“-Ära zwischen der World Wrestling Federation (WWF) und der World Championship Wrestling (WCW) erholte und die WWF vor allem als Ergebnis der „Attitude Era“ als klarer Sieger hervorging, bahnte sich eine unerwartete Veränderung an. Am 6. Mai 2002 wurde aus der „World Wrestling Federation“ offiziell „World Wrestling Entertainment“ (WWE). Dieser Namenswechsel war nicht freiwillig, sondern das Ergebnis eines jahrelangen Rechtsstreits — und gehört heute zu den markantesten Momenten in der Popkultur- und Wrestling-Geschichte (zum Thema: Wie echt ist Wrestling?).

Der Hintergrund des Streits

Die Abkürzung WWF war demnach nicht nur im Wrestling ein Begriff. Bereits seit 1961 existiert der World Wide Fund for Nature. Die Organisation nutzt ebenfalls das Kürzel WWF. Während beide Organisationen über Jahre parallel existierten, wurde der Naturschutzverband vor allem in den 1990er Jahren zunehmend international aktiver — und sah durch die gleichzeitige globale Expansion der Wrestling-Liga eine Verwechslungsgefahr (Quelle: NY Times).

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WWF Logo
Das Logo der Naturschutzorganisation WWF. (© IMAGO/Maxim Grigoryev)

Obwohl es noch in den 1990er Jahren ein Abkommen gab, nach dem sich das Wrestling-Unternehmen in seiner Heimat USA weiterhin „WWF“ nennen durfte, wurde die internationale Verwendung problematisch. Der Naturschutzverband verklagte die Wrestling-Organisation und ein britisches Gericht entschied im Jahr 2002 zugunsten der Umweltorganisation. Die Folge: Die Wrestling-Firma musste ihren bekannten Namen ablegen. Das hatte weitreichende Folgen. Die bekannte Sport-Liga musste nicht nur ihren Namen ändern, sondern jegliche Verwendungen des alten Namens verhindern. In DVD-Releases nach dem Urteil mussten etwa alte „WWF“-Logos verpixelt oder anderweitig unkenntlich gemacht werden. Erst 2012 einigte man sich mit der Umweltorganisation, alte Logos wieder zeigen zu dürfen. Schaut ihr euch im WWE Network also alte Shows an, könnt ihr die alten Logos mit dem früheren Namen sehen (Quelle: Power-Wrestling, im Internet-Archiv).

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Die Umbenennung und ihre Folgen

Statt die Namensänderung als Rückschlag zu sehen, nutzte die Wrestling-Organisation die Situation clever für sich. Mit der Selbstironie, die Wrestling-Fans lieben, startete man die Kampagne „Get the F out“. Dieser Slogan wurde nicht nur zum Running-Gag, sondern half auch dabei, den neuen Namen WWE – World Wrestling Entertainment schnell im Bewusstsein der Fans zu verankern. Eine Werbe-Clip zur damaligen Kampagne:

Die Umbenennung war nicht nur ein kosmetischer Schritt, sondern diente gleichzeitig dazu, den Fokus der Marke zu erweitern. Vince McMahon, damaliger Chairman und Mastermind hinter der Wrestling-Organisation, betonte immer wieder, dass sich WWE nicht nur als Sport-Veranstalter, sondern vor allem als Entertainment-Unternehmen sehe. Die Betonung auf „Entertainment“ im neuen Namen unterstrich das Ziel, über klassische Wrestling-Shows hinaus in andere Unterhaltungsbereiche vorzudringen — etwa in Filmproduktionen, Reality-TV oder Social Media. Lange Zeit ging das sogar so weit, dass McMahon die Nutzung des Begriffs „Wrestling“ in den Shows verbot. Die Akteure im Ring wurden demnach auch nicht als „Wrestler“, sondern als „Superstars“ vermarktet.

Die WWE heute

Trotz der Anfangsbelustigung über den Namenswechsel, ist die WWE heute eine der bekanntesten Marken der Welt. Mit wöchentlichen Shows wie Monday Night Raw und Friday Night SmackDown, „Premium Live Events“ wie WrestleMania sowie einer stetig wachsenden Online- und Streaming-Präsenz erreicht WWE Millionen Fans rund um den Globus. In den letzten Monaten konnten die Wrestling-Shows sowohl bei den Zuschauereinnahmen in den Hallen als auch bei den Einschaltquoten vor den Bildschirmen zu Hause immer wieder neue Rekorde brechen (Quelle: Power-Wrestling).

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Rückblickend war die Namensänderung ein cleverer Schachzug. Die Umbenennung zeigte, wie aus einer vermeintlichen Niederlage ein neues Image wachsen konnte. Die Geschichte der Umbenennung von WWF zu WWE ist ein spannendes Beispiel dafür, wie Markennamen und deren Rechte auch die großen Player im Entertainment-Business treffen können.

Funfact: 2025 ist die Umbenennung nun 23 Jahre her. Das heißt, das Wrestling-Unternehmen ist ab sofort länger unter dem Namen „WWE“ aktiv als es unter „WWF“ der Fall war. Die Bezeichnung WWF wurde im Jahr 1979 von Vince McMahon Sr. ins Leben gerufen.

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