„Digitaler Selbstmord“ für die Spielebranche – Keine Förderung mehr durch die Regierung
Keine Förderung im nächsten Jahr für die deutsche Spielebranche - das könnte das Aus für viele kleine Unternehmen bedeuten. Aber auch den größeren Firmen in Deutschland tut das weh.
50 Millionen Euro für Unternehmen der Spielebranche im Jahr 2019 - aber was ist mit dem kommenden Jahr? Im aktuellen Regierungsentwurf ist keinerlei Fördersummen für die Spielebranche in 2020 festgesetzt. Wie Golem berichtet, könnte man ähnliche Gelder im weiteren parlamentarischen Verfahren durchboxen, das sei aber nicht wahrscheinlich. Zudem wäre es ein Risikofaktor hinsichtlich Planungssicherheit für die einzelnen Studios.
Fällt die Förderung durch die Regierung weg, wäre das ein großer Nachteil für die Industrie. Carsten Fichtelmann, CEO des deutschen Studios Daedalic, ist auch auf Facebook besorgt und nennt es eine „Katastrophe biblischen Ausmaßes“. In seinen Augen bedeutet das für viele StartUps den Weg in ein Insolvenzrisiko. Es könnte durchaus sein, dass die besten internationalen Ideen geschnappt werden und man den Rest dann einfach einstampft. Carsten Fichtelmann benennt die Situation in einem Tweet wie folgt:
„Der digitale Selbstmord...“
Während des deutschen Computerspielpreises wurde von CSU-Chef für digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, eine Förderung von 50 Millionen für den Standort versprochen. Zu diesem Zeitpunkt dachte kaum jemand auch nur mit einer Silbe daran, dass es sich dabei um eine einmalige und nicht längerfristige Förderung handelt. Schließlich trägt nur eine langfristige Standortförderung auch wirklich Früchte.
Der Kampf um Förderung für die Spielebranche geht schon lange. Einige Bundesländer haben bisher immer mit kleineren Summen ausgeholfen. Ganz im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen die Unterstützung für die Branche durch die Regierung stärker ausgeprägt ist. Daraus resultieren laut der Game auch erhöhte Entwicklungskosten von bis zu 30% im Gegensatz zu Amerika oder England. So heißt es weiter:
„Auch aufgrund dieser Wettbewerbsverzerrungen ist der Anteil deutscher Spieleentwicklungen auf dem Heimatmarkt in den vergangenen Jahren auf rund 5 Prozent gesunken.“
Eine traurige Entwicklung, die sich ohne Förderung durch die Regierung auch nur schwer verändern wird. Schlimmstenfalls wird dieser Prozentsatz sogar noch weiter sinken.
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