Sony schickt Wolverine in seinem eigenen PS5-Spiel auf die Jagd, aber für die Spitze wird es nicht reichen.
Ein Kommentar von Felix Gräber
Wenn sich Sony, Marvel und Insomniac zusammentun, kommt dabei Großartiges heraus. Fans der Spider-Man-Spiele wissen das. Jetzt bringen die drei gemeinsam Wolverine in seinem ersten eigenen PS5-Spiel auf die Konsole. Auch wenn der Gameplay-Trailer Laune macht auf mehr, steht schon jetzt für mich fest: Wolverine kann Spider-Man nicht das Wasser reichen.
Spider-Mans Fußstapfen sind für Wolverine viel zu groß
Im Kino funktionieren Spider-Man und Wolverine hervorragend als Publikumsmagneten. In den kommenden MCU-Avengers-Filmen könnten sie sich auf der großen Leinwand zumindest theoretisch begegnen, auch wenn bisher keine solchen Pläne bekannt sind. Schon seit Jahrzehnten gehören beide Charaktere außerdem zu den Aushängeschildern von Marvel, auch im klassischen Comicbusiness.
Es ist also völlig naheliegend, dass Wolverine Spider-Mans Erfolg auch auf der Konsole nacheifern soll. Doch das heißt nicht, dass es auch klappt. Mich hat der erste Gameplay-Trailer zwar überzeugt, aber lange nicht restlos:
Wolverine kann beim Gameplay nicht mithalten
Das hat einen einfachen Grund: Spider-Mans Erfolgsrezept lässt sich mit dem Charakter Wolverine nicht kopieren. Stundenlanges durch die Gegend schwingen ist Spider-Mans Ding. Und ich kenne keinen Fan der Spiele, für den die flüssige Bewegung durch die offene Spielwelt New Yorks nicht maßgeblich den Reiz der Spiele ausmacht.
Man erkennt schon an den wenigen Gameplay-Szenen im Wolverine-Trailer, dass sich Entwickler Insomniac dessen ganz genau bewusst ist. Wolverine stürmt auf Gegner zu, bewegt sich flüssig und lässt schnell auch längere Abschnitte hinter sich – ehrlich gesagt, wirkt es überraschend leichtfüßig, was schon ein gutes Zeichen ist.
Ich bin mir trotzdem sicher: Das spielende Erkunden aus Spider-Man wird bei Wolverine fehlen. Niemand wird das Wolverine-Spiel anschmeißen, um einfach nur herumzurennen. Ob es sich um einen Open-World-Titel handeln soll, ist auch noch gar nicht klar.
Wolverine wird so oder so einen ganz anderen Spielertyp ansprechen – und glaubt mir, gegen ein gut gemachtes Hack-and-Slay habe ich nichts einzuwenden. Sony wird Wolverine aber letztlich an Zahlen messen. Da bin ich mir sicher, kann der krallenbewehrte Wüterich nicht mit der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft mithalten. Es wird einfach am leicht zugänglichen Spielspaß fehlen und ein komplett anderes Gameplay geben (müssen).
Dass außerdem schon der Trailer eine Altersfreigabe ab 17 empfiehlt, schränkt Wolverine weiter ein. Ich mache mir jetzt schon Sorgen um den Titel, der im Herbst 2026 erscheinen soll – bis dahin, Insomniac, belehrt mich gerne eines Besseren.


