Die Karte ist euer wichtigstes Tool in Elden Ring: Nightreign. Immerhin entscheidet eine optimale Route oft über Sieg und Niederlage. Aber was passiert, wenn ihr komplett auf die Map verzichtet? Ich habe den Selbstversuch gewagt!
Inhalt des Videos
Falls ihr nicht wisst, wie Nightreign funktioniert, empfehle ich euch unser Testvideo zum Spiel. Ansonsten hier eine kurze Zusammenfassung:
Im Dreier-Team landet ihr auf einer zufällig zusammengewürfelten Karte und habt dort zwei Tage, um euch auf den finalen Boss vorzubereiten. Dabei verkleinert sich jeden Tag der Bereich zweimal, wie in einem Battle Royale. Und um zu planen, wie ihr während der Tage vorgeht, benutzt ihr die Karte, die alle wichtigen Orte anzeigt.
Und genau das ist auch die Challenge: Keiner öffnet die Karte. Ja, das bedeutet auch keine Pings, außer direkt auf dem Boden. Und das wird nicht die einzige Herausforderung bleiben.
Um uns den Spaß extra schwer zu machen, habe ich mich mit meinem Team auch direkt an die damals neue Version des gähnenden Schlunds gewagt, ohne ihn vorher auch nur einmal gesehen zu haben. Nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte, aber seht selbst.
Hochmotiviert sind wir also nach Limveld gestartet und haben uns immer wieder daran erinnert, auf keinen Fall die Karte zu öffnen. Diese Erinnerung brauchte es auch, weil mit meinen 150 Stunden im Spiel ist das inzwischen ein Reflex.
Aber auch ohne Map war sofort zu sehen: Die Karte hat einen Krater. Der Plan für Tag 2 stand also fest. Glücklicherweise ist die verschobene Erde abgesehen vom Wald ja immer gleich aufgebaut.
Aber erstmal müssen wir überhaupt Tag 2 erreichen! Also direkt rein ins erste Camp und Level 2 erreicht. Und siehe da, in der Ferne zeigt sich schon eine Kathedrale.
Und hier haben wir schon einen Vorteil der No-Map-Runs entdeckt: Es fühlt sich wieder mehr nach Elden Ring an. Ihr könnt euch viel mehr von eurer Neugier und Erkundungsfreude leiten lassen. Und das Spiel hält einige Überraschungen für euch bereit. Wie diese Kapelle, die netterweise direkt neben der Kathedrale stand.
Und was uns in der Kathedrale erwartet, wusste auch keiner. Sind es Feuermönche, Tröten-Orakel oder doch ein Golem? Mit Karte leicht herauszufinden, ohne mussten wir erstmal zur Kathedrale laufen und nachsehen.
Steinschwertschlüssel gelootet, Boss besiegt und weiter. Zum Glück sind die Siegelgefängnisse immer am selben Ort und auch zum Glück war eins direkt hinter der Kathedrale. Wobei... Glück würde ich das nicht nennen, weil dort ein Baumgeist mit Geschwüren wartete, der es sofort auf mich abgesehen hatte.
Während wir uns wirklich gut gegen diesen brennbaren Phallus geschlagen haben, fiel ein weiteres Problem auf: Die Nacht. An sich natürlich kein Problem, aber ohne Karte hatten wir keine Ahnung, wo sie endet und wann der Nachtregen uns erreicht. Immerhin kann man auf dem Kompass die Richtung sehen. Und hätte dieses Stück Holz mit Koordinationsschwierigkeiten uns nicht unglücklich getroffen, wäre auch alles gut gegangen.
Nun gut, dann eben auf in Richtung der Zone.
Meine Mates waren leider nicht ganz so vertraut mit Limveld und sind mitten im Krater gelandet. Ab diesem Zeitpunkt war auch schon zu merken, dass sie die Hoffnung aufgegeben hatten. Wir haben es trotzdem noch mit Level 5 zu Lady „Ihr seid jetzt überladen“ (Freja) und immerhin mit Level 11 zu Mr. „Nahkampf hat Pech gehabt“ (Ancient Dragon) geschafft. Und das Spiel hat uns sogar aus Mitleid noch einen Ritter mit seinem Haustier geschenkt.
Mit Level 12 standen wir also zum ersten Mal dem neuen Adel gegenüber. Eat the rich! Allerdings wurden wir eher von ihm gegessen.
Okay, ohne Map direkt einen neuen Boss anzugehen, war vielleicht keine gute Idee. Zeit, zu üben! Währenddessen könnt ihr mir ja sagen, welche Challenges euch noch so für Nightreign einfallen.
Okay, mit einer 3er-Win-Streak sollte meine Gräfin inzwischen ganz gut mit dem Adel klarkommen. (Die Ironie dieses Satzes ignorieren wir mal.) Zeit für einen Solo-Run ohne Karte! Der es nicht mal bis zum Nachtfürsten geschafft hat.
Okay, Gräfin ist vielleicht nicht die beste Wahl für einen Solo-Versuch. Vor allem wegen meines Builds. Ich bekomme FP durch mehr Stäbe im Inventar und wenn ich Türme öffne. Ohne zu sehen, wo die Türme sind und ohne Festungen mit Zauberstab-Ständern wird meine Bloodborne-Feuerhüterin etwas leiden.
Außerdem ist mir in dem Run eins aufgefallen: Ohne Karte sind Minen tödlich. Ich hatte als die Nacht anbrach keine Ahnung, welcher Ausgang der richtige war und bin darum im Inneren gestorben.
Abgesehen davon funktioniert das mit den Points of Interest aber ganz gut. Gerade Magiertürme und Kathedralen sind meterweit zu sehen. Und selbst Kirchen ließen sich sehr gut identifizieren. Voraussetzung ist natürlich, dass nichts die Sicht versperrt.
Außerdem hab ich eine neue Liebe für die Geistervögel gewonnen. Nein, nicht die Todesriten-Vögel! Bleibt mir weg mit denen! Ich meine natürlich die Vögel, die an Geisterbäumen beschworen werden, um uns über die Karte zu tragen. Vorteil: Im Flug komm ich gut voran und kann mir auch noch einen Überblick verschaffen.
Naja, geholfen hat’s nicht. Ich glaube, ich muss erstmal normale Solo-Runs üben. Ich hab auch einfach mehr Spaß an den Koop-Runden, für die das Spiel auch designt ist. Also wieder zwei Mates geschnappt und direkt einen Erfolg eingefahren.
Okay, das ging schnell! Aber der Run lief auch super smooth. Direkt bei einem Siegelgefängnis mit einem Götterskalpen-Roller (Adliger der Götterskalpe), einem Turm und einer Festung zu landen ist gerade für meinen Build ein Traum-Start. Und hätte uns der Todesriten-Vogel nicht aufgehalten, wären wir auch mit dem Drachen auf dem Weg zum Boss schneller fertig geworden und hätten nicht durch den Regen laufen müssen.
So langsam hatte ich auch das Gefühl für die Position der Zone gewonnen. Das Symbol im Kompass zeigt nämlich nicht zur Grenze, sondern zum Zentrum. Wenn das also wild herumspringt, sind wir wahrscheinlich sicher.
Und weil wir die Stadt hatten, war auch klar, wie Tag 2 aussehen wird. Auf zur Stadt! Troll, Assassine und Astel fielen und mit einem Revive im Gepäck und angenehmem Level 13 hieß es „Tod dem alten Drachen“.
Und dank genug Übung war Adel auch kein Problem. Also fast. Wenn wir nicht dank der Stadt wiederbelebt worden wären, wären wir gescheitert.
Gut, das kann auch Glück gewesen sein. Dass unser nächster Run genau den selben Map-Seed hatte, war nur noch mehr von Vorteil. Das war tatsächlich das erste Mal, dass mir das sofort aufgefallen ist. Ohne Map erlebt und merkt man sich die Welt nochmal intensiver, wie es scheint.
Zeit also, die Herausforderung hochzuschrauben: Warum nur auf die Karte verzichten und nicht auch noch auf das Wissen, welcher Boss warten wird? Und das Ganze mit einem zufälligen Charakter?
Nun, was soll ich sagen: Das war tatsächlich unser bester Run. Keine Stadt, komplett neuer Karten-Seed, kein Ahnung, welcher Boss kommt und außerdem waren wir mit zwei Charakteren unterwegs, die wir kaum gewohnt waren. Und trotzdem sind wir mit allen 7 Flaschen und Level 15 beim Boss gelandet. Der wieder Adel war!
Gut, dass ich recht früh einen Runentalisman bekommen habe, wir in aller Ruhe die Festung in der Mitte machen konnten und eine Kirche direkt neben dem ersten Boss stand, hat natürlich auch geholfen.
Trotzdem war uns nach dem Run klar: Nightreign No-Map macht echt Spaß. Es ist ein bisschen stressiger und Kommunikation wird nochmal wichtiger, aber das Gefühl nach einem erfolgreichen Run ist dementsprechend noch viel krasser. Und wenn ihr mit den Bossen vertraut seid, ist es auch keine riesige Herausforderung.
Mein Team ist jetzt definitiv angefixt und wir haben schon überlegt, welche Challenges wir uns als nächstes vornehmen. Level 1? Nur Beschwörungen? Block Only? Kill what you see? Abonniert uns auf YouTube, dann verpasst ihr das nicht.