Nach der erfolgreichen Beta ist Battlefield 6 nun endlich da. Doch kann der Shooter dem Hype gerecht werden? Wir verraten euch in unserem Test, wie gut Battlefield 6 auf der PS5 Pro wirklich ist.
Fazit zu Battlefield 6
Die Singleplayer-Kampagne von Battlefield 6 bietet zwar solide Action und vermittelt das typische Battlefield-Gefühl aus kontrolliertem Chaos, Teamarbeit und Zerstörung, bleibt aber inhaltlich sehr kurz und vorhersehbar.
Die Story um das bröckelnde NATO-Bündnis und den privaten Militärkonzern Pax Armata wirkt mehr wie ein Aufhänger, um euch in den Multiplayer einzuführen, als eine eigenständige, packende Erzählung. Positiv fällt auf, dass sich die KI-Teammitglieder sinnvoll einsetzen lassen und die Missionen abwechslungsreich gestaltet sind. Allerdings leidet die Immersion unter technischen Problemen und einer schwachen deutschen Synchronisation.
Es ist zwar die beste Kampagne seit den Bad-Company-Tagen, leidet aber unter Bugs und dem Gefühl, dass das gewisse Etwas fehlt.
Der Multiplayer ist und bleibt das Herzstück von Battlefield 6. Er fängt das klassische Battlefield-Erlebnis überzeugend ein, erweitert es aber auch durch moderne Neuerungen. Alte und neue Mechaniken greifen stimmig ineinander, besonders das neue Ziehen und Wiederbeleben wirkt dabei wie ein echter Gamechanger.
Die freie Waffenwahl dürfte für Diskussionen sorgen. Sie kann die Rollen verwässern, aber bei teamorientiertem Spiel entfaltet sich trotzdem die gewohnte Dynamik. Waffenhandling, Movement und Anpassungen der Loadouts sind gelungen und fördern taktisches Vorgehen statt reines „Run and Gun“.
Kritikpunkte sind weiterhin die schlechte Sichtbarkeit der Gegner und die schnelle Markierung durch den roten Diamanten, die Rauch und taktische Positionierung obsolet machen. Technisch lief das Geschehen online stabil, doch erst der Launch wird zeigen, ob die Server dem Ansturm gewachsen sind.
Unterm Strich liefert Battlefield 6 einen Multiplayer, der Fans zu weiten Teilen begeistern dürfte.
- Kampagne bietet abwechslungsreiche Action
- Multiplayer bleibt das Herzstück und bietet eine große Vielfalt
- Waffengefühl bleibt realistisch und „Run and Gun“ wird bestraft
- Ziehen und Wiederbeleben ist ein echter Gamechanger
- Kurze Kampagne, der das gewisse Etwas fehlt
- Technische Probleme, die das Spiel zwar nicht brechen, aber mitunter nerven
- Sichtbarkeitsproblem im Multiplayer bleibt bestehen
Story unterhält, reißt aber nicht mit
Battlefield 6 hat auch eine Kampagne, mit circa fünf Stunden Spielzeit jedoch nur eine sehr kurze.
Die Geschichte startet im Jahr 2027 und die NATO ist instabil. Das einstige Sicherheitsfundament des Westens zeigt tiefe Risse auf. Immer mehr Länder stellen ihre Mitgliedschaft infrage und einige von ihnen ziehen sich sogar zurück. Das zurückgebliebene Bündnis ist keine Einheit mehr und die Welt somit unsicherer als zuvor.
Mitten in dieser geopolitischen Unsicherheit tritt ein neuer Akteur hervor: Pax Armata. Der private Militärkonzern verfügt über reichlich Kapital, modernste Technologie und keinerlei Scheu, Grenzen zu überschreiten, die für viele tabu sind. Dadurch gelingt es Pax Armata, das entstandene Machtvakuum zu füllen.
Pax Armatas Einfluss breitet sich wie ein Lauffeuer aus, da sich Länder darauf berufen, um Schutz zu erhalten. Dabei läuft aber nicht alles koscher und einigen wird klar, dass Pax Armata eigentlich ein ganz anderes Ziel verfolgt.
Ihr spielt als Teil des Squads Dagger 13, einer elite US-Marine-Einheit. Der Großteil der Geschichte spielt in Flashback-Missionen, die während eines Verhörs als Rückblick dienen, um die Geschichte Stück für Stück zusammenzureimen.

Es ist eine unterhaltsame Story, aber nichts, was ein Egoshooter-Fan bereits erlebt hat. Die Handlung und der Betrug sieht jeder erfahrene Spieler bereits kilometerweit entfernt kommen. Nichtsdestotrotz kann sich die Action sehen lassen. Innerhalb der Kapitel wird die Geschichte nicht nur von den Ereignissen, sondern auch von den einzelnen Teammitgliedern vorangetrieben.
Eine kurze Achterbahnfahrt, der das gewisse Etwas fehlt
In der Kampagne spielt ihr die unterschiedlichen Mitglieder des Squads, um die Besonderheiten der Klassen zu erleben. Hierbei agiert ihr in einem Team und könnt euren KI-Mates Anweisungen geben. So kann euer Späher (Aufklärung) beispielsweise Gegner markieren. Die computergesteuerten Mitglieder sind hierbei sogar wirklich zu gebrauchen. Damit ihr sie aber nicht zu stark ausnutzt, unterliegen sie einem Cooldown. Taktisch ist es natürlich nicht tiefgehend, aber es verleiht euch das Gefühl, dass ihr in einem Team zusammenarbeitet.
Die Action kann sich absolut sehen lassen und verbindet alle typischen Battlefield-Merkmale: Kontrolliertes Chaos, Gebäudezerstörung, im Squad zusammenarbeiten und die jeweilige Rolle erfüllen, für die die Klasse ausgelegt ist. Sie kombiniert also all das, was den Multiplayer so besonders macht.
Gleichzeitig wurde ich das Gefühl nie los, dass die Kampagne einzig und allein eine Einführung in den Multiplayer ist. Die Achterbahnfahrt ist rasant, mit toller Action, aber gleichzeitig wartet ihr konstant auf den letzten großen Looping oder Drop, der die Fahrt zu etwas Besonderem macht. Singleplayer-Fans sind wahrscheinlich etwas enttäuscht von dem Ganzen, da jeder merkt, dass die Kampagne eher ein Gimmick ist und euch an den Multiplayer heranführen soll.

Zudem gab es bei uns ein paar technische Probleme. Entweder wurden Missionen gar nicht erst gestartet oder die Ladezeiten zu Beginn eines Kapitels waren extrem lang. Außerdem kam es manchmal vor, dass die Gegner und Teammitglieder nicht mehr auf dem Boden, sondern in der Luft saßen. Dass wir dann noch zusätzlich manchmal einfach unterhalb der Map waren, trug seinen Teil auch noch zu der Gesamterfahrung bei.
Die technischen Probleme sind nicht so gravierend, dass die Kampagne unspielbar wäre. Es reißt aber natürlich aus der Immersion und nervt, wenn das Spiel neu gestartet werden muss, nur um die Mission erneut laden zu können.
Kleiner Tipp: Spielt die Story am besten mit englischer Sprachausgabe, denn die deutsche Synchronisation ist leider nur mittelmäßig. Die ist oft sehr steif und wirkt unnatürlich.

Multiplayer ist das Herzstück des Spiels
Eins bleibt bestehen und ist wahrscheinlich für viele klar: Der Multiplayer ist das Herzstück von Battlefield, das ist auch bei BF6 so. Mit neun Maps und acht Modi werden euch Schlachten von klein und mittel bis groß angelegten Schauplätzen geboten. Mittlere und große Schlachten enthalten die Fahrzeuge, wofür viele Fans den Shooter lieben. Kleine Karten werden nur mit Infanterie gespielt, also ohne Fahrzeuge.
Die Karten und auch die Zerstörung sind je nach Modus und Größe der Schlacht anders und dem jeweiligen Modus angepasst. Zudem fällt ein und dieselbe Map ebenfalls je nach Modus etwas anders aus. Daher gibt es unterm Strich also eigentlich sind es mehr als neun Maps.

Aus vier Klassen (Sturm, Pionier, Versorgung, Aufklärung), mit jeweils zwei Trainingspfaden, könnt ihr wählen. Das große Streitthema für viele Fans ist, dass es keine klassengesperrten Waffen mehr gibt. Also jede Klasse kann aus allen Waffen wählen, es besteht keine Restriktion mehr. Je nachdem, in welchem Lager ihr euch befindet, werdet ihr eure Meinung so oder so dazu haben. Egal, was ich hier schreibe.
Die klaren Rollen der Klassen könnten dadurch verschwimmen. Allerdings nur, wenn sich die Spieler nicht an ihre Rolle halten. Wenn sie es tun, wird es niemandem sauer aufstoßen. Wie die Spielerschaft sich ab Launch verhält, wird sich jedoch erst noch zeigen.
Waffengefühl und Shooter-Mechaniken sollten jeden erfreuen
Battlefield 6 ist mehr Battlefield, im besten Sinne. Es ist zwar nicht ganz ein "blast from the past", allerdings vereint es alte und neue Mechaniken gekonnt, sodass Battlefield-Spielern das Herz aufgeht.
Das Objective, im Team Squad zusammenzuspielen und seiner Rolle entsprechend zu agieren, ist weitaus wichtiger, als allein viele Kills zu machen.
Das beispielsweise neue Ziehen und Reviven ist so gut implementiert, dass ich mich frage, warum es jetzt erst in einem Shooter vorkommt. Es fühlt sich so an, als ob es schon ewig geben und funktionieren würde. Das Feature erweist sich als echter Gamechanger.
Das Waffengefühl ist sehr gut und realistischer als beispielsweise bei Call of Duty. Ebenso wurde das Movement und das Schießen seit der Beta etwas verändert. Run and Gun führt zu weniger Kill-Erfolgen und gezielte Burst-Schüsse sind ab mittlerer Distanz weitaus präziser als Dauerfeuer. Springen, Rutschen und Dodgen wurde somit etwas generft und Battlefield 6 spielt sich mehr wie, nun ja, Battlefield eben.
Wie ihr die Waffen ausstatten und anpassen könnt, ist weiterhin gut gelungen. Bei der Ausstattung eurer Waffen könnt ihr 100 Punkte ausgeben, wobei jeder Aufsatz unterschiedlich viele Points kostet. Hierdurch wird das Experimentieren und Testen von Loadouts gefördert. Sicherlich wird sich nach Release eine Meta herausstellen, aber neue Waffen auszuprobieren und anzupassen macht stets Spaß.

Sichtbarkeit der Gegner bleibt weiterhin ein Problem
Die Sichtbarkeit der Gegner bleibt jedoch weiterhin ein kleines Problem. Feinde heben sich oft nicht gut von der Umgebung ab, sodass das Sehen etwas schwerfällt. Das stört in meinen Augen allerdings nicht so stark wie die Korrektur, die die Entwickler dahingehend vorgenommen haben.
Es reicht ein kurzes Sehen und Aimen auf den Feind aus, damit über den Gegner ein roter Diamant angezeigt wird. Hierdurch ist es eigentlich egal, wie gut ihr den Feind seht, denn des Öfteren schießt ihr einfach nur auf die Fläche, die unter dem Diamanten ist. Er taucht zwar nicht so aggressiv auf wie in der Beta, allerdings weiterhin zu schnell. Bleibt zu hoffen, dass es nach Launch weiterhin reduziert wird, damit beispielsweise Rauchgranaten auch ihren Zweck erfüllen können.
Während unserer Testzeit liefen die Server einwandfrei. Aber da nicht ansatzweise dieselbe Spielerzahl wie ab Launch vertreten war, bleibt abzuwarten, ob die Server dem Ansturm standhalten. Die wahre Prüfung steht erst noch bevor.
Eine kurze Information zu Portal: Portal-Modus? Den konnten leider vor Release noch nicht nutzen und testen. Darum können wir euch nicht verraten, wie es mit den anpassbaren Spielerlebnissen aus der Community aussieht. Ab Release sollen die Spieler jedoch Zugang zu haben. Wie gut alles laufen und funktionieren wird, bleibt also abzuwarten.


