Mit der Surface Pro-Reihe versucht Microsoft schon seit dem ersten Surface Pro Tablet in Kombination mit den Touch und Type Covern ein Tablet nicht nur zum Konsumieren, sondern auch zum Arbeiten an den Mann zu bringen. Dabei hat man sich beim Surface Pro 2 (Test) im letzten Jahr etwas verbessert und beispielsweise den integrierten Kickstand erweitert. Sonst hatte sich bis auf die Akkulaufzeit nicht all zu viel getan. Mit dem Surface Pro 3 hat man das aber in diesem Jahr geändert. Man hat nämlich nicht nur den Kickstand nochmals verbessert, sondern das Tablet wesentlich dünner gemacht und mit dem 12-Zoll-Display, statt den 10.6 Zoll, entscheidend vergrößert. Hinzukommt, dass man nun auf ein 3:2 Seitenverhältnis setzt und nicht mehr 16:9. Microsoft behauptet, dass man mit dem Surface Pro 3 sein Laptop ersetzen und damit genau so produktiv arbeiten kann. Welche weiteren Verbesserungen das Surface Pro 3 nun bietet und ob es wirklich ein MacBook Pro oder Sonstiges ersetzen kann, zeigen wir euch jetzt in diesem ausführlichen Surface Pro 3 Test.
Erst möchten wir aber noch die verfügbaren Versionen des Surface Pro besprechen. Wie schon eine Umfrage zeigte, ist die günstigste Variante mit dem Intel Core i3 und 64GB internen Speicher für 799€ - für Studenten ab 719,10€ - die interessanteste Konfiguration . Dicht gefolgt ist von der Version mit dem Intel Core i5 Prozessor mit 128GB Speicher für 999€ bzw. für Studenten ca. 910€. Des Weiteren gibt es Modelle mit bis zu 512-GB-Speicher und 8 GB RAM, wobei sich der Preis bis zu 1949€ hochgehen kann. Das Surface Pro 3 gibt es nur in Silber und nicht mehr in Schwarz, was uns im Test nicht all zu sehr störte, da auch die silberne Version sehr schick aussieht. Mitgeliefert wird zudem der neue Pen von N-trig. Das neue Type Cover Pro mit Hintergrundbeleuchtung muss allerdings für 129€ extra bestellt werden und ist wohl fast Pflicht, wenn man das Surface Pro 3 auch unterwegs für produktive Zwecke verwenden möchte.
Testgerät: Surface Pro 3 128GB – Preis ab ca. 999€ bei Microsoft
Software: Windows 8.1 Pro 64-Bit
Microsoft Surface Pro 3 Test Video und Bilder:
Hardware
Mit dem 12-Zoll-Display ist das Surface Pro 3 natürlich um einiges größer geworden, dennoch wirkt das Tablet recht kompakt. Durch eine flache Bauweise mit nur 8 mm, einem Gewicht von nur 800 g und recht schmalen Rändern hat man das Tablet auf eine kompakte Größe reduziert, sodass es sogar noch leichter ist als das kleinere Surface Pro 2. Im Vergleich ist auch ein Dell Venue 11 Pro mit Maßen von 297,7 x 176,8 x 12,2 mm (Surface Pro 3: 292,1 x 201,4 x 9,1 mm) nur etwas kleiner und mit einem Gewicht von knapp 800 g fast gleich schwer. Dabei verwendet Microsoft sogar die wertigeren Materialien. Gleich wie schon bei den bisherigen Surface Tablets kommt das Pro 3 wieder mit einem VaperMG-Gehäuse, dass sehr hochwertig und solide wirkt. An den Rändern ist das Tablet etwas abgeschrägt, wodurch man es etwas besser in den Händen halten kann. Nur wie hält man es eigentlich in den Händen? Durch das 3:2 Seitenverhältnis und dem 12-Zoll-Display ist es ein wenig kleiner als ein Din A4 Blatt. Je nach Verwendungszweck kann man das Tablet so auch komfortabel im Portrait-Modus verwenden, ohne dass das Display zu schmal wirkt.
Möchte man das Tablet nicht mehr in der Hand halten, kann man es mit dem integrierten Kickstand einfach auf den Tisch stellen. Hier hat sich bereits bei den letzten Generationen des Surface Pro einiges getan, sodass man zuletzt das Pro 2 mit zwei möglichen Winkeln aufstellen konnte. Endlich scheint man den Kickstand so weit entwickelt zu haben, wie es wahrscheinlich von Anfang an geplant war. Nun hat man zwar noch immer den Einstellwinkel von 27°, bei dem der Kickstand einrastet, allerdings kann man ihn nun auf bis zu 165° nach hinten bewegen und auch in jeder beliebigen Position stehen lassen. Hält es denn auch in jeder Position? Ja! Drückt man beispielsweise fester von oben auf das Gerät, gibt es auf glatten Oberflächen 1-2 mm nach, geht aber sofort wieder in die Ausgangsposition zurück. Aufgefallen ist auch das wir den maximalen Neigungswinkel sehr oft benutzt haben. Damit liegt das Tablet beinahe perfekt auf dem Schoß oder dem Tisch, um etwas zu tippen oder ggf. darauf zeichnen zu können. Auf glatten Tischen muss man aber bei dieser Position das Tablet etwas festhalten, da es eventuell wegrutschen könnte. Beim Mitschreiben in Vorlesungen wird man wahrscheinlich in den meisten Fällen im Portrait-Modus arbeiten und hier sollte dies kein Problem sein.
Große Lüftungsschlitze gibt es nicht, stattdessen findet man einen feinen Spalt um den Rand des Gerätes. Dabei braucht man sich nicht fürchten, dass das Gerät zu wenig „frische“ Luft bekommt und schnell die Lüfter anspringen lässt, dazu später mehr. Wichtig sind natürlich die Anschlüsse und trotz der kompakteren Bauform muss man hier keine großen Kompromisse eingehen. So findet man auf der rechten Seite einen Mini-Display Port zum Anschließen eines Monitors bzw. Fernsehers, einen USB 3.0 Anschluss und den neuen magnetische Ladeanschluss, bei dem das Ladekabel nun etwas fester andockt wird und nicht mehr so schnell die Verbindung verliert. Den Pen kann man hier allerdings nicht mehr anbringen. Nicht zu vergessen ist natürlich der microSD-Slot, der uns etwas überraschte. Dieser unterstützte bei uns problemlos eine 128GB SanDisk microSD-Karte.
Auf der Unterseite befindet sich lediglich der magnetische Dock-Anschluss für das Type Cover und auf der rechten Seite der Audio Anschluss bzw. Regler. Verbesserungen gibt es aber auch auf der Vorderseite. Hier findet man nun eine 5 Megapixel Kamera und zwei Lautsprecher an der linken und rechten oberen Seite. Die touchsensitive Windows-Taste ist nun auch nach rechts gewandert, wenn man das Tablet im Landscape-Modus verwendet. Grund ist der, dass Microsoft auch sehr die Verwendung im Hochkantformat geplant hat und in dieser Situation ist dann die Taste auf der Unterseite. Zudem kann das neue Type Cover Pro angewinkelt genutzt werden und würde diese Bereich dann verdecken.
Für drahtlose Verbindungen werden alle wichtigen Standards wie Wlan a/b/g/n und ac, Miracast und Bluetooth 4.0 LE unterstützt. Leider hatten wir in unserem Surface Pro 3 Test hin und wieder Probleme mit dem Wlan. Die Empfangsqualität war zwar gut, aber hin und wieder konnte das Tablet keine Verbindung mit dem Wlan aufbauen. Oft half nur ein Neustart, um das Problem vorübergehend zu lösen. Microsoft kennt den Fehler bereits und wird wohl in den kommenden Wochen ein Update gegen dieses Problem herausbringen. Bis das Tablet Ende August erhältlich ist, sollte dies also nicht mehr vorkommen. UPDATE vom 11. Juli: Microsoft war schneller als gedacht - mit dem neuen Juli-Update hat man das Wifi-Problem bereits behoben. So konnten wir diesbezüglich in den letzten Tagen kein Problem mehr feststellen. Ein weiteres Update, welches mitte Juli folgt, sollte dann die Wifi-Verbindung nochmals optimieren. /Update
Die Lautsprecher waren bisher immer einer der Kritikpunkte bei den Surface Tablets. Die Position war nicht optimal und zudem waren sie recht leise. Wie vorhin erwähnt hat man nun die Position optimiert und so kann der Ton direkt zum Nutzer gelangen. Dadurch verbessert sich das Sounderlebnis enorm. Aber auch die Lautsprecher selbst sind nun etwas lauter. Die Soundqualität ist nun gut, allerdings nicht perfekt, da der Ton etwas blechern klingt. Ein Venue 11 Pro konnte zumindest bei der Qualität etwas mehr überzeugen.
Das Kamera-Upgrade ist nun endlich etwas üppiger ausgefallen. Von zwei 720p-Kameras ist man gleich auf zwei 5 Megapixel Kameras mit Full-HD Unterstützung gesprungen. Wie ihr in den Testbildern und dem Video sehen könnt, ist die Qualität bei Tageslicht für ein Tablet sehr gut. Bei Nacht muss man aber das übliche Bildrauschen hinnehmen. Eine klare Verbesserung zum Vorgänger und besser als viele andere integrierten Webcams ist es aber in jedem Fall.
Display
Beim Display setzt man wieder auf die gleiche ClearType-Technologie, wie bei den Vorgängern. Schon bei den ersten Surface Tablets haben wir das Display wegen seinen guten Eigenschaften in Bezug auf die Helligkeit, Weißwerte und Farben gemocht. So ist dies beim Surface Pro 3 nicht anders. Allerdings hat man noch einiges verbessern können. Gleich wie beim Acer Aspire Switch 10 setzt man auf eine Zero Air Gap Technologie. Das heißt, dass es zwischen dem Display und dem Gorilla Glas 3 keinen Abstand mehr gibt. Dadurch verbessert sich zum einen die Ablesbarkeit im Freien und zusätzlich kann man mit dem Stift präziser arbeiten, da der Eingabepunkt fast genau da ist, wo man den Stift ansetzt.
Das 12 Zoll große Display im 3:2 Format kann aber auch mit seiner Schärfe überzeugen. Die Auflösung von 2160 x 1440 Pixel ist recht hoch und so sehen auch Texte beim Surfen im Web oder beim eBook lesen sehr scharf aus. Beim Betrachten von Filmen hat man allerdings durch das besondere Format immer einen schwarzen Balken über und unter dem Film. Störend war es nicht, nur schade, dass man nicht das ganze Display nutzen kann.
Verwendet man das Surface Pro 3 im Landscape-Modus lassen sich bis zu 3 Programme gleichzeitig über das Windows 8.1 Multitasking verwenden. Dank des scharfen Displays kann aber auch hier problemlos kleinerer Content scharf dargestellt werden. Verwendet man das Surface allerdings im Hochkantformat, kann man immer nur eine Applikation anzeigen lassen. So lässt sich nicht ganz so einfach zwischen zwei Fenstern hin und her kopieren.
Bei manchen Programmen ist es nach wie vor so, dass man nicht alle Icons oder Symbole skalieren kann. Wichtige Anwendungen wie Adobe Premiere Pro oder Photoshop kamen mit der hohen Pixeldichte nicht zurecht und eine Änderung der Skalierung brachte keine Abhilfe. Wie aber ein Adobe Manager angekündigt hat, sollte sich dies mit der Creative Cloud (2014) verbessern. Wir haben dies natürlich für euch getestet, wie wir auch im unteren Studenten Spezial zeigen. Die Verbesserungen zeigen sich aber leider nicht in allen Programmen. So bietet von den von uns getesteten Programmen (Premiere Pro, Lightroom, Photoshop) nur Photoshop die Möglichkeit Menüs, Symbole und Sonstiges größer darzustellen und „sogar“ Touchgesten für Zoomen oder Drehen zu verwenden. Dies funktioniert allerdings nicht automatisch, möchte man dies verwenden, muss man diese Features erst unter Einstellungen -> Experimentelle Einstellungen aktivieren.
Ansonsten reagiert der Touchscreen immer wie gewünscht und das größere Display mit dem besonderen Seitenverhältnis bietet einen echten Mehrwert, wenn man etwas mehr arbeiten möchte. Ein Entstehen von Kopfschmerzen bei längerer Verwendung des Surface Pro 3 durch das Display konnten wir nicht nachvollziehen, wie wir in den Kommentaren unseres Unboxing gefragt wurden.
Performance
Die nächste Intel Prozessor-Generation lässt leider etwas auf sich warten und so kommt das Surface Pro 3 mit ähnlichen Prozessoren, wie im Surface Pro 2. Wie bei der Einführung erwähnt, kommt unser Testgerät mit einem Intel Core i5-4300U mit der Intel HD4400 zum Einsatz. Hinzu kommen 4 GB Arbeitsspeicher und eine fest verbaute SSD mit 128 GB, wobei nach dem ersten Start rund 97 GB frei waren. Wer schon weiß, dass man später ggf. mehr Speicher braucht, sollte bestenfalls gleich zu einer größeren Version greifen, denn ein Upgrade des RAM, der SSD oder ein Akkutausch selbst vorzunehmen, ist quasi unmöglich.
Die gemessenen Geschwindigkeiten der Festplatte oder auch der microSD-Karte waren dafür sehr zufriedenstellend. Die SSD erreichte eine Lesegeschwindigkeit von 418,5 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 271,6 MB/s. Beim microSD-Kartenleser haben wir gleich zwei Speicherkarten getestet. Eine 64 GB UHD-I Speicherkarte von Samsung und die 128 GB große UHD-I Speicherkarte von SanDisk. Dabei erreichten wir bei der 128-GB-Speicherkarte eine Lesegeschwindigkeit von 45,83 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 15.88 MB/s. Die 64-GB-Speicherkarte erreichte sogar eine Lesegeschwindigkeit von 87,1 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 23.22 MB/s. Eine so hohe Schreibgeschwindigkeit konnten wir mit der Karte bisher bei noch keinem Tablet feststellen.
Der Prozessor verrichtete wie erwartet eine gute Arbeit. Die Oberfläche, sowie auch das Surfen im Internet funktioniert wie erwartet sehr schnell und ohne Verzögerungen. Aber auch mit leistungsintensiveren Anwendungen kommt das Surface Pro 3 gut zurecht. So konnten wir ohne größere Probleme mit Adobe Lightroom, Photoshop oder Premiere Pro arbeiten und z.B. ein Video schneiden und rendern. Natürlich haben wir auch einige Spiele wie Asphalt 8, Age of Empires 3 und sogar Titanfall probiert. Bei Letzterem konnten wir zumindest bei den ersten Trainings und Simulationen des Spiels nur kleine Lags verzeichnen, obwohl wir die Auflösung auf 2160 x 1440px gesetzt haben. Natürlich waren aber alle Effekt-Einstellungen deaktiviert bzw. auf Niedrig gesetzt. Wie dies aussieht, seht ihr im folgenden Gaming Video:
Gute Ergebnisse erreichten wir auch bei den Benchmarks. Hier ist das Surface Pro 3 trotz ähnlichem Prozessor anderen Tablets etwas voraus:
Microsoft Surface Pro 3 | Microsoft Surface Pro 2 | Dell Venue 11 Pro 5130 | |
PC Mark 7 | 5162 | 4681 | 2598 |
3D Mark 06 | 5057 | 6156 | 1880 |
PCMark08 | 2306 | 2292 | 1600 |
Wärmeentwicklung & Lüfter
Schon im Hardware-Teil haben wir auf die dezenten Lüfterschlitze angespielt und dass das Tablet trotzdem genügend gekühlt wird. Schon das Surface Pro 2 war in Sachen Lüftergeräusche ganz gut und Lüfter wurden auch wirklich nur dann aktiviert, wenn mehr Leistung gebraucht wurde. Trotz des kleineren Lüfters ist dies auch beim Surface Pro 3 so. Im normalen Betrieb mit dem Gebrauch von Office, Internet surfen oder Musik hören, bleibt der Lüfter aus. Erst bei leistungsintensiveren Anwendungen kann es vorkommen, dass der Lüfter anspringt. Der Geräuschpegel hält sich dabei sehr in Grenzen und nur in sehr leisen Räumen nimmt man den Lüfter wahr. Beim Wiedergeben von Filmen beispielsweise hört man den Lüfter kaum, wenn er teilweise anfängt zu drehen. Hörbar, aber nicht störend, ist der Lüfter dann beim Spielen oder gar rendern von Videos oder Ähnlichem. Hierbei wird das Tablet auf der Rückseite, im rechten Bereich in Höhe des Kickstands, max. 46°C warm. Auf der Vorderseite an dieser Stelle liegt der Wert bei rund 39°C. Somit kann man das Tablet auch noch in der Hand halten. Die von uns gemessene Lüfterlautstärke bei höchster Drehzahl lag laut Lärm-Messungs-App bei ca. 40 dB. Einen genaueren Wert werden wir in den kommenden Tagen nachliefern, wenn bei uns richtiges Messgerät ankommt.
Somit kann auch hier das Surface Pro 3 überzeugen und zeigt seine „Coolnes“.
Akku
Obwohl das Surface Pro 3 erheblich dünner geworden ist, gibt Microsoft die Akkulaufzeit mit ca. 9 Stunden an. Dafür soll im Inneren ein großer 42.2-Wh-Akku sorgen. In unserem Test haben wir eine Reihe an Akku-Tests gemacht und immer brauchbare Werte erreicht. So erreichten wir bei unserem üblichen Akku-Test bei durchgehender Videowiedergabe, voller Display-Helligkeit und verbundenem Wlan eine Akkulaufzeit von 7:20h - ein durchaus guter Wert. Das Surface Pro 2 erreichte mit dem kleineren Display nur eine Laufzeit von 6:27h.
Des Weiteren haben wir mittels dem PowerMark-Benchmark ein typisches Arbeits-Szenario dargestellt und hier die Akkulaufzeit gemessen. Dabei werden durchgehend verschiedene Webseiten aufgerufen, Worteingaben und Ähnliches simuliert. Bei diesem Test hatten wir allerdings die Display-Helligkeit nur auf 50% gestellt, da diese in den meisten Situationen mehr als ausreichend ist. Das Surface Pro 3 erreichte bei diesem Test eine Laufzeit von 7:54h, wobei der Test nur bis zu einer Entladung auf 20% gemessen wird. Somit ist auch dieser Wert gut. Doch auch in unserem Gebrauch konnte die Laufzeit überzeugen. So erreichten wir bei einem Mix-Gebrauch eine Laufzeit von rund 8h.
Zum Laden benötigt das Surface Pro 3 rund 120 Min. Dabei bietet das Netzteil noch ein nettes Feature, dass man beispielsweise sein Smartphone mittels einem integrierten USB-Anschluss gleichzeitig aufladen kann.
Stylus
Erstmals setzt Microsoft nicht mehr auf einen Wacom-Digitizer, sondern auf N-trig. Bei den bisherigen Surface Pro Tablets kam es immer wieder zu Ungenauigkeiten, vor allem am Displayrand. Das führte dazu, dass man teilweise Elemente am Rand nicht mehr richtig bedienen oder beispielsweise nicht ganz bis zum Rand schreiben konnte.
Schon erste Berichte zeigten, dass sich die Eingabe mit dem Stylus wesentlich verbessert hat. So können auch wir bestätigen, dass die Eingabe mit dem neuen Pen wesentlich genauer ist. Vor allem am Rand gibt es kein Verziehen mehr und wie schon erwähnt, wirkt der Stylus durch z.B. die Zero Air Gap Technologie wesentlich genauer. Der neue N-trig Digitizer unterstützt 256-Level der Druckempfindlichkeit, während der alte Digitizer im Surface Pro 2 bis zu 1024 unterstützt. Einen großen Nachteil konnten wir im Test aber nicht feststellen. Auch die Palm Block-Technologie funktionierte im Test gut, sodass man bei der Eingabe mit dem Stift problemlos seine Hand auf das Display legen kann.
Es fängt allerdings schon beim Stift an. Während der alte Stylus aus Kunststoff besteht, wird der neue Stylus aus Aluminium gefertigt. Das Gewicht ähnelt nun auch eher dem eines echten Kugelschreibers und der Stift ist auch gut balanciert, sodass er stets gut in der Hand liegt. Für das Löschen oder Markieren von Text findet man zwei Kunststoff-Tasten, die bei uns etwas locker im Pen sitzen. Auf der Rückseite gibt es eine Taste, ähnlich wie bei einem Kugelschreiber. Mit dieser kann man verschiedene praktische Dinge ausführen. So kann man nur durch einen Klicken auf die Taste, OneNote starten - auch wenn das Gerät im Stand-by ist. Das ist vor allem praktisch, wenn es schnell gehen muss. Drückt man zweimal, wird ein Screenshot erstellt und man kann einen gewünschten Bereich von dem Bildschirm markieren, der dann gleich für Bearbeitung oder Sonstiges in OneNote kopiert wird. Diese Features sind nett und können auch tatsächlich praktisch sein.
Das gesamte Schreibgefühl ist mit dem neuen Pen etwas angenehmer, da der Stylus etwas weicher ist. So haben wir auch wieder versucht, verschiedene Szenerien für Studenten oder Sonstiges zu demonstrieren. Dabei zeigen wir euch im Studenten-Special, wie ihr z.B. Texte oder Formeln mittels Handschrift in das optionale OneNote 2013 eingeben könnt, oder aber auch wie ihr z.B. PDF-Dokumente mit PDF Annotator (für Studenten nur 29,90€) oder dem Standard PDF Reader bearbeiten könnt. Dazu zählen beispielsweise Markierungen, Notizen oder Ähnliches und wie ihr dies wiederum in OneNote 2013 einfügen könnt. Auf Wunsch zeigen wir auch wie die Arbeitsgeschwindigkeit mit Adobe Lightroom und Photoshop mit der neuen Ansicht ist:
Das neue TypeCover und das Thema Zubehör
Ein neues größeres Tablet bedeutet gleichzeitig auch ein neues größeres Type Cover und Touch Cover. Für das Surface Pro 3 wurde bisher nur das Type Cover Pro vorgestellt. Ob ein Touch Cover jemals folgen wird, steht wohl in den Sternen.
Das neue Surface Pro Type Cover ist aber ein wichtiges Zubehör, mit dem erst das Surface Pro 3 wirklich ein Laptop ersetzen könnte. Durch eine zusätzliche Falte kann man nun diese an den Rand des Surface Pro 3 heften. Dadurch ergeben sich theoretisch gleich zwei Vorteile. Zum einen liegt die Tastatur nicht mehr locker auf Schoß und zum anderen hat man nun einen kleinen Winkel, ähnlich einer normalen Tastatur eines Desktop-Computers. Auch in der Praxis macht sich dies ganz gut. Man kann das Tablet fast in jeglicher Situation auf den Schoß stellen. Dank des neuen Kickstand hat man auch nicht das Gefühl, das es umkippen könnte.
Die Tastatur selbst hat auch einen guten Druckpunkt und längere Texte sind kein Problem. Ein Pluspunkt ist auch die Hintergrundbeleuchtung, die bei unserem Testgerät gleichmäßig beleuchtet ist. Zum Glück hat man auch das Touchpad etwas vergrößert und so ist nun auch das Arbeiten mit diesem einfacher. Heavy-User werden aber wahrscheinlich trotzdem nicht auf eine Bluetooth-Maus verzichten wollen.
Arbeitet man im täglichen Gebrauch mit dem Surface Pro 3 und dem Type Cover fallen aber nach wie vor ein paar Dinge auf. Heftet man die Tastatur an den Displayrahmen, dann lassen sich Elemente mit dem Finger in der unteren Menüleiste eher schwer bedienen. Auch das Schreibgefühl braucht vielleicht etwas Eingewöhnungszeit. Anders als bei einem herkömmlichen Laptop oder Netbook hängt die Tastatur quasi nur frei in der Luft und wirkt so natürlich nicht ganz so solide. Nach ein paar Stunden hat man sich daran allerdings gewöhnt. Zudem hat man fast einem Handgriff mehr zu tätigen wenn man dem Kickstand des Surface Pro 3 und die Tastatur aufklappen möchte. Dies ist aber ebenfalls Gewöhnungssache.
Gesamt macht so das neue Surface Pro Type Cover einen guten Eindruck. Für alle die das Tablet dann auch zu Hause nutzen möchten, die können beispielsweise eine normale Bluetooth Tastatur verwenden. Praktisch ist übrigens auch die kleine Lasche, die im Lieferumfang des Type Covers ist. Diese kann man an das Type Cover kleben und dort seinen Pen aufbewahren.
Das Thema Microsoft Zubehör
Neben dem Type Cover wurde auch eine Docking Station für das Surface Pro 3 vorgestellt. Für einen Preis von 169€ ist diese nicht ganz so günstig aber eine gute Erweiterung für alle, die ihr Gerät auch zu Hause als Desktop-Ersatz verwenden möchten.
Eigentlich hat man solch eine Docking Station schon für das Surface Pro 2 vorgestellt, doch wie man in unzähligen Beiträgen und Foren lesen kann, ist diese eher eine Seltenheit und in Deutschland kaum erhältlich. Leider bekommen wir auch immer wieder Mails von Lesern, die über die Verfügbarkeit von vorgestellten Zubehör gar nicht zufrieden sind. Schon zum Surface Pro 2 wurde beispielsweise ein Power Cover vorgestellt, welches einen zusätzlichen Akku in einem Touch Cover integriert hätte. Ebenfalls vorgestellt wurde quasi ein Bluetooth-Dongle für das Type bzw. TouchCover, sodass man diese auch kabellos verwenden könnte. Sehr vielversprechendes Zubehör, das für viele auch ein Kaufgrund für beispielsweise das Surface Pro 2 war. Erschienen ist das Zubehör aber nie. Auf Anfrage einer unserer Leser beim Support wäre es auch möglich, dass dies für das Surface Pro 2 nicht mehr erscheint. Das würden wir sehr schade finden. Wir hoffen und wünschen uns von Microsoft in Zukunft mehr Transparenz und dass die Produkte dann zumindest im eigenen Shop verfügbar sind.
Software
Als vorletzten Punkt möchten wir auch noch kurz die Software anschneiden. Ausgeliefert wird das Surface Pro 3 mit Windows 8.1 Pro 64-Bit. Vorinstalliert sind lediglich ein paar kleinere Spiele wie Mahjongg, Solitäre oder Sudoku. Ansonsten ist das SP3 frei von Bloatware oder sonstigen vorinstallierten Programmen. Genauso wie wir uns das wünschen.
Einzig in Bezug auf Office hätte hier Microsoft etwas spendabler sein können und beispielsweise eine 1-Jahres-Lizenz für Office 365 mitliefern können. Dass dies aber aufgrund der auch sonst normalen Small Display Lizenzen nicht geht und wahrscheinlich auch andere Hersteller etwas gekränkt wären, muss man sich selbst eine Lizenz für Office kaufen.
Ansonsten läuft die Oberfläche schnell und bei uns im Test auch ohne Lags oder Abstürze. Wir hoffen lediglich, dass Microsoft bald weitere Features für die Modern UI mittels des Update 2 veröffentlicht und so die alte Desktop Ansicht und die Modern UI näher zusammenführt.
Fazit
Im Großen und Ganzen zeigt der Surface Pro 3 Test, das Microsoft im Vergleich zum Vorgänger einiges gelernt und richtig gemacht hat. Das Surface Pro 3 ist ein außerordentlich gutes Tablet mit einer ordentlichen Performance, einem sehr guten Display und einem praktischen Kickstand. Das in einem hochwertigen und kompakten Gehäuse. Auch die Wahl des Digitizers und des neuen Pen´s war richtig. Gestört hatte uns eigentlich nur das Wlan-Problem, das hin und wieder auftrat. Aber dies sollte auch beim Marktstart in Deutschland der Vergangenheit angehören. Allerdings fehlt uns noch eine LTE-Version vom Surface Pro 3, damit könnte sich Microsoft nochmals abheben.
Für Studenten ist das Surface Pro 3 in jedem Fall ein interessantes Tablet, vor allem auch, da der Startpreis etwas niedriger liegt. Sucht man ein Tablet mit Intel Core Prozessor und Stylus wird die Auswahl schwierig. Hier könnte lediglich Dell mit dem Venue 11 Pro 7130 punkten, wobei hier der Stylus nicht wirklich mit dem des Surface Pro 3 mithalten kann. Und wie es scheint, machen die Versionen mit den Intel Core Prozessoren des Venue 11 Pro vermehrt Probleme, was wiederum für das Surface Pro 3 spricht.
Wir sind jedenfalls gespannt, was die Konkurrenz als Antwort auf das Surface Pro 3 bringt. Bisher können wir nur sagen: „Weiter so Microsoft“.
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