In den vergangenen Tagen und Wochen war die China-Politik diverser Unternehmen, darunter auch Apple, weltweit in der Kritik. Im aktuellen Fall geht es nun um die in Safari integrierten Betrugswarnungen, die Nutzerinformationen ins Reich der Mitte senden können.

Safari-Browser: Nutzerdaten können nach China geschickt werden

Apple verwendet in Safari mit den sogenannten Betrugswarnungen eine Technologie, bei der Adressen, die man in Apples Browser aufruft, mit bekannten Seiten verglichen werden, die bei Google und Tencent bekannt sind. Eine genauere Beschreibung, wie dieser Schutz arbeitet, hat Sicherheitsexperte Matthew Green zusammengefasst.

In Anbetracht der aktuellen politischen Situation rund um China und insbesondere Hongkong, ist Apple aber nun auch aufgrund der Integration von Tencent in diesem Feature in der Kritik. Tencent arbeitet eng mit der Regierung in China zusammen. Es wurde daher vermutet, dass Informationen über besuchte Webseiten oder andere Nutzerdaten, wie beispielsweise die eigene IP-Adresse, in falsche Hände gelangen könnte.

Es ist nicht genau bekannt, seit wann Apple für die Betrugswarnung auch das chinesische Unternehmen nutzt. Hinweise fanden sich aber bereits in einer Beta-Version von iOS 12.2 (via ReclaimTheNet.org) im vergangenen Februar. Apple weist in iOS unter Einstellungen > Safari > Safari & Datenschutz auf die Zusammenarbeit mit Google Safe Browsing und Tencent Safe Browsing hin.

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Betrugswarnung in Safari: Apple klärt auf

Apple hat mittlerweile auf die Kritik reagiert. Wie Mark Gurman vom iPhone-Hersteller erfahren hat, werden die Adressen der besuchten Seiten niemals an Google oder Tencent übertragen. Safari erhält lediglich eine Liste mit den bekannten betrügerischen Seiten und vergleicht diese mit der aufgerufenen URL. Diese Liste kommt von Google oder – wenn die Region des Geräts auf China konfiguriert wurde – von Tencent.

Die Betrugswarnung kann auf Wunsch in den Einstellungen von Safari deaktiviert werden. Damit lässt sich zwar das „nach Hause telefonieren“ abschalten, gleichzeitig wird man aber nicht mehr vor betrügerischen Webseiten gewarnt.