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Sweatcoin im Praxischeck: Das taugt die neue Fitness-App

© NickyLloyd / GettyImages
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Bewegen und dafür auch noch Geld bekommen? Genau das verspricht die Fitness-App Sweatcoin: die App bezahlt euch für jeden Schritt, den ihr macht. Funktioniert das wirklich? Und lohnt sich das Abschwitzen mit Sweatcoin überhaupt? Wir haben uns das Ganze einmal angeschaut.

Sweatcoin hat sich in kurzer Zeit zu einem echten Hit entwickelt. In Deutschland war die App nach dem Launch sogar beliebter als der allgegenwärtige Messengerdienst WhatsApp. Ganz überraschend ist das natürlich nicht: Schließlich verspricht Sweatcoin, dass man Geld für eine Tätigkeit bekommt, die viele sowieso schon machen: Laufen. Allerdings hat die Sache einige Haken.

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Sweatcoin-Erfahrungen: So funktioniert die Fitness-App

Sweatcoin funktioniert im Grunde recht einfach: Dank Bewegungsmelder und GPS-Tracking misst die App jeden eurer Schritte und bezahlt euch für jeweils 1000 absolvierte Schritte. Ihr bekommt dabei kein echtes Geld, sondern die Kunstwährung Sweatcoin.

Es gilt folgender Kurs: 1000 Schritte = 0,95 Sweatcoin.
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Sweatcoins misst nur Outdoor-Schritte – man muss sich also tatsächlich an die frische Luft begeben und eine Runde im Park drehen. Eigentlich keine schlechte Idee, allerdings funktioniert das Erfassen der Schritte nicht besonders gut. Der Algorithmus misst nicht jeden Schritt, den ihr getätigt habt, sondern nur ungefähr 70 %. Außerdem werden zu langsame Schritte ebenfalls nicht gezählt. Spaziergänger gehen also leer aus.

Sweatcoin verlangt umfassende Zugriffsrechte auf eure Nutzerdaten. (Bildquelle: Screenshot)

Damit verfehlt Sweatcoin unserer Meinung nach das eigentliche Ziel, nämlich Sportmuffel runter vom Sofa zu holen. Wer als Fitnesseinsteiger nach einer Motivation gesucht hat, um den inneren Schweinehund zu besiegen, wird sie mit Sweatcoin wohl eher nicht finden.

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In unserer Bilderstrecke zeigen wir euch die beliebtesten Fitness-Apps neben Sweatcoin:

Sweatcoin: Was für Prämien gibt es?

Aber was ist mit den Prämien? Schließlich kann man doch ganz tolle Sachen „erlaufen“, oder? Auch hier stellt sich relativ schnell Ernüchterung ein. Zu den erschwinglichen Angeboten zählen beispielsweise Online-Yogaunterricht, Muskelaufbaukurse oder Fitness-Wearables.

Die Marathon-Angebote dürften für viele Nutzer unerschwinglich bleiben. (Bildquelle: Screenshot)

Daneben finden sich in den täglich wechselnden Angeboten auch Technik-Produkte wie iPhones oder Flachbildfernseher. Allerdings sind die Kosten nicht wirklich realistisch. Ein iPhone 8 gibt es etwa für 20.000 Sweatcoins. Wenn man 1 Sweatcoin für 1000 Schritte rechnet (in Wirklichkeit sind es noch etwas weniger), müsstet ihr ungefähr 20 Millionen Schritte absolvieren – das bleibt wohl nur besonders Motivierten vorbehalten.

Schaut euch im Video an, was der hochwertige Fitness-Tracker Fitbit Charge 3 kann:

Fitbit Charge 3: Das kann der neue Fitness-Tracker
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Wie kann man Sweatcoins bekommen?

Neben dem Laufen gibt es noch einige andere Wege, um an die Sweatcoins zu kommen. Ihr bekommt beispielsweise 5 Coins für jeden Freund oder Bekannten, dem ihr die App über einen Link empfehlt. Außerdem könnt ihr euch Werbevideos ansehen und erhaltet dafür ebenfalls eine kleine Belohnung.

Im Standard-Abo kann man nur 5 Sweatcoins am Tag verdienen. (Bildquelle: Screenshot)

Problem dabei: Als kostenloser Nutzer könnt ihr maximal 5 Sweatcoins am Tag verdienen. Um ein Fitness-Armband zu bekommen, müsstet ihr also beispielsweise monatelang laufen. Viele Angebote sind aber nur eine Woche online, sodass gar nicht genügend Zeit bleibt – außer ihr schließt ein Abo ab. Und das kostet natürlich Geld, das man auch sinnvoller anlegen kann.

Derzeit stehen diese Abo-Modelle zur Verfügung:

  • „Mover“ – Gratisnutzung der App
  • „Shaker“ – 4,75 SWC/Monat – Verdienst bis zu 10 Coins pro Tag oder 300 Coins pro Monat
  • „Quaker“ – 20 SWC/Monat – Verdienst bis zu 15 Coins pro Tag oder 450 Coins pro Monat
  • „Breaker“ – 30 SWC/Monat – Verdienst bis zu 20 Coins pro Tag oder 600 Coins pro Monat

Weitere Punkte, die man im Hinterkopf behalten sollte:

  • Wenn ihr Sweatcoin aktiv beendet (durch Wegwischen), werden keine Schritte mehr gezählt, die App muss also im Hintergrund laufen.
  • Wer die App nutzt hat, einen höheren Akkuverbrauch – auch wenn die Entwickler von Sweatcoin darauf hinweisen, dass die App sehr akkuschonend ist.
  • Theoretisch besteht zudem die Möglichkeit, dass solche Apps euer Smartphone für Mining-Zwecke benutzen. Ihr merkt das daran, dass das Gerät durch die übermäßige Nutzung des Prozessors sehr warm wird.

Fazit

Von der Idee her ist Sweatcoin nicht schlecht, allerdings mangelt es ein wenig an der Umsetzung. Wer ohnehin regelmäßig läuft, kann sich die App anschauen. Um die wirklich spannenden Prämien zu erhalten, sind die Hürden aber sehr hoch angesetzt. Man sollte sich zudem im Klaren sein, dass die App jede Menge Nutzerdaten sammelt und den Standort verfolgt.

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