Deshalb ziehen Videospielhelden nie ihre Klamotten aus
Hast du dich schon mal gefragt, warum die Charaktere in Videospielen so gut wie nie ihre Kleidung ausziehen? Die Antwort darauf ist ebenso simpel wie einleuchtend.
Moderne Grafik-Engines sind mittlerweile dazu in der Lage, ziemlich realistische Szenen auf die Bildschirme zu zaubern. Das reicht von verblüffend echt wirkenden Gesichtsanimationen bis zu authentischen Licht- und Schatteneffekten. Doch es gibt da noch eine Sache, vor der sich selbst die ganz großen Studios noch immer etwas scheuen: der sichtbare Wechsel von Kleidung der Videospiel-Charaktere.
Wie aus einem Bericht des Magazins Kotaku hervorgeht, hat das einen relativ simplen Grund. Laut dem Game Designer Tom Francis stehe schlicht und einfach noch nicht die passende Technik zur Verfügung, um einen dermaßen komplexen Prozess korrekt und in möglichst ansprechender Form simulieren zu können.
„Rein physikalisch gesehen ist es sehr hart, schlaffe Dinge zu simulieren, die sich glatt an komplexe Formen anschmiegen. Es per Hand zu animieren wäre nicht sonderlich zeiteffizient. Letztendlich ist es auch nicht wichtig genug. Das Ausziehen von Kleidung war bisher kein großer Teil eines AAA-Spiels, so dass es nicht die Entwicklungszeit wert war, um das Problem gut zu lösen.“
Aus diesem Grund verzichten die meisten Entwickler entweder ganz auf entsprechende Szenen oder greifen zu Tricks wie den Wechsel von Kameraperspektiven oder den Einsatz von transparenten Texturen. Besonders hervorgehoben hat sich auf diesem Gebiet übrigens das Studio Naughty Dog. Dessen Mitarbeiter Hans Godard hatte für einige Szenen in Uncharted 4 auf die Hilfe von sogenannten BlendShapes und maschinellen Lernen zurückgegriffen.
Das hier sind alle bisher veröffentlichten Episode von Uncharted.
Das Ergebnis konnte sich jedenfalls sehen lassen, auch wenn es natürlich noch immer keine echte Simulation des Kleidungswechsels darstellte. Bis das in Computer- und Videospielen richtig funktioniert, musst du dich wohl noch einige Zeit gedulden.