Game of Thrones Staffel 5 Recap: Review zu Folge 6

Die sechste Folge von „Game of Thrones“-Staffel 5 mit dem Titel „Unbowed, Unbent, Unbroken“ sorgte mit ihrem Ende für einen Aufschrei bei den Zuschauern. Was dort geschah und womit die Folge noch so aufwarten konnte, erfahrt ihr bei uns.
Game of Thrones Staffel 5, Folge 6 Review
Inzwischen dürfte jeder Zuschauer begriffen haben, dass die Dinge für die meisten Personenkonstellationen in der fünften Staffel von „Game of Thrones“ nicht gut stehen. Da bietet der Handlungsstrang um Arya (Maisie Williams), der in „Unbowed, Unbent, Unbroken“ fortgesetzt wird, fast schon eine Erleichterung, wenn Arya weiterhin damit beschäftigt ist, die Leichen im House of Black and White zu säubern. Doch ihre Neugier, wie auch unsere, wird geschürt, fragen wir uns doch, was wohl hinter der nächsten Tür wartet. Was geschieht mit den gesäuberten Leichen?
Das sollten wir in dieser Folge 6 endlich erfahren, zeigt sich Arya gegenüber Jaqen H'ghar (Tom Wlaschiha) nach einigen Fehlschlägen (im wahrsten Sinne des Wortes) doch für würdig, das Geheimnis zu erfahren. Und so geht es in die Gewölbe des Hauses, wo sich ein gigantisches und beeindruckendes Repertoire an Gesichtern verbirgt – jene Gesichter, die den Faceless Men später als Tarnung dienen. Arya zeigt sich wenig beeindruckt und stellt sogleich mit einer Handbewegung die Frage nach der eigenen, neuen Identität. Ich glaube, wir dürfen bald erfahren, wie sich Arya als „Gesichtswandlerin“ so machen wird.
Doch dann war es das auch schon wieder mit der Ruhe in „Game of Thrones“-Staffel 5. Tyrion (Peter Dinklage) und Jorah (Iain Glen), die in „Kill the Boy“ den Stone Men begegneten, geraten quasi vom Regen in die Traufe, als sie einer Gruppe Sklavenhändler begegnen, die Jorah verkaufen und Tyrion umgehend töten wollen. Doch der Lannister-Sohn kann einmal mehr seine silberne Zunge geschickt einsetzen und sich dem eigentlichen Ziel seiner Reise – Meereen, wo Daenerys (Emilia Clarke) herrscht – näherbringen, als er das Kampfgeschick Ser Jorahs anpreist und dieser den Wink mit dem Zaunpfahl versteht. Wieder einmal ist einer der besten Charaktere aus „Game of Thrones“ dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen. Mal sehen, wie lange ihm das noch gelingt.
Unbowed, Unbent, Unbroken

Es ist das Motto der Martells, welches die Sand-Snakes, die Bastard-Töchter des jüngst getöteten Oberyn (Pedro Pascal), ihrer Mutter Ellaria Sand (Indira Varma) da vorbeten, ehe sie sich auf ihre Mission begeben. Ihr Ziel: Lannister-Tochter Myrcella (Nell Tiger Free), die ein romantisches Techtelmechtel mit ihrem zukünftigen Ehegatten Trystane (Toby Sebastian) unterhält. Als wäre das nicht schon spannend genug, tauchen zur selben Zeit auch Bronn (Jerome Flynn) und Jaime (Nikolaj Coster-Waldau) in Water Gardens auf und versuchen, Myrcella zurück nach King's Landing zu bringen. Es kommt, wie es kommen muss: Die Sand-Snakes in Aktion gegen Bronn und Jaime.
Man rechnet eigentlich jede Sekunde mit einem Toten, die Frage ist nur, auf welcher Seite. Doch die rechte Hand von Prinz Doran (Alexander Siddig), Areo Hotah (Deobia Oparei), schreitet mit den königlichen Truppen ein und lässt alle Beteiligten festnehmen. Leider erst kurz nachdem die Sandschlange Tyene (Rosabell Laurenti Sellers) Bronn mit ihrem Dolch erwischt hat. Zwar trägt der nur einen Kratzer davon, doch es ist in der Tat zu befürchten, dass dieser Dolch, wie auch damals Oberyns Speer, mit Gift getränkt war. Das Ableben von Bronn wäre, wenn es denn so kommt, ein absolut trauriges, hat er doch auch in dieser Folge durch seine Sprüche für Erheiterung in dieser dramatischen Situation gesorgt. Hoffen wir mal das Beste!
Derweil in King's Landing…
Das Pulverfass King's Landing kocht weiter und der Kampf Tyrell gegen Lannister in „Game of Thrones“-Staffel 5 geht in die nächste Runde – und wie! Doch vorab erhält der großartige Petyr Baelish (Aidan Gillen) seinen großen Auftritt, als er wieder einmal seine Künste als DER Puppenspieler in Westeros unter Beweis stellt. Geschickt weiß er Queen Mum Cersei (Lena Headey) zu manipulieren. Er offenbart ihr, Sansa Stark (Sophie Turner) in Winterfell in Obhut der Boltons gefunden zu haben und lenkt damit Cerseis Wut auf die Boltons. Dadurch erhält er den Auftrag, nach dem wohl bald stattfindenden Kampf zwischen Stannis Baratheon (Stephen Dillane) und den Boltons, aufzuräumen, den übriggebliebenen Sieger zu vertreiben und selbst Warden of the North zu werden. Cersei sieht gar nicht erst, welche Bedrohung Littlefinger eigentlich schon darstellt.

Aber wie könnte sie auch, sitzt ihr doch ein nicht minder gefährlicher Feind direkt gegenüber: Olenna Tyrell (Diana Rigg) wurde aufgrund der Inhaftierung ihres Enkels Loras (Finn Jones) nach King's Landing gerufen und erwartet von Cersei die sofortige Klärung der Angelegenheit. Sie gibt in ihrem wunderbaren Schauspiel dabei noch die eher gelassene Grande Dame, doch in ihr brodelt es. Das wird noch mehr angeheizt, als es gar zur Festnahme von Queen Margaery (Natalie Dormer) kommt, die den High Sparrow (Jonathan Pryce) über die Aktivität ihres Bruders angelogen hat. Mit einem Ausrufezeichen heißt es auf einmal: 2:1 für Cersei. Doch die Rache der Tyrells dürfte nicht lange auf sich warten lassen, vor allem jetzt nicht, wo Olenna Tyrell vor Ort ist.
Und schon wieder eine Hochzeit
Hochzeiten sind für alle Zuschauer negativ konnotiert. Da macht auch „Game of Thrones“-Staffel 5 keine Ausnahme, als es zur Heirat von Ramsay Bolton (Iwan Rheon) und Sansa Stark kommt. Behauptete sich die Stark-Tochter gegenüber der Ramsay-Geliebten Myranda (Charlotte Hope) zuvor selbst nackt noch wacker, ist sie gegen die Grausamkeit des Ramsay Boltons einfach machtlos. Es kommt zu einer makabren und abscheulichen Szene, die lediglich durch die Augen von Theon (Alfie Allen) bebildert wird. Ramsay nimmt sich sein Recht der Hochzeitsnacht und vergewaltigt die fassungslose Sansa. Theon wird gezwungen, zuzuschauen. Dabei können wir nur hoffen, dass er es nun endlich wagt, sich gegen seinen Peiniger aufzulehnen.
Fazit
Die sechste Folge von „Game of Thrones“-Staffel 5 endet mit einer Grausamkeit, die zwar lediglich auf der Tonspur zu vernehmen ist, sich dafür aber ausreichend in den Gedanken der Zuschauer einnistet. „Game of Thrones“ provoziert einmal mehr. Das mag nicht jeder gutheißen.