Nach der steigenden Zahl von Berichten über Probleme und kostspielige Reparaturen des Keyboards im aktuellen MacBook Pro, gibt es nun konkrete Zahlen, wie häufig die Geräte zur Reparatur mussten.
MacBook Pro 2016: Ultraflache Tastatur sorgt für häufigere Reparaturen
Seit der Vorstellung des überarbeiteten MacBook Pro im Jahr 2016 mehren sich Berichte über die Probleme und teilweise teure Reparaturen der Tastatur. Die ultraflache Tastatur hatte Apple zuvor nur im 12-Zoll-MacBook eingesetzt. Grund für die teuren Reparaturen, sofern AppleCare nicht vorhanden ist, ist der aufwendige Austausch der Tastatur, da hier häufig gleichzeitig auch die gesamte obere Hälfte des MacBook Pro mit ausgetauscht werden muss. In vielen Fällen gehört der Akku ebenfalls zum Austauschprogramm. Ohne Apples Versicherung kostet diese Reparatur schnelle mehrere hundert Euro.
Hinzu kommt, dass die Tasten — aufgrund der Bauweise — anfälliger dafür sind, durch kleinste Staubpartikel außer Gefecht gesetzt zu werden. AppleInsider hat nun von diversen Genius Bars und autorisierten Händlern in den USA konkrete Zahlen zu den Reparaturen des MacBook Pro seit dem Modelljahr 2014 gesammelt und veröffentlicht.
Neben dem neuen Keyboard, setzt Apple seit 2016 beim MacBook Pro vollständig auf USB C. Dieses Zubehör macht die Arbeit mit dem aktuellen MacBook Pro besser.
Verdoppelung der Tastaturprobleme ab dem MacBook Pro (2016)
Laut AppleInsider kam das MacBook Pro (2014) bei den befragten Werkstätten im ersten Jahr auf insgesamt 2.120 sogenannte „Service Events“. 118 davon drehten sich um die Tastatur, bei denen der obere Teil des Gehäuses ausgetauscht werden musste. Dies entspricht 5,6 Prozent der Reparaturen. Das 13-Zoll- und 15-Zoll-Modell hat man zusammengefasst, da sich die Keyboards nicht unterscheiden. Beim Modell aus dem folgenden Jahr waren es 1.904 Reparaturen im ersten Jahr mit 114 Tastatur-Problemen — umgerechnet rund 6 Prozent. Die Zahlen ähneln sich stark, da sich die Keyboards beider Modelle — und insgesamt seit der Vorstellung des Retina MacBook Pro im Jahr 2012 — sehr ähnlich sind.
Im Jahr 2016 folgte dann die Umstellung auf die ultraflache Tastatur, welche bereits aus dem 12-Zoll-MacBook bekannt war. Im ersten Jahr wurden 1.402 Reparaturfälle gemeldet, 165 davon hatten mit dem Keyboard zu tun; Probleme mit der Touch Bar bleiben bei der Betrachtung außen vor. Hier sind es nun 11,8 Prozent der Reparaturen, die sich mit der Tastatur befassen.
Seit der Vorstellung des aktualisierten MacBook Pro im Jahr 2017 ist noch kein volles Jahr vergangen. Die Zahlen liegen derzeit bei 1.161 Service-Fällen, 94 davon hatten mit Tastaturproblemen zu kämpfen; dies entspricht 8,1 Prozent. Besitzer beider MacBook-Pro-Modelle aus dem Jahr 2016 und 2017 berichten, dass sich die ultraflachen Tastaturen der beiden Varianten unterscheiden. Es gab also zumindest kleinere Updates am Keyboard.
Mehrfache Keyboard-Reparaturen am selben Gerät
Die Zahlen von AppleInsider gehen jedoch noch weiter. So hat man auch herausgefunden, ob ein Kunde mehrfach mit demselben Problem zurückkommen musste. Im Falle des MacBook Pro (2014) waren es von den 118 Tastatur-Reparaturen 8 Geräte, die innerhalb von 90 Tagen erneut repariert werden mussten. Beim 2015er Modell waren es sechs. Eine dritte Reparatur wurde nie fällig.
Anders sieht es bei den Modellen mit der ultraflachen Tastatur aus. Von den 165 Fällen im MacBook Pro (2016) kamen 51 Kunden zur zweiten Nachbesserung. In 10 Fällen wurde gar ein dritter Besuch beim Händler oder der Genius Bar fällig. Eine kleine Besserung gab es beim aktuellen Modell aus dem Jahr 2017. 17 von 94 Notebooks mussten zum zweiten Mal in den Service, nur in drei Fällen wurde eine dritte Reparatur fällig.
Hier ist unser Test des MacBook Pro (2016) mit Touch Bar.
MacBook Pro mit „tickender Zeitbombe“
Während die Zahlen nur Anhaltspunkte geben können, wie problematisch die neuen Tastaturen wirklich sind und nur Apple selbst alle Daten hat, ist dennoch ein klarer Trend zu erkennen. AppleInsider beschreibt das Tastaturproblem im MacBook Pro (2016) daher als „tickende Zeitbombe“. Sobald die Geräte außerhalb der Garantie sind, werden die Reparaturen für die Besitzer teuer — mehr als 700 US-Dollar sind nicht selten.
Apple hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme, die für eine Verlängerung der Garantie gesorgt haben. So gab es etwa GPU-Probleme beim MacBook Pro zwischen den Jahren 2011 und 2013. Es bleibt zu hoffen, dass Apple auch die Besitzer der neuesten MacBook Pros nicht im Regen stehen lässt, sobald die Garantie vorüber ist.
Quelle: AppleInsider
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