Apple TV+ verärgert Kunden: Damit greift der Streaming-Dienst daneben

Nachdem Apple TV+ seit Anfang November verfügbar ist, hat Apple in den vergangenen Tagen den Abonnenten die ersten neuen Episoden nach den Premieren der prominentesten Shows zum Streaming angeboten. Beim Klick auf die neuen Episoden stellten die Zuschauer jedoch eine störende Neuerung fest.
Apple TV+ macht Werbung für eigene Serien vor den eigentlichen Shows
Der Start von Apple TV+, Apples Streaming-Dienst für diverse eigene TV-Shows und Filme, am 1. November war eher holprig. So klagten einige Nutzer schon kurz nach dem Start darüber, dass die Apps beispielsweise den Fortschritt beim Schauen der Serien auf unterschiedlichen Geräten nicht immer synchronisierten.
Nach den Premieren Anfang November folgten nun die jedoch die neuen Episoden, bei der die Zuschauer mit einem weiteren störenden Aspekt von Apple TV+ konfrontiert wurden. So berichtet etwa Entwickler Steve Troughton-Smith auf Twitter von sogenannten Pre-Roll-Ads, also Werbung, die vor dem eigentlichen Beginn der Serie ausgestrahlt wird.
Dabei handelt es sich nicht um traditionelle Werbung für irgendwelche Produkte, sondern um Eigenwerbung für andere Serien aus dem Apple-TV+-Sortiment. Klassische Werbung, wie man sie aus dem normalen Fernsehen kennt, gibt es auch bei Apple TV+ nicht.
Ist die Eigenwerbung schon störend genug, gibt Apple seinen Zuschauern keine Chance diese mit einem Klick zu überspringen. Gleichzeitig ist der Beginn des Streams so unglücklich gewählt, dass einige Nutzer davon berichten, dass sie dachten, sie hätten eine falsche Serie ausgewählt.
Laut einem anderen Nutzer machte Apple in einigen Fällen auch Werbung für dieselbe Serie, die man zum Stream ausgewählt hatte. Als konkretes Beispiel wird die Werbung für „For All Mankind“ genannt, die vor einer eigentlichen „For All Mankind“-Episode lief und so diverse Details der Story verraten hat.
Mit diesen Shows will Apple zur Konkurrenz für Amazon, Netflix und Co werden:
Apple TV+: Pre-Roll-Ads auch bei der Konkurrenz
Apple ist mit derartiger Werbung aber nicht alleine. Wie etwa Jason Snell von Sixcolors auf die Kritik von Troughton-Smith antwortete, ist diese Art des Eigenlobs auch bei den ebenfalls kostenpflichtigen Streaming-Diensten von HBO, Amazon und anderen Anbietern zu sehen.
In einigen Fällen geben die Streaming-Dienste aber die bequeme Möglichkeit, diese Werbung zu überspringen und machen es auch klar, dass es sich nur um eine kurze Einblendung handelt.
Apple hat hier also noch deutlichen Nachholbedarf. Nicht nur bei der Benutzeroberfläche von Apple TV+, sondern eben auch bei der Auswahl der eigentlichen Werbung. Denn wer will schon gerne einen Spoiler für die direkt folgende Show sehen?