Die ersten Tamagotchis lösten in den 90ern einen weltweiten Hype aus. Doch wann begann die Geschichte der digitalen Begleiter?
Wann kam das erste Tamagotchi auf den Markt?
Tamagotchis gelten als Vorreiter digitaler Haustiere. Kleine, eiförmige Computer, in denen virtuelle Wesen gepflegt, gefüttert und geliebt werden wollen.
Die Geschichte beginnt im Japan der 1990er-Jahre und entwickelte sich schnell zu einem globalen Phänomen, das nicht nur Spielzeuge, sondern auch Fernsehserien und neue Gerätegenerationen hervorbrachte.
Der Hype beginnt 1996 in Japan
Das erste Tamagotchi erschien am 23. November 1996 in Japan und wurde vom japanischen Spielzeughersteller Bandai in Zusammenarbeit mit der Designerin Aki Maita entwickelt.
Das winzige Gerät in Ei-Form sprach vor allem Kinder und Jugendliche an, die sich um ihr digitales Wesen kümmern mussten. Bereits 1997 sorgte das Tamagotchi auch in den USA und Europa für ausverkaufte Regale.
Heutzutage haben wir anstelle von Tamagotchis Smartphones in der Tasche. In unserem Video zeigen wir, welche App die Handysucht brechen kann:
Mehr als nur Spielzeug: Tamagotchi in Serien und TV
Nicht nur als Spielzeug war das Tamagotchi ein Hit – auch im Fernsehen bekam das digitale Haustier eine eigene Bühne. Serien, Filme und Web-Animes erweiterten das Universum und machten die Figuren außerhalb des Displays bekannt.
- Fernsehserie und Kurzfilm (1997): Die erste Serie hieß „Entdeckung im Fernsehen!! Die Tamagotchi“ und lief von 1997 bis 1998 im japanischen Fernsehen. Im selben Jahr wurde außerdem der Kurzfilm „Die wahre Geschichte der Tamagotchi“ gezeigt.
- Kult-Serie und Kinofilm (2007-2008): 2007 kehrte Tamagotchi auf die Bildschirme zurück mit der neuen Serie „Saikō! Tamagotchi“ sowie dem Kinofilm „Auftritt im Kino! Tamagotchi-Herzklopfen! Ein vermisstes Weltraumkind-Tamagotchi!?“. 2008 folgte das Sequel „Der Film! Tamagotchi: Die glücklichste Geschichte des Weltraums!?“.
- Langzeitserie und Fortsetzungen (2009-2015): Ab 2009 lief auf TV Tokyo die Serie „Tamagotchi!“ mit insgesamt 143 Folgen. Daran schlossen sich mehrere Fortsetzungen an.
Tamagotchis heute: Neue Features, alter Charme
Nach dem ersten Hype Ende der 90er-Jahre wurde es still um das digitale Ei. Doch 2004 startete Bandai eine neue Erfolgswelle. Mit vernetzten Geräten, neuen Spielfunktionen und Farbdisplays entwickelte sich das Tamagotchi technisch rasant weiter. Das sind die wichtigsten Nachfolger:
- Tamagotchi Plus (Japan, 2004): Nach fast acht Jahren Pause erschien am 26. Februar 2004 das „Tamagotchi Plus“ in Japan. Die ersten 600 Online-Exemplare waren in Minuten vergriffen. Der offizielle Start im April wurde mit bis zu 100.000 Verkäufen pro Woche zum Mega-Erfolg.
- Tamagotchi Connexion V1 (Europa, 2004): Im gleichen Jahr kam die europäische Version auf den Markt. In Deutschland hieß sie „Connexion V1“. Neu war, dass sich Tamagotchis verbinden, Geschenke austauschen, heiraten und Nachwuchs bekommen konnten. Die Generationenfolge wurde erstmals mitgezählt.
- Connexion V2 bis V4+ (2005-2007): Zwischen 2005 und 2007 erschienen mehrere neue Versionen mit erweiterten Funktionen: Neue Spiele, Charaktere, Items und ein virtueller Laden.
- Tamagotchi Familitchi (2008): Mit der Version 5 wurde das Prinzip der „Familie“ eingeführt. Mehrere Tamagotchi-Charaktere lebten nun gemeinsam im Gerät und agierten miteinander.
- Tamagotchi ID & P’s (2009-2012): In Japan erschienen mit ID (2009) und P’s (2012) die ersten Geräte mit Farbdisplay und Infrarotschnittstelle für Handys. Damit wurden die Möglichkeiten zur Interaktion nochmal erweitert.
- Tamagotchi Friends (2014): In Europa und den USA erschien 2014 eine neue Generation mit modernerem Look und neuen sozialen Funktionen. Unter anderem konnten Tamagotchis „bumpen“, also durch Berührung interagieren.
- Tamagotchi Uni (2023): Der bisher modernste Ableger erschien 2023. Mit Farbdisplay, simultanen Spielfunktionen und WLAN-Anbindung hebt sich das „Uni“ deutlich von seinen Vorgängern ab. Es verbindet Retro-Charme mit heutiger Technik.

