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Von VW bis Mercedes: E-Auto-Hersteller gegen Freiheit an der Ladesäule

Zwischen Banken und Autobauern herrscht Uneinigkeit, wie die Bezahlung beim E-Auto-Laden am besten funktioniert. (© Unsplash)
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Deutsche Bankenverbände fordern mehr Freiheit an der Ladesäule für Fahrer von E-Autos. Immerhin stehen zehntausende Ladesäulen in Deutschland, die für viele Nutzer unbrauchbar sind. Die Autohersteller halten an ihrem Konzept fest.

 
Volkswagen
Facts 
Update vom 13.09.2021: Die Regierung und deutsche Bankenverbände sind sich einig, die Kartenzahlung muss an Ladesäulen für E-Autos möglich sein. Doch die Autohersteller sehen das ganz anders: Für den Verband der Automobilindustrie (VDA) ist der Zwang zur Kartenzahlung ein technologischer Rückschritt, den keiner braucht und den man in einem Appell an die Regierung mit Telefonzellen für Smartphone-Nutzer vergleicht (Quelle: Tagesschau). So sieht es auch der Verband der Energiewirtschaft (BDEW). Für sie stehen die geplanten Vorgaben zur Zahlung (mehr dazu unten im Artikel) dem schnellen Ausbau des Ladenetzes entgegen. Kundenfreundlicher wäre die Wahlfreiheit trotzdem, auch wenn man der Argumentation von VDA und BDEW folgt, dass 2030 kaum noch jemand Kartenzahlung nutzen würde.
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Originalartikel:

Wer Benziner oder Diesel fährt, der macht sich auf zur Tankstelle des Vertrauens, um die Ecke oder der mit dem besten Preis, sobald der Tank zur Neige geht. Welche Tankstelle ist dabei völlig egal, wenn man nicht persönliche Präferenzen hat. Für E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer sieht das anders aus.

Für E-Auto-Fahrer: Banken fordern Kartenzahlung an Ladesäulen

Es kommt auf den Hersteller an, auf eine Mitgliedschaft, manchmal einfach darauf, welche Ladekarte man dabei hat oder welche App auf dem Smartphone installiert ist. Die Auswahl ist dabei schon jetzt riesig. Wer laden muss, kann das nicht einfach da tun, wo man gerade ist.

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Ein Zustand der alles andere als verbraucherfreundlich ist, findet die Deutsche Kreditwirtschaft. Der Dachverband deutscher Banken- und Sparkassenverbände fordert deswegen Zahlungsfreiheit. Das Mittel der Wahl: das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen, die Girokarte. Die Kartenzahlung – auch per Kreditkarte – müsse an allen Ladesäulen möglich sein (Quelle: dpa via Zeit).

Das sei im Sinne der Verbraucher, erklärt Karl-Peter Schackmann-Fallis, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. „Nur wenn das Bezahlen so simpel ist wie beim Bäcker nebenan oder beim Tanken, wird die Elektromobilität akzeptiert werden.“ Und weiter: „Es wäre absurd, wenn nicht jede Ladesäule diese Möglichkeit hätte.“

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Die Entscheidung über eine Pflicht für Kartenzahlungsterminals an neuen Ladesäulen steht für den 17. September im Bundesrat an, nachdem sie bereits einmal vertagt wurde. Kommen soll sie nach aktuellem Plan ab Mitte 2023.

Gängige Irrtümer über E-Autos findet ihr im Video:

5 Irrtümer über Elektroautos
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Viele Anbieter verderben das Ladeerlebnis

Für E-Auto-Fahrer wäre es einfacher, ungeachtet des Anbieters an allen Ladestationen aufladen zu können. Stattdessen gibt es viele verschiedene Anbieter, unabhängige und wie solche, die zu den Autoherstellern gehören – wie das Joint Venture Ionity, das zuletzt vom Chef des Mitbegründers VW scharf kritisiert wurde.

Zwar handelt die Kreditwirtschaft in diesem Fall im Interesse der Verbraucher, das Interesse an der Kartenzahlung ist allerdings nicht uneigennützig. Andere Zahlungsmethoden können zum Teil am Bankensystem vorbei stattfinden. An Kartenzahlungen aber verdienen die Banken mit.

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