Xbox hat noch jede Menge Zeit, die Next-Gen richtig anzugehen.
Ein Kommentar von Marina Hänsel
Wenn Xbox jetzt kein Steam auf der Next-Gen-Konsole bringt, dann sind sie einfach blöd
Langsam fangen wir an, über die Next-Gen-Konsolen zu sprechen – auf jeden Fall tut es Xbox und das schon eine Weile. Im März diesen Jahres schon gab es Gerüchte, dass die Next-Gen-Xbox auch Third-Party-Stores wie Steam oder GOG anbieten will. Jetzt hat Xbox einen Teaser zur Next-Gen-Konsole veröffentlicht – und zwar nicht zum Handheld, sondern zur nächsten Wohnzimmerkonsole.
Darin erklärt Xbox-Präsidentin Sarah Bond, dass Xbox sich mit dem Grafikkarten-Konzern AMD für die Next-Gen-Konsole zusammentun will. Noch interessanter ist aber alles, was sie darum herum erklärt: Nämlich, dass die Spielerfahrung der Next-Gen-Xbox nicht an einen einzelnen Store gebunden sein soll und womöglich Windows das Betriebssystem der Heimkonsole sein wird – zumindest kann Bond genauso so verstanden werden:
... um euch eine Xbox-Erfahrung zu liefern, die nicht an einen einzelnen Store oder an ein einzelnes Gerät gebunden ist. Deswegen arbeiten wir eng mit dem Windows-Team zusammen – um sicherzustellen, dass Windows die Nummer-1-Plattform für Videospiele ist.
Warum wäre das gut und was spricht dagegen?
Ich kann natürlich nicht für euch sprechen, aber mein Traum ist es schon immer gewesen, eine feste Heimkonsole mit Zugriff auf Steam, GOG sowie den Xbox Game Pass zu haben. Der Xbox Game Pass ist ohne Frage das nutzerfreundlichste Gaming-Abo mit den besten Spielen, und Steam hat nicht nur beinahe alle Spiele, sondern bietet sie auch ständig mit riesigen Rabatten an. Der Vorteil also: Ihr habt Zugriff auf im Grunde alle Spiele, könnt Mods installieren und bezahlt so wenig Geld wie möglich in einer Videospiel-Landschaft, die von Jahr zu Jahr teurer wird.
Als jemand, der nicht gern an einem Stand-PC spielt, ist diese Konsole also mein Traum – und wenn ich dann noch nahtlos all meine Spiele auch auf einem Xbox-Handheld spielen kann, dann umso besser.
Es gibt aber ein Problem: So sicher sind sich lange nicht alle, dass Sarah Bond hier von mehreren Gaming-Stores auf der Next-Gen-Xbox spricht. Sie könnte schlicht auch meinen, dass ja die kommenden Handhelds ROG Xbox Ally und Ally X verschiedene Stores anbieten werden, nicht aber die Heimkonsole.
Und wie viele Steam-Spiele könnten wir überhaupt auf einer Xbox spielen? Zuerst einmal müssten es Spiele mit Controller-Support sein. Dann müsste die Next-Gen-Xbox auch so gut ausgestattet sein wie ein Stand-PC, was den Preis in die Höhe treiben würde. Für wie viel Geld würden sich Fans so eine Konsole kaufen?
Ohne Frage ist es ein schmaler Grat, den Xbox gehen muss, falls sie die Next-Gen wirklich in einen PC verwandeln wollen. Andererseits sehe ich persönlich nur dort die Zukunft – denn ich kann es mir einfach auch nicht mehr leisten, jede einzelne Konsole zu kaufen und extrem viel Geld für jedes einzelne Spiel auszugeben. Sicherlich bin ich da nicht die einzige.
