Samsung Gear S2 im Test: Wer hat an der Uhr gedreht?
Für seine auf der IFA 2015 vorgestellte Smartwatch Gear S2 hat Samsung in zweierlei Hinsicht Vorschusslorbeeren geerntet: Zum einen überzeugte uns das Bedienkonzept der drehbaren Lünette vom ersten Ausprobieren an auf ganzer Linie, zum anderen begrüßten wir die Öffnung des auf der smarten Uhr installierten Tizen OS für andere Smartphones als nur die Galaxy-Modelle. Ob sich dieser gute Vorabeindruck auch nach ausgiebiger Alltagsnutzung bestätigen konnte, was uns neben der pfiffigen Lünette gefiel und welche Defizite die Gear S2 aufweist, erfahrt ihr im Video-Test.
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Samsung Gear S2 – Pros und Kontra:
Pro | Kontra |
sehr schickes, stimmiges Design | Tizen OS statt Android Wear, daher wenig kompatible Apps |
tolle Bedienbarkeit über die drehbare Lünette | Bestätigung nur per Touch, nicht über die Lünette möglich |
Kann mit allen Android-Smartphones (mind. 1,5 GB RAM und Android 4.4) genutzt werden | Installation der Gear-App und zweier Plugins nötig |
Fazit zur Samsung Gear S2
So darf eine Smartwatch aussehen, so kann sie sich bedienen lassen, so gut darf das Display sein, so flüssig die Software und so ausdauernd der Akku – beinahe wäre die Gear S2 das derzeitige Nonplusultra in Bereich der smarten Begleiter fürs Handgelenk. Was fehlt, sind Apps: Die Vorteile, die Tizen OS gegenüber Android Wear möglicherweise bietet, verspielt Samsungs eigenen Betriebssystem leider mit dem zu kleinen Angebot an kompatiblen Anwendungen für die koreanischen Uhren. Klar, notfalls lässt sich auch mit HERE navigieren und S Health nutzen. Für einen Kaufpreis von 349 Euro möchte ich aber nicht auf Notlösungen zurückgreifen müssen, sondern das jeweils beste Produkt nutzen, also zum Beispiel Google Maps und Runtastic und WhatsApp mit Bildern und ja, gerne auch Spiele á la Lifeline, die es allesamt für Android Wear gibt. Die Wahrscheinlichkeit, dass zahlreiche Entwickler ihre Apps künftig auch aufs Tizen OS portieren, ist derweil nicht sonderlich groß. Dieser Mangel ist eigentlich der einzige Makel der Gear S2 – aber er wiegt schwer.
Wer darüber hinwegsehen kann, ein Android-Smartphone mit mindestens 1,5 GB RAM und Android 4.4 besitzt und gerne am Rad dreht statt zu wischen, für den ist die Gear S2 ein buchstäblich rundes Paket. An Samsung geht unser Lob für diesen erneuten Mut zur Innovation und gleichzeitig die Bitte, jene nicht mit Tizen OS verhungern zu lassen, sondern sie mittels Android Wear über kurz oder lang auch einer breiteren Kundschaft und vor allem App-Basis zugänglich zu machen.
Wertung
- Display: 5/5
- Ergonomie und Bedienung: 5/5
- Design und Verarbeitung: 5/5
- Software: 4/5
- Akku: 4/5
Gesamt: 92 %
Samsung Gear S2 & Gear S2 Classic: Technischen Spezifikationen
Display | 1,2 Zoll Super AMOLED, 360 x 360 Pixel (302 ppi) |
Prozessor | 1,0 GHz, Dual Core-Chip |
Arbeitsspeicher | 512 MB RAM |
Interner Speicher | 4 GB |
Betriebssystem | Tizen OS |
Maße | Gear S2: 42,3 x 49,8 x 11,4mm, mit UMTS-Modul: 44,0 x 51,8 x 13,4 mm, Gear S2 Classic: 39,9 x 43,6 x 11,4 mm |
Gewicht | Gear S2: 47 Gramm, mit UMTS-Modul: 51 Gramm, Gear S2 Classic: 42 Gramm |
Akku | Gear S2 & Gear S2 Classic: 250 mAh / mit UMTS-Modul: 300 mAh |
Konnektivität | NFC, Bluetooth 4.1, WiFi 802.11 a/b/g/n, Herzfrequenzmesser, Gyroskop, Beschleunigungssensor, Barometer, Lichtsensor |
Farben | Gear S2: Grau oder Silber, Gear S2 Classic: Schwarz |
Sonstiges | IP68-Zertifizierung, kompatibel mit allen Android-Smartphones ab Android 4.4 KitKat und 1,5 GB RAM |
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28. Oktober 2015