Dumm gelaufen – Spieler, die beim Cheaten erwischt wurden

Während in einigen Spielen – wie etwa GTA 5 – Cheats dazu genutzt werden, um das Spielerlebnis unterhaltsamer zu gestalten, gibt es darüber hinaus noch andere Methoden, die dir als Gamer vor allem in Online-Spielen einen Vorteil gegenüber deinen Mitspielern verschaffen. Zu den wohl bekanntesten Cheat-Tools zählen unter anderem Aimbots und Wallhacks. Aimbot-Software ist dazu da, um deine Zielgenauigkeit im Spiel automatisch zu optimieren, während Wallhacks dir dabei helfen, durch Wände zu sehen und somit die Position deines Gegners ausfindig zu machen.

Dass diese Methoden alles andere als fair sind, sollte jedem klar sein. Und trotzdem gibt es genug Gamer die von ebensolchen Tools Gebrauch machen – auch im Pro-Bereich. Während einige Cheater ihr Fehlverhalten geschickt verbergen, haben andere wiederum weniger Glück und werden meist aufgrund der eigenen Unachtsamkeit beim Schummeln erwischt. Und das endet nicht selten in einer Disqualifikation von Turnieren oder einem Bann im Spiel. Auf den folgenden Seiten erzählen wir dir ein paar Geschichten von Cheatern, die auf frischer Tat ertappt wurden.

Besonders schlimm sind diejenigen, die sich ihrer Schuld nicht bewusst sind und anscheinend auch noch stolz darauf sind, zu cheaten. Diesen Eindruck machte der CS:GO-Streamer Tom Black, als er im Mai 2019 während eines Livestream einen Wallhack aktivierte. Laut Dexerto öffnete er während des laufenden Spiels das Cheat-Menü und wählte die Option „Enable Glow“ (auf deutsch: Glühen aktivieren) aus, die die Silhoutte seiner Gegner durch einen glühend roten Rand kenntlich machte. Sichtlich amüsiert präesentierte er das seinem Mitspieler, mit dem er über Voice-Chat verbunden war. Kurz darauf deaktivierte er den Wallhack wieder. Als sein Mitspieler völlig aufgelöst fragte, warum er den Cheat aktiviert hat, gab Tom Black nur ein belustigtes Kichern von sich.

Später stellte der Streamer klar, dass er den Cheat im Spiel nicht genutzt hat, um sich einen Vorteil zu verschaffen und er den Gebrauch von Cheats im Stream in Ordnung findet, solange sie für „nichts Schlechtes“ genutzt werden. Das hielt Twitch jedoch nicht davon ab, ihn im Anschluss zu bannen und seinen Kanal zu löschen.

Ende März 2019 bewies der ehemalige Counter Strike 1.6-Profi „faken“ (was für ein passender Name), dass Cheaten mit Brille während eines Streams keine besonders gute Idee ist. Als er in CS:GO mit seinem Scharfschützengewehr auf eine Hausecke zielte und darauf wartete, bis sein Gegner hervorkommen würde, war ein Wallhack in der Spiegelung der Brille zu erkennen. Sein Twitch-Account wurde daraufhin gelöscht.

2017 erregte die CS:GO-Streamerin missQGemini großes Aufsehen. Sie lies sich in einem Livestream darüber aus, dass sie von Leuten als Cheaterin bezeichnet wurde und das scheinbar nur aus dem Grund, weil sie eine Frau sei. Blöderweise aktivierte sie nur wenige Minuten später tatsächlich einen Wallhack, der für alle Zuschauer sichtbar war. Erst versuchte sich die Streamerin rauszureden, indem sie es als Bug abtat, später bezichtigte sie ihre Freundin Clara, den Cheat-Tools auf ihrem PC installiert zu haben.

Das alles nützte nichts, denn sie wurde trotz dessen anschließend im Spiel und auf Twitch gebannt. Immerhin verschaffte diese Geschichte der CS:GO-Commuinty ein neues Meme, das seither als „Clara“ bekannt ist und immer in Verbindung mit Wallhacks in CS:GO zur Sprache kommt.

Mindestens genau so schlimm wie das Cheaten während des Streams ist es, während eines offiziellen Turniers zu betrügen. Dass das auch erhebliche Konsequenzen mit sich zieht, bewies ein Vorfall im Oktober 2018. Auf dem eXTREMESLAND ZOWIE Asia CS:GO 2018 Tournament nutzte Nikhil „forsaken“ Kumawat vom Team OpTic India einen Aimbot, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Als ein Administrator seinen Computer durchsuchen wollte, versuchte der eSportler noch, das Program unbemerkt zu löschen – doch er wurde rechtzeitig davon abgehalten. Daraufhin wurde der CS:GO-Spieler für fünf Jahre gebannt.

Richtig doof wird es, wenn du dir ausgerechtet mit Cheaten den Eintritt in ein eSport-Team verspielst. Genau das passierte dem Spieler ElmZero Ende Februar 2019 während eines Test-Spiels in Apex Legends, dass seinen Eintritt ins Team Zenith entschieden hätte. Bemerkt hat es eSportler Rogue, woraufhin ElmZero alle seine Twitch-Streams löschte. Zenith Esports verkündete im Anschluss, dass kein Vetrag mit dem Spieler zustandegekommen ist.

Nicht das übliche Cheaten, aber Doping gab’s auch schon im eSport: Es passiert äußerst selten, dass Spieler ihr Schuld beim Betrügen bekennen, doch im Fall von Kory „Semphis“ Friesen ist genau das passiert. In einem Interview mit eSport-Kommentator Launders gestand der CS:GO-Profi, dass er und sein Team Cloud 9 während des ESL One 2015 das leistungssteigernde Adderall eingenommen haben.

Das Medikament wird normalerweise zur Behandlug von ADHS eingesetzt. Da zu dieser Zeit keine Kontrollen bei eSports-Turnieren vollzogen wurden, hat das Team keine Strafe fürchten müssen. Allerdings führte der Skandal dazu, dass sich die Electronic Sports League (ESL) dazu verpflichtete, künftig Kontrollen nach dem Zufallsprinzip einzuführen.

Weniger glimpflich verlief es für das europäische PUBG-Team sans domicile fixe. Mithilfe der im Januar 2019 veröffentlichten Anti-Cheat-Software von PUBG Corp. wurden zwei Mitglieder des Team als Betrüger entlarvt. Die anderen beiden Team-Kameraden haben davon gewusst, jedoch nichts dagegen unternommen. Und so wurde das gesamte Team kurzerhand von der PUBG European Contenders League ausgeschlossen, für das sich die Jungs vorher qualifiziert hatten.

Das selbst Entwickler manchmal der Versuchung des Cheatens nicht standhalten können, bewies Joshua Kriegshauser, der Technical Director von H1Z1. Dieser wurde nämlich während eines Streams im November 2017 von einer Gruppe Spielern angegriffen und wehrte sich entsprechend. Dabei vergaß er blöderweise, dass er die ganze Zeit den Unsichtbarkeitsmodus aktiviert hatte. Erst als fast schon alle Gegner erledigt waren, bemerkt er, dass ihn alle anderen nicht sehen konnten.

Im Januar 2018 streamte US-Rapper Snoop Dogg das Battle Royale-Spiel SOS und rauchte dabei genüsslich einen Joint. Seine Zuschauer regten sich allerdings nicht etwa über die Tüte auf, sondern vielmehr über die Tatsache, dass er selbst gar nicht zockte, sondern offensichtlich jemanden anderes für sich spielen ließ. Das nennt man nicht nur Betrug, sondern auch „Zocken für Faule“.

Im Jahr 2015 trieb ein Cheater namens DarkSide in Guild Wars 2 sein Unwesen. Er benutztes Cheat-Codes, die ihn nicht nur besonders stark und nahezu immun gegen Angriffe machten, sondern seinen Charakter überall hin teleportieren konnten. Nachdem sich zahlreiche Spieler über Wochen beim Entwickler ArenaNet beschwert haben, hat sich das Studio eine ganz besondere Strafe für den Betrüger ausgedacht.

Der Sicherheitschef Chris Cleary loggte sich mit dem Account von DarkSide an und entzog ihm zunächst all seine Kleidungsstücke und Rüstungsteile. Anschließend lief er mit dem entblößten Charakter an eine Schwelle eines hohen Gebäudes und ließ ihn in den Tod springen. Am Ende loggte er sich aus, löschte den Charakter und bannte den Cheater dauerhaft.

Im September 2018 nahmen Nate Hill und FunkBomb vom FaZe Clan am Fortnite Fall Skirmish-Turnier teil. Nachdem Funkbomb getötet wurde, musste er das Match verlassen, verfolgte das Turnier allerdings weiterhin auf dem offiziellen Twitch-Kanal. Dabei entdeckte er einen Gegner und verriet Nate Hill via Voice-Chat seine genau Position.

In dem Moment stellte er aber selbst fest, wie falsch sein Verhalten gewesen ist. Auch wenn Nate Hill fairerweise die Information nicht  zu seinem Vorteil genutzt hat, wurden die beiden eSportler im Anschluss auf das Turnier entsprechend bestraft.