Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält GIGA ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. GIGA
  2. Tech
  3. Android
  4. Schnelles Internet auf dem Land: Was tun ohne DSL und Kabelanschluss?

Schnelles Internet auf dem Land: Was tun ohne DSL und Kabelanschluss?

Working on bale (© Getty Images / Mac99)
Anzeige

Im Internet surfen, arbeiten und Videos streamen – das ist für die meisten Menschen heutzutage ganz normal. Doch was tun, wenn das Internet daheim so langsam ist, dass nicht einmal Musik unterbrechungsfrei wiedergegeben werden kann? Welche Möglichkeiten es gibt, um auch auf dem Land schnell ins Internet zu kommen, erfahrt ihr hier.

 
Deutsche Telekom
Facts 

50 Mbits für alle! Dies versprach die Bundesregierung bereits im Jahr 2014. Ab dem Jahr 2018 sollte jedem Haushalt mindestens eine Internetgeschwindigkeit von 50 Mbits zur Verfügung stehen. Nun ist 2018 und die Realität sieht ganz anders aus. Immer noch klaffen riesige sogenannte „Weiße Flecken“ auf der „Breitbandkarte“ Deutschlands.

Anzeige

Allgemeine Tipps zu schnellem Internet findet ihr hier: 

DSL ist vielerorts nur mit niedriger Geschwindigkeit oder gar nicht verfügbar und Kabel steht erst recht nicht flächendeckend zur Verfügung. Wer auf dem Land in den Genuss von schnellem Internet kommen möchte, hat es vielerorts nicht einfach. Es gibt aber einige Möglichkeiten, um schnelles Internet zu erhalten:

Inhaltsverzeichnis:

Anzeige

DSL Alternative auf dem Land: Internet via LTE

Die wohl bekannteste und verbreitetste Alternative zu DSL und Kabel ist die Mobilfunktechnik LTE. Man geht also einfach über das Handynetz online. LTE ermöglicht auf dem Land hohe Datenraten von bis zu 75 Mbits. Dank der niedrigen Frequenz, auf welcher LTE hier gesendet wird, ist zudem eine sehr große Reichweite möglich. Dadurch ist die Verfügbarkeit von LTE mittlerweile zumindest bei der Telekom und Vodafone sehr gut. Um eine Verbindung mit dem LTE-Netz aufzubauen, benötigt der Kunde lediglich einen LTE-Router. Wenn der LTE-Empfang vor Ort weniger stark ist, kann auch die Installation einer Außenantenne sinnvoll sein.

Anzeige

Da sich alle Kunden die Bandbreite in einer LTE-Zelle teilen, kann die Geschwindigkeit zu Stoßzeiten stark beeinträchtigt werden. Außerdem enthalten alle LTE-Tarife, welche als DSL-Ersatz angeboten werden, ein recht geringes Highspeed-Volumen von maximal 200 GB pro Monat. Viele Tarife bieten sogar nur 30 GB pro Monat.

Bildquelle: Getty Images / Leonid Eremeychuk

LTE für Zuhause: Unbegrenztes Highspeed-Volumen

Neben den Magenta Zuhause Hybrid Tarifen der Telekom, welche DSL und LTE kombinieren und unbegrenztes Highspeed-Volumen bieten, gibt es seit kurzem in Gebieten, wo gar kein DSL verfügbar ist, eine neue Möglichkeit unbegrenztes Highspeed-Volumen zu erhalten. Die Telekom und auch Vodafone bieten für rund 80 Euro im Monat die Mobilfunktarife Magenta Mobil XL beziehungsweise Red XL mit unbegrenztem Datenvolumen an. Wenn man die Sim-Karte des jeweiligen Tarifes in einen LTE-Router steckt, könnte man damit theoretisch die ganze Familie mit schnellem Internet versorgen, ohne sich Gedanken um das verbleibende Highspeed-Volumen machen zu müssen.

Das Problem bei dieser Vorgehensweise: Die Tarife sind zur mobilen Nutzung per Smartphone bestimmt. Die Telekom schließt die Nutzung in einem Router als DSL-Ersatz sogar in den AGB aus. Im Fall einer AGB-widrigen Nutzung sollte man damit rechnen, dass sich früher oder später die Telekom-Kundenbetreuung meldet und den Kunden zu einem Festnetz-Produkt berät. Wie häufig dies in der Realität geschieht, ist allerdings schwer zu sagen.

Anzeige

Uns liegen Berichte von Familien vor, die den MultiSIM-Tarif Magenta Mobil XL Premium bereits seit mehr als einem Jahr in einem Router als DSL-Ersatz nutzen und es hier bis heute keine Beschwerden seitens der Telekom gab. Dieser Tarif bietet zum Preis von 200 Euro ebenfalls unbegrenztes Highspeed-Volumen und auch hier ist die Nutzung als DSL-Ersatz in den AGB ausgeschlossen.

Bei Vodafone sieht das anders aus. Auf Anfrage teilte uns Vodafone mit: „Man kann bei uns als Privatkunde eine Red XL Karte auch in Verbindung mit einem LTE-Router nutzen.“ Allerdings verweist Vodafone darauf, dass eigentlich die GigaCube-Tarife mit einem Highspeed-Volumen von bis zu 200 GB für die Nutzung als DSL-Ersatz gedacht seien.

Vodafone GigaCube (Bildquelle: Vodafone)

Weitere DSL Alternative: Internet via Richtfunk

Falls LTE nicht verfügbar ist oder das gebotene Highspeed-Volumen zu gering ist, bietet sich Richtfunk als Alternative an. Richtfunk ist eine Technik, welche mancherorts durch Verträge zwischen Gemeinden und den entsprechenden Richtfunk-Providern verfügbar ist. Von den großen Providern wird Richtfunk allerdings nicht angeboten. Ob Richtfunk im eigenen Ort verfügbar ist, kann man daher am besten direkt über die Gemeinde erfragen.

Richtfunk setzt letztendlich auf die gleiche Technik wie WLAN. Das Signal kommt über Funkstrecken in das jeweilige Dorf. Dort wird es mittels eines Senders über das ganze Dorf verteilt. Die Kunden brauchen eine eigene Antenne, um das Signal zu empfangen. Die Antenne muss Sichtkontakt zum Sender haben. Daher können schon Büsche oder Bäume die Verbindung beeinträchtigen oder sogar ganz lahm legen.

Anzeige

Aktuell sind über Richtfunk meist Geschwindigkeiten von bis zu 16 Mbits möglich. Dies hängt aber vom jeweiligen Anbieter ab und kann unter Umständen beim lokalen Richtfunkanbieter auch deutlich mehr oder weniger sein. Je nach Anbieter und vorhandener Funkstrecke ist die Verbindung via Richtfunk nicht gerade zuverlässig und fällt manchmal komplett aus.

So sieht eine Richtfunkantenne aus (Bildquelle: Freifunk Stuttgart)

Schnelles Internet in abgelegenen Gebieten: Internet via Satellit

Falls im eigenen Dorf weder LTE noch Richtfunk verfügbar sind, bleibt nur noch die Verbindung via Satellit. Dies ist allerdings eine Notlösung und man sollte diese nur dann wählen, wenn nichts anderes möglich ist. Neben der extrem hohen Ping-Zeit, ist die Verbindung nicht sehr stabil und schlechtes Wetter kann die Verbindung zusätzlich stark beeinträchtigen. Außerdem kann die Geschwindigkeit zu Stoßzeiten stark eingeschränkt sein. Das Gute an Internet via Satellit: Es ist überall verfügbar, wo ein Blick in den Himmel nicht von zum Beispiel zu hohen Bergen verdeckt wird.

Um das Signal aus dem All zu empfangen, benötigt man wie für den TV-Empfang eine Satellitenschüssel. Diese muss mit guter Sicht auf den Satelliten ausgerichtet werden und am Haus fest installiert werden.

Aktuell sind via Satellit Geschwindigkeiten von bis zu 40 Mbits möglich. Zu beachten ist, dass viele Anbieter auf ein begrenztes Highspeed-Volumen oder eine sogenannte „Fair-Use-Policy“ setzen. Bei einer „Fair-Use-Policy“ drosselt der Anbieter bei starken Belastungen des Netzes zum Beispiel zu Stoßzeiten die Geschwindigkeit der einzelnen Kunden, um allen Kunden eine Verbindung zu ermöglichen.

Bildquelle: Getty Images / foto-ruhrgebiet

Zusammengefasst sieht man, dass man auch ohne DSL oder Kabel schnell ins Internet kommt. Allerdings haben alle drei Techniken ihre Nachteile und können einen echten DSL oder Kabelanschluss nicht ersetzen. Welche Technik für einen am besten ist, muss man individuell entscheiden, auch wenn LTE wohl meistens die beste Wahl darstellt.

Hat dir der Beitrag gefallen? Folge uns auf WhatsApp und Google News und verpasse keine Neuigkeit rund um Technik, Games und Entertainment.

Anzeige