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Risiko E-Bikes: Und sie rasen immer noch – wo bleibt der Führerschein?

© Pixabay
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Die tollkühnen Kisten mit ihren Akkus sind wieder losgelassen, denn langsam erwachen die E-Bikes aus ihrem Winterschlaf und bevölkern emsig Straßen und Fahrradwege. Auch dieses Jahr werden ungeübte E-Piloten für nicht wenige Unfälle sorgen. Es besteht Handlungsbedarf, ich fang schon mal in dieser Ausgabe der Wochenendkolumne damit an.

 
E-Mobility
Facts 

E-Bikes sind der neue Standard

Die Holländer machen es vor, die Deutschen eifern dem nach. 2018 erreichten die Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor ein Allzeithoch, in den Niederlanden erreichen sie nunmehr einen Marktanteil von 40 Prozent und sind unter allen Fahrradarten die Nummer 1. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis normale Fahrräder auch absolut in der Unterzahl sind. Wouter Jager, Global Retail Director bei der Accell Group und Vorsitzender der Abteilung Fahrräder des niederländischen Industrieverbandes RAI stellt feste: „Das E-Bike wird zum neuen Standard.“

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Auch so ein schneller E-Bike-Flitzer:

Xiaomi Himo: Dieses günstige E-Bike schafft 50 Kilometer
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Dank E-Bike: Geschwindigkeiten und Risiken nehmen zu

Ein Trend, der sich unaufhaltsam auch im Netz abzeichnet. Jahr für Jahr suchen die Menschen immer mehr nach der komfortablen Alternative zum „Tretesel“ – wir berichteten. Doch mit der zunehmenden Verbreitung steigt auch die Geschwindigkeit der Fahrradfahrer. Interessant: Vor allem sind es die weiblichen Piloten, die ordentlich Gas geben, und ihre männlichen Mitfahrer hinter sich lassen. Ein überraschendes Ergebnis, auf Basis jüngster Zahlen des Verkehrssicherheitsinstituts Vias und des Föderalen Öffentlichen Dienstes Mobilität in Belgien. In unserem Nachbarland sind Frauen mit ihren E-Bikes über 20 Prozent schneller unterwegs – sie fährt im Schnitt 22 Kilometer pro Stunde, er nur 18. Ohne E-Motor zeichnet sich dagegen genau ein gegenteiliges Bild ab. Sie schleicht mit 14 Kilometern pro Stunde dahin, er tritt mit 17 Kilometern pro Stunde in die Pedale. Ergo: Frauen sind auf dem E-Bike durchschnittlich 8 Kilometer pro Stunde schneller als mit dem normalen Fahrrad unterwegs – das sind über 50 Prozent Geschwindigkeitszuwachs.

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Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern, zur Diskussion aufrufen und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:

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Risiko E-Bike: 3 Gegenmaßnahmen

Mehr Geschwindigkeit bedeutet bei ungeübten Fahrern aber auch nachweislich ein höheres Unfallrisiko, selbst wenn man dabei nicht das E-Bike illegal tuned. Wie kann man dem begegnen beziehungsweise welche Maßnahmen sollten ergriffen werden? Drei Punkte habe ich dabei ausgemacht.

  • Verpflichtender Eignungstest als Führerscheinalternative: Vor einem Jahr sorgte ich mit meiner Forderung nach dem E-Bike-Führerschein für ordentlich Rabatz in den Kommentaren der Wochenendkolumne. Zugegeben überspitzt formuliert traf mein Ansatz dennoch einen wunden Punkt. Ein klassischer Führerschein läuft wahrscheinlich ins Leere, ein verpflichtendes Training mit anschließendem Praxistest wäre dagegen sinnvoll. Übrigens auch für Freunde der noch schnelleren S-Pedelecs. Für diese Bikes braucht man zwar einen Führerschein, muss aber ähnlich wie bei Rollern selbst keinerlei Zweiraderfahrung haben, Autoführerschein genügt – ein Unding.
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Auch elektrisch, aber noch nicht zu haben – das Apple-Auto:

  • Haftpflichtversicherung: Abseits der S-Pedelecs sollte auch für die „normalen“ E-Bikes (Pedelecs) und Fahrräder eine Pflichtversicherung bestehen. Momentan ist dies freigestellt, im Fall der Fälle bleiben Unfallbeteiligte so aber eventuell auf ihre Kosten sitzen und Unfallverursacher zahlen sich dumm und dusselig.
  • Bessere Infrastruktur: Das Fahrrad und somit dann auch das E-Bike hat im Auto-Land Deutschland einen schweren Stand. Die Verkehrsführung behandelt den Zweiradpiloten oftmals noch immer als Störkörper. Wer mal in Holland auf dem Bike fahren durfte, der weiß, es geht auch anders. Spätestens mit dem anhaltenden Trend zum E-Bike muss hier mehr geschehen – anständige Fahrradwege, wenn möglich mehr Umgehungsstrecken abseits der Straßen und Beseitigung gefährlicher Kreuzungspunkte sind wünschenswert.
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In dem Sinne, freie Fahrt auch gerne für E-Bikes – aber mit Bedacht und anfangs etwas Training abseits der Straße. Vielen Dank und schönen Sonntag noch.

Hinweis: Die in diesem Artikel geäußerten Meinungen stellen ausschließlich die Ansichten des Autors dar und sind nicht notwendigerweise Standpunkt der gesamten GIGA-Redaktion.

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