Seit vielen Jahren zeigt sich die Apple Watch mittlerweile als bewährter Alltagsbegleiter, der schon in diversen Fällen mit der Rettung eines Lebens verantwortlich gewesen sein soll. Doch das blinde Vertrauen in Apples Smartwatch könnte für ein falsches Gefühl der Sicherheit sorgen.
Apple Watch: Limitierungen bei der Erkennung von Herzrhythmusstörungen
Seit der Apple Watch Series 1 kann die Smartwatch den Herzrhythmus des Trägers überwachen und dabei auf ein mögliches Vorhofflimmern hinweisen. Wie ein Beitrag des US-Magazins Fortune, verlinkt durch 9to5Mac, nun jedoch aufzeigt, hat die Watch genau in dieser Disziplin offenbar noch einigen Nachholbedarf.
Zwar hatte eine Studie des New England Journal of Medicine, an der mehr als 420.000 Personen in einem Zeitraum von über 8 Monaten teilgenommen hatten und welche von Apple finanziert wurde, festgestellt, dass die Apple Watch in 84 Prozent ein Vorhofflimmern korrekt erkannt hatte. Diese Studie hat aber ein wichtiges Details nicht näher untersucht: Die Erkennung einer Rhythmusstörung, wenn der Herzschlag bei mehr als 120 Schlägen pro Minute liegt. Laut der Mayo Clinic liegt aber die Herzfrequenz beim Vorhofflimmern typischerweise bei 100 bis 175 Schlägen.
Eine weitere Studie aus dem Jahr 2015, an der 2.821 Patienten teilnahmen, hatte eine durchschnittliche Rate von 109 Schlägen pro Minute festgestellt; bei einem Drittel der Patienten waren es über 120 Schläge. Die dritte Studie, welche Fortune anführt, beschäftigte sich konkret mit der Apple Watch und Patienten, die eine Operation am Herzen hinter sich hatten, da das Vorhofflimmern in diesen Fällen häufiger vorkommt. Die Watch erkannte hier nur in 34 von 90 Fällen die Herzrhythmusstörung.
Diese Tricks beim Umgang mit der Apple Watch solltet ihr kennen:
Apple Watch: Benachrichtigungen sollten als dringlicher Hinweis betrachtet werden
Wie Fortune aber weiter anmerkt, macht Apple in seiner Dokumentation zur Apple Watch an vielen Stellen deutlich, dass die Smartwatch keinesfalls als Wundermittel oder absoluten Schutz gegen derartige Erkrankungen angesehen werden darf. Eine Benachrichtigung sei vielmehr vergleichbar mit der Motorkontrollleuchte eines Autos. Erscheint dieser Hinweis, sollte man die Werkstatt oder eben den Arzt aufsuchen, welcher eine genaue Untersuchung startet. Nutzlos ist die Apple Watch also nicht, aber die Träger sollten sich gleichzeitig auch nicht in einer falschen Sicherheit fühlen, nur weil die Smartwatch keine Hinweise von sich gibt.
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