Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Spiele-Veröffentlichungen enorm. Auffällig ist, dass die Summe an digitalen Spielen stark gewachsen ist; physische Versionen hingegen sind auf ein neues Tief gefallen.

 
Nintendo eShop
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Mehr digital, weniger physisch

Mit Steam, dem Nintendo eShop und vielen anderen Online-Stores wird seit über einem Jahrzehnt der digitale Spiele-Einkauf einfacher gemacht. Hinzu kommen der technologische Fortschritt und der Ausbau des Internetzugangs, die diesen Trend unterstützen. Die fortschreitende Vernetzung hat aber zur Folge, dass physische Spiele langsam zurückgehen.

2021 ist erneut ein Paradebeispiel für diesen Trend. Eine US-amerikanische Statistik des Branchenanalysten Mat Piscatella vom Marktforschungsinstitut NPD Group auf Twitter zeigt die sinkende Zahl der physischen Veröffentlichungen im vergangenen Jahr. Unter 10 Prozent aller Spiele erschienen auch als Disc-Version; 2018 waren es immerhin noch 20 Prozent.

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Ein Grund seien vor allem die exklusiv digitalen Switch-Spiele, die von 357 im Jahr 2020 auf 980 bis zum Ende von 2021 gestiegen sind. Generell ist die Zahl der Spiele im letzten Jahr rasant gewachsen – und das auf jeder Plattform. In der Statistik werden Free-to-play-Spiele sowie Add-on-Inhalte nicht miteinberechnet.

Zwar betrifft diese Auswertung nur den US-amerikanischen Raum, dennoch könnt ihr hierzulande von einem sehr ähnlichen Ergebnis ausgehen, da sich die beiden Märkte nicht großartig unterscheiden.

Eine goldene Ära für Indie-Projekte

Hierbei müsst ihr beachten: Der Zugang zur Spiele-Entwicklung ist durch den digitalen Fortschritt sowie einer Vielzahl von öffentlichen Entwickler-Werkzeugen für Indie-Studios und Solo-Entwickler viel einfacher als noch vor zehn oder gar zwanzig Jahren; gleichzeitig sind größere Spieleproduktionen komplexer und aufwendiger als früher. AAA-Studios, die ihre Spiele selbstverständlich weiterhin auch als Disc-Versionen auf den Markt bringen, investieren mittlerweile viele Jahre in die Entwicklung eines einzigen Spiels.

Die Zahlen aus dem vergangenen Jahr könnten also ein Indiz dafür sein, dass vor allem der Markt für viele kleinere digitale Spiele größer wird. Spiele, für die eine Disc-Veröffentlichung generell schwer realisierbar wäre. Ein Aussterben von Spielen auf physischen Datenträgern ist nicht herauszulesen und demnach noch weit entfernt.

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