In der Vergangenheit hatte Sony wiederholt mit Hackerangriffen zu kämpfen, bei denen zahlreiche Kreditkartendaten und weitere Informationen von Spielern geklaut wurden. Damit eure Daten geschützt sind, haben wir hier einige Tipps und zeigen euch vor allem, was die PlayStation 5 oder PlayStation 4 alles über euch weiß.
Die Datenschutzrichtlinien von Unternehmen sind keine Einbahnstraße. In ihnen wird also nicht nur geregelt, welche Daten Sony von euch erhebt, sondern auch, welche Rechte ihr habt, um euch zu schützen. Zudem könnt ihr auf eurer PS5 oder PS4 einige Privatsphäre-Einstellungen anpassen, um euch vor anderen Spielern und deren Einsichten auf eure Daten zu schützen.
Eure Daten sind ein wertvolles Gut. Deshalb solltet ihr darauf achten, was ihr weitergebt und was ihr lieber weglassen solltest. Sony sammelt nämlich eine Menge Daten, die auf den ersten Blick harmlos erscheinen. Haben andere Personen aber beispielsweise durch Hacker-Angriffe Zugang zu euren Daten, kann die Sache wieder ganz anders aussehen.
Datenerhebung von Sony: Diese Daten sammelt eure PS5 oder PS4 über euch
Natürlich gibt es da die offensichtlichen Daten, die Sony über euch weiß: Denn sobald ihr ein PSN-Konto einrichtet, müsst ihr bereits einen Namen und ein Geburtsdatum angeben. Neben diesen Informationen kennt Sony dann auch euer Geschlecht, eure E-Mail-Adresse, euer Land und eure Adresse - sofern ihr diese Daten angebt.
Diese Daten gebt ihr Sony
Aber auch Zahlungsinformationen sind für Sony einsehbar. Sobald ihr Guthaben aufladet, etwas kauft oder aktualisiert, kann eure PlayStation 5 oder PlayStation 4 eure Rechnungsadresse und Zahlungsdaten abrufen. Aber auch Inhalte werden gespeichert. Ladet ihr also Bilder, Videos oder Einträge hoch, landen die auf Sonys Servern.
Kontaktiert ihr den Support, nehmt an Beta-Tests oder Marktforschungsumfragen teil, werden auch hier Daten erhoben. Auch hier solltet ihr vorsichtig sein, welche Daten ihr angebt und wie sicher die Umgebung ist, in der ihr sie preisgebt.
Diese Daten bekommt Sony durch Anwendungen, Spiele und eure Konsole
Neben den Daten, die ihr Sony gebt, kann eure PS5 oder PS4 aber auch welche über euch sammeln. Auf jedem Gerät, auf dem die PlayStation-App installiert ist und auch jeder Handheld von Sony (Beispiel: PS Vita), ruft folgende Daten ab:
- IP-Adresse und weitere Netzwerkdaten
- letzter und aktueller Standort des Geräts
- Infos über den Gerätetyp, Einstellungen und Fehlermeldungen
- Ranglisten, Punktestände und Trophäen (auch diejenigen, die offline erzielt wurden)
- Zeitpunkt und Inhalt des Zugreifens auf das PlayStation-Gerät oder die App (z.B. bei Spotify)
- Modell, Geräteeinstellungen, Seriennummer sowie weitere Infos über angeschlossene Peripheriegeräte (z.B. PS VR)
- Aktionen in einem Spiel oder einer App (z.B. bis zu welcher Stelle gespielt wurde oder welchen Weg ihr im Spiel gegangen seid)
Sony setzt sogenannte „Token“ auf allen Geräten, damit ihr euch nicht mehrmals anmelden musst.
Zudem sammelt Sony noch weitere Informationen darüber, wie ihr Spiele, Apps und weitere Anwendungen nutzt. Dazu steht in der Datenschutzrichtlinie auf playstation.com:
Zu den Daten, auf die wir von Ihren Geräten zugreifen und die wir speichern, gehören beispielsweise: Informationen darüber, wie Sie die installierte Software auf Ihrem Gerät nutzen (auch offline), wie beispielsweise das Datum und die Uhrzeit der Nutzung, welche Spiele oder Musik Sie spielen, welche Inhalte Sie suchen, teilen oder herunterladen, auf welche Dienstleistungen Sie zugreifen und wie lange, einschließlich wie oft, Sie Chat- und andere Kommunikationsanwendungen nutzen.
Sony kann auch euer gesamtes Verhalten auf den PSN-Servern nachvollziehen. Hier geht es nicht nur darum, dass Sony eure Konto-ID und weitere Anmeldedaten einsehen kann. Auch Inhalte und Anzeigen, die ihr euch anschaut und die von den Servern abgefragt werden, werden erhoben.
Datennutzung: Das macht Sony mit euren Daten
Der Großteil der Daten wird dafür benutzt, um bestimmte Aktionen durchzuführen, wie zum Beispiel der Kauf eines Spiels. Einige Daten werden jedoch gebündelt, um dann personalisierte Kampagnen anzuzeigen, die euch interessieren könnten. In diesen Zusammenhängen werden eure Daten genutzt:
- Für den Betrieb des PlayStation Networks: Damit ihr euer Konto führen und Einkäufe tätigen könnt. Aber auch, damit Betrug leicht erkannt und bekämpft werden kann.
- Produkte und Dienstleistungen verbessern und weiterentwickeln: Zur Entwicklung neuer Produkte und zur Fehlerbeseitigung werden eure Daten ebenso benutzt. Aber auch zur Ausgleichung von In-Game-Inhalten wie Klassen oder Bosskämpfen. Außerdem werden so anonyme Statistiken verfasst und neue Hardware, Spiele, Apps etc. entwickelt.
- Überwachung und Sicherheit gewährleisten: Eure Online-Aktivitäten und Kommunikation über PSN wird nach eigenem Ermessen seitens Sony überwacht, damit im Zweifelsfall Inhalte entfernt werden können. Verstößt ihr gegen Richtlinien oder Nutzungsbedingungen, denen ihr vorher zugestimmt habt, werden Daten wie Uhrzeiten eurer Aktivitäten dazu genutzt, um Argumente für Maßnahmen zu sammeln, die Sony dann ergreift.
- Rechnungsprüfungen und weitere Finanzzwecke: Damit Sony Vorschriften erfüllen kann.
- Kaufempfehlungen aussprechen und Werbeanzeigen ausspielen: Viele Daten werden erhoben, um euch personalisierte Werbung anzuzeigen. Aber auch Kaufangebote im Shop richten sich nach euren Aktivitäten. Personalisierte Kaufempfehlungen und Werbung könnt ihr in den Einstellungen deaktivieren.
So seht ihr eure erhobenen Daten ein oder sperrt sie
Die einfachste Möglichkeit, einzusehen, was ihr tun könnt, um die Datenerhebung zu begrenzen, ist es, eure Privatsphäre-Einstellungen auf der PlayStation 5 aufzusuchen. Klick dafür einfach auf „Benutzer und Konten“ in den Einstellungen. Auf der PS4 findet ihr die Option unter „Einstellungen“ > „Konto-Verwaltung“. Hier wählt ihr jetzt beispielsweise, ob euer echter Name in der Suche oder woanders angezeigt wird. Aber auch, welche Profilbesucher sehen können, welche Inhalte ihr teilt.
Alternativ wählt ihr einfach eines der vier vorgegebenen Datenschutzprofile aus, die ihr auf der PS5 unter „Datenschutz“ findet. Hier wird zum Beispiel festgelegt, wer eure Spielebibliothek einsehen, euren echten Namen erfahren oder euch Freundschaftsanfragen senden kann. Wollt ihr erst gar nicht als online angezeigt werden, wählt ihr im PS5-Menü euer Profilbild an und stellt den Online-Status auf „Als offline anzeigen“. Andere Spieler können nicht sehen, was ihr spielt oder welche Trophäen ihr freischaltet.
Wollt ihr wissen, welche Daten Sony von euch genau erhebt, könnt ihr eine Kopie eurer Sammlung anfordern. Aber auch Berechtigungen und Sperrungen richtet ihr an folgende Adressen:
Per Post |
Data Protection Officer Sony Interactive Entertainment Europe Limited 10 Great Marlborough Street London Vereinigtes Königreich W1F 7LP |
Per E-Mail |
siee.dpo@sony.com |
Bei minderjährigen Spielern könnt ihr Konten für sie anlegen und Datenschutzaspekte einstellen. Unter dem Menüpunkt „Datenschutz“ > „Daten die du zur Verfügung stellst“ könnt ihr ebenso wählen, welche Daten die PS5 genau erhebt. Wollt ihr euer PSN-Konto jedoch ganz schließen, könnt ihr es nicht allein löschen. Dafür müsst ihr euch beim PlayStation Help & Support melden. Das Team leitet dann alles Nötige in die Wege, wenn ihr die benötigten Daten per Mail sendet.
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