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Argumentation schreiben: Beispiele, Tipps und Vorlagen für den Aufbau

Einige Dinge, die wir in der Schule lernen, nützen uns wirklich auch im restlichen Leben. Das Verfassen einer Argumentation bzw. Erörterung und das Erkennen und Zerlegen von Argumenten gehört auf jeden Fall dazu. Dennoch ist aller Anfang schwer und daher haben wir mit diesem Ratgeber eine Anleitung verfasst, die euch ermöglicht, eure Argumente bestmöglich aufzubauen. 

 
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Menschen nutzen zur sprachlichen Verständigung verschiedene Textsorten, die sich in ihrem Aufbau, aber auch in ihrer Funktion unterscheiden. Oftmals besteht Verwirrung, da Argumentation und Erörterung häufig synonym verwendet werden. Tatsächlich ist Argumentation der Oberbegriff, der Erörterung aber auch die Stellungnahme umfasst, bzw. in beiden Textsorten können natürlich Argumentationen enthalten sein. Entscheidend ist - sofern ihr Schüler seid - die Meinung der Lehrperson, die diese Aufgabe an euch herangetragen hat.

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Benötigt ihr für das Verfassen eurer Argumentation bzw. Erörterung noch ein empfehlenswertes Office-Programm, werdet ihr sicher in unserer Bilderstrecke fündig:

Grundsätzlich würde man unter der Argumentation die richtige Aufstellung von Argumenten und Thesen verstehen. Die Erörterung ist demgegenüber umfassender, denn sie muss zwingend diese Aufstellung der Argumente in eine vorgeschriebene Form - Einleitung, Hauptteil und Schluss - einpassen.

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Das ist ein Argument und diese Arten gibt es - Tabellenüberblick

Der Begriff kommt aus dem Lateinischen (argumentum) und meinte ursprünglich Darstellung bzw. Veranschaulichung und im übertragenen Sinne Beweismittel. Wird eines oder mehrere Argumente zur Begründung einer Aussage herangezogen spricht man von Argumentation. Werden diese geprüft und gegeneinander abgewogen, bezeichnet man dies als Erörterung. Die folgenden Tabellen sollen euch einen bequemen Überblick über die unterschiedlichen Arten von Argumenten ermöglichen. Seid ihr daran nicht interessiert, scrollt einfach nach unten.

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Deduktive Argumente - Argumente, die logisch aus Annahmen folgen, sofern die Annahmen wahr sind

ArgumentnameBeschreibungBeispiel
Logisches NutzwertargumentDiese Argument besteht aus zwei oder mehreren Prämissen (Voraussetzung, Annahme) und einer Schlussfolgerung (Konklusion), die logisch aus den Prämissen folgt.An den Superchargern von Tesla lässt sich die Batterie kostenlos in einer halben Stunde aufladen. (Prämisse 1) Die Supercharger sind flächendeckend und strategisch in Deutschland verteilt. (Prämisse 2) Eine Ladung reicht für 270 km. (Prämisse 3) Es sind also inzwischen auch Langstreckenfahrten mit einem Elektroauto problemlos möglich. (Konklusion)
VergrößerungZwei mathematische Sätze werden miteinander in Bezug gesetzt. Das rechnerische Ergebnis zeigt, dass die Ersparnis oder der Gewinn plausibel ist.Beim Druck von mehr als 500 Seiten, kostet die Kopie nur noch 0,05 Cent statt 0,08. Bei tausend Seiten spart ihr also 1000 x 0,03 € = 30 €
VerkleinerungDamit lassen sich Gegenargumente relativieren.Die Kosten für einen Tesla erscheinen zunächst hoch, allerdings spart man Steuern und die Kosten für das Benzin – sodass man vom Anschaffungswert problemlos 20 % abrechnen kann.
Der Schluss vom Allgemeinen auf das BesondereWird auch als Argumentum a posteriori bezeichnet. Hier geht es darum, den Beweis mit Erfahrungen aus der Vergangenheit zu führen. Logisch sind diese Argumente nicht sauber, da vom Bereich der Erfahrung aus der Vergangenheit auf Zukünftiges geschlossen wird.Bekanntestes Beispiel: Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch. Also: Sokrates ist sterblich.

Andere Argument-Sorten

ArgumentnameBeschreibungBeispiel
Induktives ArgumentEs wird von Einzelfällen auf das Allgemeine geschlossen. Gestützt wird sich dabei auf empirische Erfahrungen und Beobachtungen. Diese Argumente können nur einen mehr oder weniger hohen Wahrscheinlichkeitsgrad für sich beanspruchen, denn ein einziges Gegenbeispiel kann die Allgemeingültigkeit widerlegen.Im Rahmen eines hohen Zuzugs aus dem Ausland stieg bislang immer auch die Ausländerfeindlichkeit. Also wird auch bei der jüngsten Zuwanderungswelle ein Anstieg der Ausländerfeindlichkeit zu beobachten sein.
Indirektes ArgumentDer sogenannte Umkehrschluss (Argumentum e contrario) dient dazu die eigene Behauptung mittels des Gegenteils zu beweisen (indirekter Beweis).Es wird immer behauptet, das Elektroautos ein schlechtes Design haben. Das Model S von Tesla wurde aber von den meisten Menschen gar nicht als Elektroauto erkannt.
AutoritätsverweisHierbei soll die Berufung bzw. die Referenz auf einen Experten überzeugen. Möglich ist auch eine andere Autorität wie z.B. den Volksmund.Wie bereits XY in seinem Buch geschrieben hat, begünstigen Computerspiele gewalttätiges Verhalten. Oder:Hunderttausende User haben Mortal Combat gespielt, ohne danach zum Amokläufer zu werden – es gibt also keinen Zusammenhang zwischen Computerspielen und Gewalt.
MitleidsargumentHier wird Mitleid genutzt, um damit weitere Diskussionen zu unterbinden.Bevor du den Chef so stark kritisierst, solltest du mal überlegen, wie hart sein Job ist und wie groß die Verantwortung, die er tragen muss.
ScheinkausalitätHierbei werden Prämissen miteinander verbunden (korreliert), deren Zusammenhang nicht logisch bzw. wahr ist, sondern aufgrund von Gleichzeitigkeit oder zeitlicher Abfolge künstlich hergestellt wird.Die Anzahl der Störche in einer Region korreliert positiv mit der Anzahl der Geburten.
ZirkelschlussDabei wird die Behauptung mit sich selbst bewiesen. Hier ist also Prämisse und Schlussfolgerung gleich.Durch Schwerkraft fallen Dinge nach unten. Dass es Schwerkraft gibt, sieht man also jedes Mal, wenn Dinge nach unten fallen.
TotschlagargumentAus der Gruppe der Scheinargumente. Es handelt sich um Argumente, die oftmals nahezu inhaltslos sind, von denen der Redner aber annimmt, dass weite Teile des Publikums sie teilen. Vielfach dienen sie der Herabsetzung von Gegenargumenten.Das haben wir noch nie so gemacht!Das Boot ist voll!

Argumentation schreiben: Eine Anleitung

Beim Schreiben einer Argumentation ist es wichtig, dass ihr sehr strukturiert und sachlich zu Werke geht. Meistens werden kontroverse Themen abgehandelt zu denen man meistens eine klare eigene Meinung hat. Es geht aber nicht darum, zu ÜBERREDEN, sondern darum zu ÜBERZEUGEN. Ihr könnt also eure eigene Meinung vertreten, allerdings müsst ihr sie argumentativ schlüssig herleiten - also logisch nachvollziehbar machen.

Pro und Contra bei einer beim schreiben einer argumentation

Bei einer Argumentation genügt es, wenn ihr Thesen und Argumente sammelt und anschließend ein kleines Fazit schreibt. Ein Argument besteht dabei immer aus drei Teilen:

  1. Eine Begründung
  2. Ein Beweis
  3. Ein Bespiel bzw. eine Erklärung

Zunächst kurz eine theoretische Einführung, anschließend findet ihr ein Beispiel zu den folgenden Ausführungen.

  • Sammelt alle Pro und Contra Argumente, die ihr zum Thema finden könnt.
  • Stellt eine These bzw. Behauptung auf. Eventuell auch noch eine Gegenthese.
  • Sortiert die passenden Argumente - welche stärken eure These, welche schwächen sie? Sammelt Beispiele und Belege für die besten Argumente.
  • Beginnt mit dem schwächsten Argument und arbeitet euch zum stärksten vor.
  • Schreibt ein kleines Fazit, dass die wichtigsten Argumente zusammenfasst und eure These auf den Punkt bringt.

argument im wörterbuch

Wichtig ist, dass es euch gelingt, die Argumente logisch miteinander zu verknüpfen, damit der Leser euch folgen kann. Weiterhin benötigt es keine blumigen und ausschweifenden Sätze, sondern klare und prägnante Formulierungen. Argumente kennen wir aus der Rhetorik und der Logik. Die Rhetorik versucht zu überreden - wie ihr es z.B. häufig bei Politikern beobachten könnt, während die Logik sachlich überzeugt, weil die Thesen wahr sind. Natürlich kann man beides verbinden, der Schwerpunkt sollte aber bei der Argumentation in den sachlich richtigen Argumenten liegen.

Ein Beispiel für eine Argumentation zum Thema: Schwangerschaftsabbruch Ja oder Nein

These 1: Schwangerschaftsabbruch sollte bedingungslos erlaubt sein, denn es ist ein unzumutbarer Eingriff in die Autonomie der Frau dies zu verbieten.

Argument 1:

  1. Begründung: Kinder, die von ihrer Mutter gegen deren Willen ausgetragen wurden, werden unter Mangel an Zuwendung und Liebe leiden.
  2. Beweis: dies zeigen viele wissenschaftliche Langzeitstudien.
  3. Beispiel: Ich habe mir als Kind auch oft gewünscht, man hätte mich abgetrieben.

Argument 2:

  1. Begründung: Die Idee, dass der Staat das Recht hat, Geburten zu kontrollieren, ist erst im Rahmen der Hexenverbrennung, also in der frühen Neuzeit aufgekommen. In der restlichen Menschheitsgeschichte war es ganz alleine eine autonome Entscheidung der Frau, ob sie Kinder wollte oder nicht. Abtreibung und Verhütung waren noch im Mittelalter sehr üblich - gerade in armen Familien.
  2. Beweis: Dies kann man sehr genau mit vielen Belegen in der wissenschaftlichen Studie Die Vernichtung der weisen Frauen nachlesen.
  3. Beispiel: Noch heute kann man in den sogenannten nicht-zivilisierten Kulturen eine hohe Zahl an Verhütungsmöglichkeiten und straffreier Abtreibung und sogar Kindstötung beobachten. Ein weiteres Indiz, dass der Schutz ungeborenen Lebens ideologisch und kulturell bestimmt wird.

Fazit: Diese Argumente zeigen, dass es zwar schön klingt, das ungeborene Leben zu schützen und Frauen, die abtreiben Mord vorzuwerfen, dennoch ist dies vor allem dem Wunsch nach staatlicher Geburtenkontrolle geschuldet und weniger den moralischen Vorstellungen. Denn die Kinder, die ungewollt auf die Welt kommen, erhalten wenig oder gar keine Hilfe und sind alleine ihrem oftmals schwerem Schicksal ausgesetzt. Von Abtreibung als Mord zu sprechen, setzt die Frauen unter einen erheblichen moralischen Druck, dem viele nicht standhalten.

Das wäre ein KURZES Beispiel, wie der Aufbau sein könnte. In diesem Fall ohne Einbindung der Gegenargumente, die aber nach diesem Muster leicht zu erstellen sind. Wir wollten ja nicht eure Hausaufgaben machen!

Bildquelle: Effective Communication, Argument via Shutterstock.com

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