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Aldi UK setzt mit fragwürdiger Kampagne Profi-Spieler auf Kinder an


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Aldi UK bietet an zwei Wochenenden im März einen Service an, der junge Spieler von ihren Videospielen zurück an den familiären Esstisch holen soll. Die Aktion ist fragwürdig und das auf so vielen Ebenen.

 
Videospielkultur
Facts 

Dieser Service soll Eltern anbieten Profi-Spieler auf ihre Kinder anzusetzen damit diese die Kinder in den Spielen besiegen und so frustrieren, dass sie aufhören zu spielen und wieder mit der Familie gemeinsam zu essen anstatt zu zocken. Klar soweit? Das ganze nennt Aldi UK dann „Teatime Takedown“

„Eltern: Das ist ein Aufruf an euer Pflichtbewusstsein. Meldet euch zum Teatime Takedown an, um eure Familien-Essen zu schützen.“ 

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Also, Kinder aufgepasst! Aldi UK wird Profi-Spieler ausschicken um dich zu jagen und zwar auf deiner Xbox One, deiner PlayStation 4 und deiner Twitch-Konsole. Ja, richtig gelesen. Eine Auswahlmöglichkeit der Plattform auf dem das Kind spielt, lautet Twitch.

Hast du auch schon die neue Twitch-Konsole?

Und das ist nur ein Beispiel für die Ahnungslosigkeit mir der diese Kampagne entwickelt wurde. Das Online-Matchmaking in vielen Multiplayer-Spielen würfelt die Teilnehmer an einem Match zufällig zusammen. Die Erklärung wie der Profi-Spieler genau in die Matches des Kindes kommen soll, bleibt Aldi schuldig. Es geht schlichtweg in den meisten Fällen nicht. Die Eltern sollen den Gamertag des Kindes mit angeben. Vielleicht kontaktiert der Profi das Kind auch einfach direkt, um gegen es zu spielen. Doch welcher 12-Jährige würde nach einer Partie Fortnite gegen Ninja sagen: „Jetzt hab ich keine Lust mehr, ich gehe lieber zur Familie an den Esstisch.“? Keiner – nicht mal wenn er jedes Spiel verliert.

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Aber jetzt mal mit einer ernsteren Note: Natürlich handelt es sich um eine Werbe-Kampagne, bei der es darum geht, das beim Familien-Essen Produkte von Aldi konsumiert werden. Das hier Videospiele als Feinbild und nicht Erziehungsprobleme herhalten müssen, ist allerdings fragwürdig und spricht nicht für einen aufgeklärten Umgang mit Videospielkultur. Es spricht auch nicht für den Umgang der Eltern gegenüber ihren Kindern und die damit verbundene Erziehung. Kleiner Ratschlag: Wie wäre es denn, statt eines Takedowns, sich mit den Kindern zu unterhalten.

Das Spiel aus dem Trailer ist übrigens Apex Legends, ein Spiel, das in Großbritannien ab 16 und in Deutschland ab 18 Jahren freigegeben ist. Vielleicht sollte die Familie aus dem Trailer erst darüber sprechen, warum das so ist und dann über das Ausbleiben des Familien-Essens.

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Vielleicht gehört einer dieser Streamer auch zu den Profi-Spielern, die bald Kinder jagen:

Was denkst du über die „Teatime-Takedown“-Kampagne von Aldi UK? Werbe-Aktion und Undurchführbarkeit beiseite: Wird hier ein ernst zunehmendes Problem verschoben, das eigentliche in der Verantwortung der Eltern liegt?

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