E3 Kolumne - Nintendo Wii U: Wii don’t give a shit
„Creating something unique“ stand in japanischer Lautschrift an der Wand hinter Satoru Iwata, dem Präsidenten von Nintendo. Etwas Einzigartiges schaffen - guter Ansatz, der die Wii einst zum Megaseller und Nintendo aus der Krise führte. Was Iwata anlässlich der E3 Pre-Show jedoch präsentierte, war eine sehr eigenartige Auslegung des Terminus‘ „einzigartig“. Facebook und den Xbox-Controller nachzumachen sind also die Zukunft des Gaming? Aha…
Nach der finalen Pressekonferenz darf man zudem festhalten: Das war noch nicht einmal der Tiefpunkt im kreativen Fundus der Schüttelexperten. Nach der halbgaren Nicht-Enthüllung ihrer Wii U im letzten Jahr blieben Fragen, die dieses Jahr allesamt komplett umfahren wurden. Wenn man sich auf die große Bühne der E3 stellt und das „next big thing“ ankündigt, dann sollte man auch „delivern“.
Ich spüre schon förmlich, wie mich die ständigen Blick- und Tastenwechsel mit dem Zusatz-Screen tiefer in das Spielerlebnis hineinziehen. Warum in „Batman Arkham City“ per D-Pad schnell und bequem die Gadgets wechseln, wenn ich dafür auch meine Hand vom Pad nehmen, auf den Screen führen, dort herumwischen und drücken kann, um so eine ursprüngliche, wenige Augenblicke dauernde Aktion in etwas so viel…öh, zukunftsweisenderes zu verwandeln.
Das steuert sich übrigens per Wii U-Pad. Oder? Pardon, auf der Pressekonferenz erklärt Miyamoto, dass mit WiiMote und Nunchuk gespielt wird. Obwohl: Im Video ist die Integration des Pads zu sehen, schließlich ist darauf die Minimap zu erkennen. Sei’s drum – derartige Nichtigkeiten klärt Nintendo dann spätestens im kommenden Jahr auf der E3 2013. Eine gute Frage muss ja schließlich auch immer etwas reifen, um dann nicht beantwortet zu werden.