Ihr könnt von CoD halten, was ihr wollt – aber die letzte Kampagne wischt mit der von BF6 gnadenlos den Boden auf.
Ein Kommentar von Robert Kohlick
Belanglos, uninspiriert, austauschbar – das sind die drei Worte, mit denen ich die Einzelspieler-Kampagne von BF6 (Test) zusammenfassen würde. Dem direkten Rivalen Call of Duty kann EA in diesem Punkt in keinster Weise das Wasser reichen.
Achtung, es folgen Spoiler zur BF6-Kampagne!
CoD hat vorgelegt – Battlefield kann nicht mithalten
Nachdem mich die Kampagne von Black Ops 6 im letzten Jahr echt begeistert hat, war ich gespannt darauf, was EA dem Kontrahenten in diesem Punkt entgegenzusetzen hat. Spoiler: Nichts.
Die komplette Kampagne wirkt so, als wäre sie von einer schlechten KI generiert worden. Keinerlei Überraschungen, eine krude erzählte Geschichte, die mich zu keinem Zeitpunkt in den Bann ziehen kann und ein paar pseudo-emotionale Herzschmerz-Momente, die komplett egal sind, weil sowohl meine Spielfigur als auch mein Squad das ganze Spiel hindurch austauschbare Militär-Pappkameraden bleiben.
Die Tatsache, dass unser erstes Team vom Feind in einem nicht zu gewinnenden Kampf brutal niedergeschossen wird, hätte mich wahrscheinlich schockiert und zumindest etwas mitgenommen – wenn ich die drei anderen Hanseln nicht erst vor 15 Minuten kennengelernt hätte! Ganz ehrlich: Ich weiß nicht mal mehr, wie die drei Typen hießen, geschweige denn, aussahen.
Der Kampagne fehlt es an Battlefield-Momenten
Und auch wenn die Kampagne versucht, die schnöden und unglaublich repetitiven Schießbuden-Sequenzen durch ein paar Cutscenes aufzulockern, die mir ein paar Story-Brocken hinwerfen: Am Ende fühlt sich der ganze Firlefanz trotzdem nicht wie ein krasser und vor allem schlüssiger Action-Film an.
Es fehlen die einprägsamen „over the top“-Szenen, die Abwechslung im Gameplay und vor allem die brachialen Battlefield-Momente. Es gibt einfach viel zu wenig Krach-Boom-Chaos. Dass wir in New York mal nen Zug entgleisen lassen, indem wir ne Brücke in die Luft jagen und zum Ende der Kampagne nen Staudamm einreißen, ist schon das Höchste der Gefühle. Da wäre echt mehr drin gewesen, wie der Rivale Call of Duty fast jedes Jahr aufs Neue unter Beweis stellt.
Was mich aber echt hat aus den Latschen kippen lassen: Es gibt nicht eine Mission mit einem Jet oder Kampfhelikopter. Und das ist ja wohl ein schlechter Scherz! So kann die Kampagne nicht einmal ihrer Tutorial-Funktion für den Multiplayer nachkommen. Ich bin mir sicher: Solche Szenen waren mal geplant, sind aber der Schere zum Opfer gefallen – wie anscheinend auch einige andere Dinge:
Nachdem nach etwa 5 Stunden die Credits über den Bildschirm liefen, quittierte ich das ganze noch mit einem gelangweilten Schulterzucken und wechselte wieder in den deutlich besseren Teil, der auch der Grund dafür ist, dass ich BF6 trotzdem liebe: den Multiplayer.
Mein Fazit: Wenn ihr darüber nachdenkt, euch Battlefield 6 nur für die Kampagne zu kaufen – lasst es bleiben! Da hat CoD wahrscheinlich auch dieses Jahr wieder mehr zu bieten.

