Die drei Musketiere
Was hat das 3D-Effektegewitter „Resident Evil Afterlife“ mit klassischer Literatur zu tun? Nichts? Paul W.S. Anderson belehrt uns eines Besseren, gönnt der „Resident Evil“-Filmreihe eine Verschnaufpause und versucht sich dieses Mal an „Die drei Musketiere“. Selbstverständlich mit Ehefrau und Schauspielerin Milla Jovovich, reichlich Zeitlupen und natürlich in 3D.
Der heißblütige D’Artagnan (Logan Lerman) verbündet sich mit den drei Musketieren Athos (Matthew MacFadyen), Porthos (Ray Stevensen) und Aramis (Luke Evans) um den bösen Kardinal Richelieu (Christoph Waltz) davon abzuhalten, ganz Frankreich in den Krieg zu stürzen. Das Unterfangen stellt sich schnell als schwieriger heraus als zunächst geplant, denn auch der Duke von Buckingham (Orlando Bloom) und die mysteriöse Milady de Winter (Milla Jovovich) stellen sich dem Gespann in den Weg.
Eine klassische Abarbeitung des historischen Stoffs sollte man mit dieser Besetzung und vor allen Dingen mit Paul W.S. Anderson hinter der Kamera nicht erwarten. Was Andersons Filmografie verspricht, kann der erste Trailer einlösen: „Die drei Musketiere“ scheint am ehesten mit „Matrix Revolutions“ im 17. Jahrhundert zu beschreiben sein. Christoph Waltz ist aus Hollywood nicht mehr wegzudenken und darf als fieser Kardinal mal wieder seine Talente als Bösewicht unter Beweis stellen, während Milla Jovovich wohl in erster Linie in Zeitlupe durch die Lüfte springen darf.
„Resident Medieval“? Jaaa, warum nicht. Und Til Schweiger ist ja auch noch dabei. Ganz so wie Alexandre Dumas das gewollt hätte. Mal sehen, ob sich Paul W.S. Anderson auch eine Szene traut, in der einer der Musketiere ein Buch in Brand steckt und es mit den Worten „fuck, was ein geiler Klassiker!“ ins Publikum schmeißt.
Ob „Die drei Musketiere“ vielleicht doch mehr werden wird als eine simple Effektorgie und es tatsächlich schafft, eine mitreissende Geschichte zu erzählen, erfahren wir am 1. September 2011.